Leben und wohnen in Bous

Geschichtliches und Wappen Geschichtliches Zahlreiche Bodenfunde und Siedlungsreste bezeugen, dass Bous bereits zur Kelten- und Römerzeit eine ausgedehnte Siedlung mit einem großen Landgut war. Urkundlich wird der Ort erstmals im Jahre 952 erwähnt. Aus dieser ältesten Urkunde geht hervor, dass das Dorf „Buoza“ zum Erzstift Trier gehörte. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrfach: 1136 Bus, 1140 und 1155 Bous, 1211 Bus, 1224 Bous, 1225 de Bucis, 1243 Bos. Ursprünglich besaßen verschiedene Grafengeschlechter des Saarlandes, darunter die Grafen Nassau-Saarbrücken, Bous als Lehen, doch allmählich brachte das auf dem jenseitigen Ufer der Saar gelegenen Kloster Wadgassen deren Anteile an sich. Die Prämonstratenserabtei übte ihre Grund- und Pfarrherrschaft bis zur Französischen Revolution aus. Obwohl den Grafen von Nassau-Saarbrücken die Schutzherrschaft verblieben war, konnten sie in Bous die Reformation nicht durchsetzen. Das Dorf zählte 1802 noch 407 Einwohner und wurde überragt von der Pfarrkirche St. Peter, die 1224 erstmals erwähnt wird und vom Kloster Wadgassen 1756 – 58 im Barockstil neu errichtet worden war. Auffallend war das große Haus des Wadgasser Oberjägers, ein zweigeschossiger Barockbau, 1769 erbaut und ist bis heute erhalten. Eigentlich war dieses imposante Haus etwas mehr als ein Forsthaus: Da es kaum drei Jahre nach Verlegung der Landesgrenzen (Wadgassen fiel damals an Lothringen) in die Mitte der Saar zwischen Abtei und Bous auf deutschem Boden errichtet wurde, ist eher anzunehmen, dass es mit seinen geräumigen und soliden Speicherräumen zunächst zur Lagerung der Zehntfrüchte aus den abteilichen Gerechtigkeiten in der Grafschaft Nassau-Saarbrücken dienen sollte. Dafür allein hätte der Bau aber nicht so stattlich sein müssen. Vermutlich wollte sich der Konvent für alle Fälle ein Refugium auf Reichsgebiet sichern. Auch die sonstigen älteren Bauten in Bous stammten erst aus dieser Zeit, da der Dreißigjährige Krieg alles Vorherige ausgelöscht hatte. Dieses Bild änderte sich im 19. Jahrhundert. Mit der Erbauung der Chaussee 1830, der Eisenbahn 1858 und der Errichtung der Mannesmann Röhrenwerke dehnte sich der Ortskern allmählich aus. Das industrielle Zeitalter hatte auch für das noch vorwiegend landwirtschaftliche Bous begonnen. 4 Geschichtliches und Wappen

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