30 Wohnraumanpassung bei Demenz So lange wie möglich zu Hause zu bleiben, wünschen sich die meisten Älteren. Doch für Menschen mit Demenz hat die eigene Wohnung noch eine ganz besondere Bedeutung. Das häusliche Umfeld dient den Betroffenen als Gedächtnisstütze und Orientierungspunkt. In der gewohnten Umgebung der eigenen vier Wände können Fähigkeiten erhalten bleiben, die in einer neuen fremden Umgebung nicht mehr abzurufen sind. Deshalb sollte das eigene Umfeld nach Möglichkeit im gewohnten Zustand belassen werden. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollen nicht entfernt oder ausgetauscht werden, z. B. ein Lieblingssessel, auch wenn er deutliche Gebrauchsspuren aufweist. Wohnungsanpassungen, die die Sicherheit für Betroffene erhöhen, sollten allerdings behutsam umgesetzt werden. Da die Fähigkeit, Gefahrensituationen richtig einzuschätzen, abnimmt, ist es sinnvoll, mögliche Gefahrenquellen aus der Wohnung zu entfernen, zum Beispiel Werkzeuge oder Gegenstände, von denen eine Verletzungsgefahr ausgeht. Manchmal ist es auch sinnvoll, kleine bauliche Veränderungen vorzunehmen, wodurch die Lebensqualität verbessert und die Pflege zu Hause sichergestellt werden kann. Diese Anpassungsmaßnahmen sollten in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, dass sich Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen können. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Erkrankten sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände hingegen sorgen für eine bessere Orientierung in der Wohnung. Teppichböden und Vorhänge dämpfen den Umgebungslärm, sollten aber keine Hindernisse und Stolperfallen darstellen. Vorsicht ist bei spiegelnden Flächen geboten, es können Irritationen und große Verunsicherungen ausgelöst werden. Weitere Tipps und Informationen erhalten Sie bei der Fachstelle für Wohnberatung im Landratsamt. © Alexander Raths - stock.adobe.com
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