Elternratgeber Stadt Bielefeld

Vor dem Schulbeginn 10 Der Stichtag Eingeschult werden soll ein Kind imAlter von sechs Jahren. Aber bis wann genau eigentlich soll es sechs geworden sein, wenn im Spätsommer die Schule beginnt? In der Tat sind die sogenann- ten „Stichtage“ von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Auch die Bestimmungen zu Zurückstellungen oder früheren Einschulungen variieren. Info Nordrhein-Westfalen Stichtag: 30. September Auf Antrag der Erziehungsberechtigten ist eine vorzeitige Ein- schulung möglich, wenn die Schulfähigkeit erfüllt ist. Eine Zu- rückstellung ist nur bei erheblichen gesundheitlichen Gründen für ein Jahr möglich. Die Schulanmeldung Die fristgerechte Anmeldung Ihres Kindes zum Unterricht in der zuständigen Grundschule ist Pflicht. Die zuständige Grundschule ist fast immer die, die dem Zuhause des Schulanfängers am nächsten liegt. In vielen Städten und Gemeinden erhalten Sie von der zuständigen Schule einen Brief mit der Aufforderung zur Anmeldung. Dieser Schule obliegt die Schulpflichtüberwachung. Auch wer sein Kind auf eine andere Schule, eine Privatschule etwa, schicken möchte, muss dies zunächst bei der zuständigen Grundschule mitteilen. Ein Antrag auf Rückstellung ist ebenfalls im Rahmen der Schulanmeldefristen zu stellen. Die Schulleitung entscheidet dann nach Vorlage des Gutachtens einer Schulärztin oder eines Schularztes. Auch ein Antrag auf vorzeitige Schulauf- nahme kann in diesem Rahmen gestellt werden. Schulanmel- dungstermine werden als amtliche Bekanntmachungen in den Rathäusern und in den örtlichen Tageszeitungen veröffentlicht, können aber auch in den Kindertagesstätten, den Grundschulen oder den örtlichen Schulverwaltungsämtern erfragt werden. Zur Schulanmeldung mitzubringen sind in jedem Fall ƒ ƒ die Personalpapiere des anmeldenden Erziehungsberechtigten, ƒ ƒ die Geburtsurkunde des Kindes, ƒ ƒ sonstige Personalpapiere des Kindes. Die Schuleingangsuntersuchung ImZusammenhangmit der Einschulung sind in allen Bundeslän- dern schulärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. Allerdings variieren sie hinsichtlich des Zeitpunkts und in Umfang und Form. Die Untersuchung erstreckt sich auf den körperlichen Entwicklungsstand und die allgemeine, gesundheitlich bedingte Leistungsfähigkeit einschließlich der Sinnesorgane des Kindes. Was ein Schulkind können sollte Geistige Anforderungen ƒ ƒ logisches Denken: Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen und benennen, logische Schlüsse ziehen ƒ ƒ Konzentration und Merkfähigkeit: sich auf etwas ganz und gar einlassen, Gehörtes und Gelerntes wiedergeben und verarbeiten ƒ ƒ Sehen, Beobachten, Erkennen und Verarbeiten: alle Sinne (Sehen, Hören, Tasten, Fühlen, Schmecken) sind nötig, um aktives Lernen in der Schule zu bewältigen; es ist wichtig, dass die Sinne trainiert und gepflegt werden ƒ ƒ Sprechen und Sprache: fast die gesamte Kommunikation und Wissensvermittlung werden über die Sprache abgewickelt; Lesen, Schreiben, Mathematik, Sachunterricht, alles baut auf Sprache auf; falsches Sprechen wirkt sich auf das Schreiben- lernen besonders negativ aus ƒ ƒ zeitliche Orientierung und Umgang mit Zeit: in der Lage sein, gestellte Aufgaben in einem zugeteilten Zeitraum zu erfüllen und sich selbst die Zeit einzuteilen Soziale Anforderungen ƒ ƒ Orientierung: sich zurechtfinden in der großen Gruppe von Gleichaltrigen, von denen die Kinder einige schon kennen, die meisten anderen ihnen jedoch fremd sind ƒ ƒ Selbstbewusstsein: sich melden, reden und sich etwas zutrauen ƒ ƒ Kontaktfähigkeit: mit anderen Kindern oder den Lehrer(inne)n zusammenarbeiten, neue Kontakte knüpfen ƒ ƒ Gemeinschaftsgefühl: sich in eine (neue) Gruppe von Men- schen einfügen und zu ihrem Gepräge beitragen; mitbestim- men, einander helfen und sich verantwortlich fühlen – nicht nur sich selbst sehen ƒ ƒ motiviert sein: also Interesse haben an Neuem, am Lernen ƒ ƒ Gruppenregeln einhalten: nicht (alles) im Unterricht sofort laut sagen, andere ausreden lassen, Umgangsformen einhalten Körperliche Anforderungen ƒ ƒ still sitzen können: sich über einen längeren Zeitraumauf ein und demselben Platz kaum bewegen und dazu auch noch lernen ƒ ƒ Körperbeherrschung: balancieren, verschiedene Formen der Fortbewegung und des Hüpfens (zum Beispiel auf einem Bein, mit geschlossenen Beinen), Koordination der verschie- denen Körperfunktionen ƒ ƒ Fingerfertigkeit: einen Stift richtig halten und damit kleine Striche, Schleifen, Rundungen und über Kreuz zeichnen kön- nen; eine Schere richtig halten und mit Papier und Klebstoff umgehen können, später mit Nadel und Faden arbeiten Lebensumstellung ƒ ƒ abends rechtzeitig und zur selben Uhrzeit ins Bett gehen ƒ ƒ morgens früh aufstehen ƒ ƒ sich waschen, anziehen und innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens fertig machen ƒ ƒ den Schulweg selbstständig zurücklegen ƒ ƒ völlig neue Pausensituationen bewältigen ƒ ƒ sich mit den größeren Räumlichkeiten der Schule anfreunden ƒ ƒ sich die Zeit für Hausaufgaben und Spielen einteilen ƒ ƒ sich zurechtfinden in den unterschiedlichen Tagesabläufen während der Schultage und der Wochenenden beziehungs- weise Ferientage

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