Elternratgeber Stadt Bielefeld

Der Alltag in der Grundschule 24 Hochbegabung Man spricht von Hochbegabung, wenn Kinder einen Intelli- genzquotienten von über 130 haben. 100 ist der statistische Durchschnitt. Eltern merken meist schon in den ersten drei, vier Jahren, dass ihr Kind in seiner Entwicklung deutlich weiter ist als die Gleichaltrigen. Aber nicht immer wird Hochbegabung früh erkannt. Dann kann die zwangsläufige Unterforderung in der Schule zu Langeweile, Unaufmerksamkeit und mittelmäßigen bis schlechten Noten führen. Wichtig ist, den adäquaten Förderweg für jeden einzelnenBegab- ten zu finden. Erste Anlaufstellen für Eltern sind in diesemZusam- menhang die oder der Klassenlehrer(in) und die Schulpsycholo- gin/der Schulpsychologe oder einer der bundesweit agierenden Interessenverbände. Betreuungsmöglichkeiten Wenn Sie berufstätig sind und Ihr Kind bisher bei einer Tages­ mutter, Bekannten oder in einer Kindertagesstätte gut versorgt wussten, dann sollten Sie sich rechtzeitig Gedanken über die zukünftige Unterbringung Ihres Kindes vor und nach demSchul- besuch machen. Die meisten Schulen bieten die Offene Ganz- tagsschule bis 15:30 Uhr oder die sogenannte Mittagsbetreuung bis etwa 14 Uhr an. Hierüber werden Sie bei der Anmeldung ihres Kindes durch die Grundschule genauer informiert. Für eventuell auftretende Lücken in der Betreuung sollten Sie unbedingt in Ihrer Planung vorgesorgt haben. In Nordrhein- Westfalen sind viele Grundschulen offene Ganztagsschulen. Die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe macht’s möglich: Denn so wird der tägliche Schulunterricht mit außerschulischen Angeboten unter einem Dach zusammengeführt. Die Vorteile liegen in der Vielfalt der Angebote, die von der Hausaufgabenbe- treuung über zusätzliche Förderangebote bis hin zu Angeboten aus Kultur, Sport und Spiel reichen. Es gibt auch noch andere Betreuungsmöglichkeiten: zumBeispiel die Hortbetreuung oder die Aufsicht durch eine Tagesmutter (über das Jugend- und Sozi- alamt zu erfahren) oder indem sich zwei oder mehrere Elternteile die Betreuung gemeinsam teilen. Diese Formwird meistens von Eltern gewählt, die nur wenige Stunden in der Woche arbeiten. entsprechen kann und schon in seiner bisherigen Entwicklung bestimmte Probleme auftraten (zum Beispiel das Kind das Krab- beln übersprungen hat, spät zu sprechen begonnen hat, sich im Kindergarten schlecht konzentrieren konnte), sollten Sie das Gespräch mit der Lehrkraft suchen. Dabei ist es wichtig, sich vor- behaltlos über Probleme des Kindes auszutauschen. Gemeinsam mit der Lehrkraft sowie später mit der entsprechenden Fachein- richtung werden Sie zum Wohle Ihres Kindes sicher einen Weg finden, um ihm die tägliche Lernfrustration der Schule zu erspa- ren. Denn in einer Facheinrichtung wird mit Ihrem Kind seinen Problemen entsprechend individuell gearbeitet und gelernt. Es gibt viele Möglichkeiten, den Knoten bei einemKind zu lösen. Einleuchtend erscheint die Methode, Denkprozesse, die für das Kind momentan zu „schwierig“ und abstrakt sind, in Seh-, Hör-, Tast- und Erlebbares umzuwandeln. Wenn ein Kind Problememit demAddieren von Zahlen hat, dann können zwei große verschie- denfarbigeHolzwürfel (in Spielzeugläden erhältlich) dabei helfen, die ganze Sache etwas attraktiver und begreifbarer zu machen. Helfen können Sie auch, wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, einzelne Buchstaben im Kopf zu behalten. Das kann man mit lustigen Spielen sehr abwechslungsreich üben. Lassen Sie Ihr Kind beispielsweise mit dem Finger einzelne Buchstaben auf Ihren Rücken malen, die Sie erraten müssen. Auch Sandpapier- buchstaben, welche die Kinder mit den Fingern nachfahren, werden auf einer anderen Ebene erlebt, als wenn sie nur im Lesebuch gesehen werden. Oft erleichtern sich Schüler(innen) ihre Lese- und Schreibprobleme auch, indem sie neue Wörter, Rechenaufgaben oder Buchstaben in bunten, leuchtenden Far- ben schreiben. Farben ermuntern und motivieren. Das Auge bekommt stärkere Signale. Sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf Viele Kinder benötigen eine besondere sonderpädagogische Unterstützung. Probleme beim Hören, Sehen, Sprechen sowie Verzögerungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung können dafür der Grund sein. Kinder mit Lernschwächen, geis- tigen oder körperlichen Behinderungen erhalten die bestmög- liche Unterstützung in einer Förderschule oder im sogenannten „Gemeinsamen Lernen“ in einer Grundschule, wenn diese dafür personell und sachlich entsprechend ausgestattet ist. Deckertstraße 52  33617 Bielefeld Tel�: 0521�150716 • Entwicklungsdiagnostik • emotionale Diagnostik • Begabungsdiagnostik und Schulberatung • Diagnostik und Behandlung von LRS, Dyskalkulie und ADS/ADHS • Familienorientierte Beratung und Therapie • Diagnostik und Behandlung von sensomotorischen, auditiven und visuellen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsproblemen • Heil- und sozialpädagogische Behandlung • Begutachtung, Supervision • interdisziplinäres, fachärztlich geleitetes Team Weitere Infos unter www�kjpp�info Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie Dr� med� Stephan Bär Dr� med� Silja Burghaus* Dr� med� Claudia Hauptmeier-Klocke* Wolfram Kröger* Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie *angestellt

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