Informationsbroschüre Markt Burtenbach

4 Kurzer Überblick über die Geschichte Im Zuge der Gebietsreform haben sich am 1. Mai 1978 die vormals eigenständigen Gemeinden Burtenbach, Kemnat und Oberwaldbach zur heutigen Einheitsgemeinde zu- sammengeschlossen. Es leben ungefähr 3.600 Menschen in unserer Gemeinde. Mit 36,74 km² Gemeindegebiet sind wir achtgrößte Flächengemeinde des Landkreises Günzburg. Burtenbach dürfte um 700 – 800 n. Chr. gegründet worden sein. Ehemalige Hügelgräber im Bereich der Waldabteilung „Buschhorn“, Reste einer Viereckschanze am „Rauen Berg“ und auf dem „Vogel- burger Berg“, sowie der Fund eines Bronzeschwertes und eines Randleistenbeils an der Dinkelscherber Straße deuten auf eine frühe Besiedlung hin. Der Name Burtenbach ist einmalig, er wird unterschiedlich gedeutet u. a. als Burto oder Burgito am Bach, als Furt am Bach (Mindel) oder auch als Burren (Berg) am Bach. Im 13. Jahrhundert gehört der Ort zur hochadligen Herrschaft von Eberstall und später den Herren von Berg (Burgau), der späteren Markgrafschaft sowie den Herzögen von Baiern. Im Jahre 1471 erhielt Burtenbach das Marktrecht samt der hohen Gerichtsbarkeit und dem Recht des Zolles. 1532 kaufte der Feldhauptmann und Söldnerführer Sebastian Schertlin Burtenbach für 17.000 Gulden vom Burggrafen Ulrich dem IV. Im Jahre 1546 führte Schertlin in Burtenbach mit Be- stellung eines evangelischen Pfarrers die Reformation ein. In die Zeit Schertlins fallen auch die historischen Bauten des Ortes. 1556 erbaute Schertlin das Schloss neu, das 1731 abbrannte und in den Jahren bis 1740 von Franz Marquard Eusebius Freiherr Schertel von Burtenbach in seiner jetzigen Form errichtet wurde. Im Jahre 1558 entstand das heutige Rathaus für 2.000 Gulden. Im Jahre 1560 begann Schertlin die Kirche zu erweitern und gestaltete sie zu einer Kirchenburg mit Mauer und Wehrgang, baute neben die Kirche ein Schulhaus und am Kirchberg ein Gerichtsschreiberhaus. Die Familie Schertel von Burtenbach blieb bis 1818 auf ihrem Besitz. Anschließend wurde die Herrschaft von Ignaz Freiherrn von Freyberg auf Eisenberg und Jakob von Hirsch erworben, die sie jedoch bereits 1822 an den Augsburger Bankapellationsrat Friedrich von Halder veräußerten. Von Halder vermachte den Besitz 1855 seinem Neffen Johann Jakob von Stetten. Seit diesem Zeitpunkt ist die Herrschaft in den Händen der Familie von Stetten. Kemnat wird beherrscht von der weithin sichtbaren St.-Georgs-Kirche (geweiht im Jahre 1233) und der nach Plänen von Professor Dominikus Böhm 1946 – 1949 errichteten Kirchenburg. Die Flurbezeichnung „Burgberg“ lässt den Schluss zu, dass am Nordrand von Kemnat die ehemalige Burg stand. Der Ortsname Kemnat, als „Cheminata“ erstmals 1184 beurkundet, wird wohl von dieser Burg abgeleitet (Kemenate = Frauengemach einer Burg). Im 12. Jahrhundert war Kemnat im Besitz der Herren von Haunsberg, von denen die Grundherrschaft an das Kloster Ursberg überging. Infolge wirtschaftlicher Bedrängnis musste das Kloster den Ort jedoch 1471 um 2123 Gulden an den Augsburger Kaufmann Franz Ridler verkaufen. Aus der Hand der Ridler erwarb schließlich das Kloster Wettenhausen das Dorf um 3350 Gulden. Dieses entrichtete daher 1492 aus 62 Anwesen den Feuerstattgulden; daneben wurde noch eine Feuerstatt des Domkapitels Augsburg gezählt. Um 1720 ge­ hörte das ganze Dorf dem Kloster Wettenhausen und zählte 83 Anwesen. Großen Repressalien war Kemnat am Ende des Zweiten Weltkrieges ausgesetzt. Französische Truppen erschossenden Müller und brannten die Ziegelei sowie fünf weitere Anwesen nieder. Katholische Kirche Burtenbach Johanneskirche Burtenbach St. Georg-Kirche Kemnat

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=