Elternratgeber Stadt Bielefeld

Der Alltag in der Grundschule 22 Was erwartet mein Kind in der Grundschule? Zunächst einmal lernt ein Kind in der Grundschule, was auch Sie als Eltern dort schon lernten: die Grundlagen des Rechnens, Schreibens, Lesens. Aber auch emotionale wie soziale Kompe- tenzen, das Leben in der Gemeinschaft also, sollen in der Grund- schule vermittelt werden – auch wenn dies nicht ausdrücklich im Stundenplan als Fach auftaucht. Ebenso soll der Unterricht ästhetische, kulturelle und religiöse Aspekte umfassen. Gemeint sind damit erste Erfahrungen auf kreativemoder künstlerischem Gebiet, etwa beim Malen oder Zeichnen, aber auch Religions­ unterricht und Begegnungen mit fremden Kulturen. Wann lernt es welche Fremdsprache? Seit einigen Jahren werden auch in der Grundschule bereits Fremdsprachen unterrichtet. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Kinder künftig in eine mehrsprachige Welt hineinwachsen: Das Zusammenleben mit Zuwanderern, aber auch die zunehmende Mobilität innerhalb der Europäischen Union sowie die wachsen- den internationalen Kontakte und Kooperationen, die Arbeit­ geber pflegen, machen es notwendig, neben der Muttersprache noch weitere Sprachen fließend zu beherrschen. Nach Ansicht der Schul- und Kultusministerien der Länder soll schon in der Grundschule damit begonnen werden, diese zu erlernen. In der Regel wird mit Englisch begonnen. Info Nordrhein-Westfalen Beginn des Fremdsprachenunterrichts In Nordrhein-Westfalen wird bereits in der 1. Klasse mit dem Fremdsprachenunterricht (Englisch) begonnen. Ab wann erhält mein Kind Schulnoten? Über die Notwendigkeit klassischer Ziffernnoten von eins bis sechs in der Grundschule diskutieren Eltern, Lehrer und Kultus- ministerien seit Jahren. Üblich ist nach wie vor, im ersten Grund- schuljahr noch keineNoten zu vergeben, bisweilenwird dies auch in der zweiten Klasse noch so praktiziert. Stattdessen erhalten die Kinder sogenannte „Berichtszeugnisse“, die den Leistungsstand, den Lernfortschritt und den Förderbedarf des Kindes beurteilen. Da deren Form frei ist, können diese in Stil und Umfang von Schule zu Schule, sogar von Lehrkraft zu Lehrkraft stark variieren. Ab der 3. Klasse wird dann „klassisch“ benotet, die Schülerinnen und Schüler erhalten Halbjahres- und Jahreszeugnisse, die auch über die Versetzung entscheiden. In Montessorischulen gibt es bis zur 8. Klasse keine Noten, in Waldorfschulen sogar bis zur Jahrgangsstufe 10. Info Nordrhein-Westfalen Weitere Bewertungssysteme Seit 2012 steht den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen frei, bis zum Ende der 3. Klasse auf klassische Schulnoten von eins bis sechs zu verzichten und andere Bewertungssysteme zu etablieren. Wie viel Zeit darf mein Kind für Hausaufgaben benötigen? In der 1. Klasse der Grundschule sollten sich Hausaufgaben nach Ansicht erfahrener Schulpsychologen in 30 Minuten erle- digen lassen. Ab der 2. Klasse können diese auch mal 45 Minu- ten in Anspruch nehmen – vorausgesetzt, dass das Kind eini- germaßen konzentriert bei der Sache ist und nicht trödelt. © lu-photo – Fotolia Der Alltag in der Grundschule

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