Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Bad Kissingen

10 Was bedeutet Wohnungsanpassung? Mit Anpassungsmaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung Ihres Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität, sowohl im Alter als auch bei einer Erkrankung, Behinderung oder Pflegebedürftigkeit erhalten. Ohne eine Wohnungsanpassung wird in manchen Lebenssituationen der Verbleib im eigenen Zuhause schwierig. Beispielsweise werden mit der Zeit Stufen und enge Sanitärräume zum alltäglichen Hindernis und zur Gefahrenstelle. Wohnungsanpassungsmaßnahmen sind vielfältig und müssen nicht immer teuer sein. Sie reichen vom Einsatz von Hilfsmitteln über kleinere Veränderungen wie die Beseitigung von Stolperfallen oder das Einbauen von Bewegungsmeldern bis hin zu baulichen Veränderungen wie das Verbreitern von Türöffnungen oder das Anbauen einer Rampe. Manchmal hilft es auch, die Raumaufteilung neu zu überdenken und z. B. das Schlafzimmer ins ungenutzte Büro neben dem Badezimmer im Erdgeschoss zu verlegen. Bevor Sie Wohnungsanpassungsmaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen, z. B. durch die Fachstelle für Wohnberatung oder Informationen zu DeinHaus 4.0 Unterfranken im Landkreis Bad Kissingen (siehe Seite 5). Im Rahmen eines Beratungsgesprächs können Veränderungsmöglichkeiten besprochen und die Umsetzung von Maßnahmen geplant werden. Nicht immer kann das Wohnumfeld so angepasst werden, wie es notwendig wäre, um durch Barrierefreiheit die Selbstständigkeit zu fördern, zum Beispiel wenn der Vermieter / die Vermieterin die Zustimmung verweigert, technische Gründe dagegen sprechen oder die Finanzierung nicht gewährleistet werden kann. In diesem Fall sollten Sie über den Umzug in eine geeignete neue Wohnung nachdenken. Wohnungsanpassung im Alter Wenn wir älter werden, verändern sich als Teil dieses Alterungsprozesses unsere körperlichen, sensorischen und geistigen Fähigkeiten. Das beginnt beim Sehen z. B. schon ab Anfang dreißig. Häuser und Wohnungen müssen angepasst werden, um mit der körperlichen Veränderung Schritt zu halten. Hier ein paar Tipps zu einer Wohnungsanpassung, die diese Veränderungen einbezieht: Optimale Sehbedingungen schaffen Viel Tageslicht, mehrere unterschiedliche Lichtquellen und höhere Beleuchtungsstärken tragen zu optimalen Sehbedingungen bei. Bei älteren Menschen wird für gutes Sehen eine Lichtstärke von ca. 500 Lux empfohlen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass alle Bereiche gut ausgeleuchtet sind und keine Blendungen entstehen. Die Beleuchtungsstärken sollten variabel sein, damit sie auf die jeweilige Tageszeit und die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Eine helle Beleuchtung im Bad ist zum Beispiel beim Aufstehen im Winter sehr nützlich, beim nächtlichen Toilettengang würde sie blenden. Kontraste, also farbliche Gegensätze, erhöhen die Erkennbarkeit von Gegenständen: ein Handlauf aus Holz ist vor einer weißen Wand besser zu erkennen, als ein weißer Handlauf. Ein farblich abgesetzter, rutschhemmender Klebestreifen an der Vorderkante von Treppenstufen hilft dabei, die Stufenkanten besser zu erkennen. So kann die Gefahr von Stürzen verringert werden. Dieses Prinzip kann auf alle Räume übertragen werden: auch Sanitärgegenstände wie Waschbecken oder WC sind besser zu sehen, wenn Sie sich vom Hintergrund in einer anderen Farbe abheben. Das Hören unterstützen Gute Hörbedingungen werden durch eine gute Raum- akustik geschaffen. Deswegen sollte in Räumen darauf geachtet werden, nicht zu viele„schallharte“ Flächen zu schaffen, wie es z. B. bei raumhoch gefliesten Bädern der Fall sein kann. Durch gute Sehbedingungen wird das Hören zusätzlich unterstützt, da Gesprächsinhalte auch über Mimik und Gestik oder die Beobachtung der Lippenbewegung erschlossen werden. Mehr Komfort bei Möbeln und Bedienelementen Im Alter fallen manche Bewegungen nicht mehr so leicht wie früher: nach oben strecken, nach unten bücken, schnelles Aufstehen, kleine Griffe bedienen, wird manchmal zur Belastung. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass sich Bedienelemente in einer angenehmen Höhe befinden und leicht zu bedienen sind, zum Beispiel eine Griffstange an der Schiebetür statt einer Griffmuschel, Eine auf die Bedürfnisse angepasste Wohnküche erleichtert den Alltag im Bedarfsfall © Samuel Becker

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