Infobroschüre der Gemeinde Efringen-Kirchen

Leben, Wohnen und Arbeiten in Efringen-Kirchen

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Warum fühlen sich Ihrer Meinung nach Familien in Efringen- Kirchen besonders wohl? Hier lässt sich das Klischee „Leben, wo andere Urlaub machen“ bedienen. Umgeben von einer wundervollen Kulturlandschaft gibt es in unserer Gemeinde und der Region vielfältige Angebote durch Vereine und Institutionen. Zusammen mit dem Portfolio der Gemeinde in den Bereichen Kinderbetreuung und Schulen ergibt sich ein attraktiver Wohnort für Familien. Der Zugang zu Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ist ein wichtiges Thema. Wie würden Sie die Situation in der Gemeinde beschreiben? Für die Gemeinde Efringen-Kirchen sind gut ausgestattete Schulstandorte sowie der kontinuierliche Ausbau der Betreuungsange- bote wichtige Elemente, um ein attraktiver Wohn- und Lebensort zu sein. Im Allgemeinen und gerade in der Metropolregion Basel ist das Bildungs- und Betreuungsangebot entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Welche Freizeitangebote sind für die Einwohner und Gäste in Efringen-Kirchen besonders attraktiv? Welche Veranstaltungen sollte man sich im Kalender vormerken? Inmitten des Markgräferlands bietet Efringen-Kirchen sowie die Umgebung zahlreiche Möglichkeiten, wie Fahrradtouren, kulturelle Einrichtungen oder Wanderungen. Die Nähe zum Schwarzwald und dem Elsass sowie den Städten Basel und Freiburg sind eine attraktive Ergänzung. Die zahlreichen Feste der Vereine in Efringen-Kirchen und seinen Ortsteilen sind in unserem Veranstaltungskalender zusammengefasst. Hier gibt es über das ganze Jahr vielfältige Events zwischen Rhein und Reben. Interview mit Bürgermeisterin Carolin Holzmüller Carolin Holzmüller, Bürgermeisterin Blick auf Istein Zu einer Gemeinde mit Wohlfühlcharakter gehört auch eine stabile Wirtschaft. Wie ist es um den Wirtschaftsstandort bestellt? Auch der Wirtschaftsstandort Efringen-Kirchen ist vielfältig. Unterneh- men unterschiedlichster Branchen und Größen sind im Ort verwur- zelt und aktiv. Durch die hervorragende Verkehrsanbindung sowie dem kontinuierlichen Ausbau der Breitbandversorgung ist die Gemeinde weiterhin ein guter Wirtschaftsstandort. Inwieweit spielt der Tourismus in Efringen-Kirchen eine Rolle? Wie bereits ausgeführt, bietet Efringen-Kirchen eine Vielfalt an Freizeit- angeboten, die auch für Reisende interessant sind. Die Übernachtungsmöglichkeiten im Ort sind ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Erlebnisse in der Region. 1

2 • Interview mit der Bürgermeisterin 1 • Die Gemeinde stellt sich vor 3 • Die Ortsteile stellen sich vor 4 Der Zentralort Efringen-Kirchen 4 Kirchen 4 Efringen 5 Blansingen 6 Egringen 7 Huttingen 8 Istein 9 Kleinkems 10 Mappach /Maugenhard 11 Welmlingen 12 Wintersweiler 13 • Die Gemeindeverwaltung als moderner Dienstleister mit ihren Ämtern und ihrer Struktur 14 Organigramm 14 Der Gemeinderat 15 • Wo sich Familien wohlfühlen – familienfreundliche Gemeinde 16 Kommunale Kindergärten 16 Kirchlicher Kindergarten Egringen 17 Schulen / Volksbildungswerk 19 Ganztagsbetreuung an Schulen bzw. Kindergärten 19 Spielplätze 19 Jugendräume / -gruppen 19 • Anlaufstellen für Senioren 21 Seniorenclub Blansingen 21 Seniorenclub Istein-Huttingen 21 Ev. Kirchengemeinde Efringen-Kirchen 21 Deutsches Rotes Kreuz 21 Gemeindeverwaltung Efringen-Kirchen – Sozialamt 21 Ambulante Pflegedienste 21 • Medizinische Versorgung 23 Gesundheitszentrum 23 Weitere Fachärzte für Allgemeinmedizin 23 Inhaltsverzeichnis Blick vom Bildstöckle auf den Blauen Zahnärzte 23 Notfalldienste 23 • Mobilität 24 Car-Sharing 24 Fahrradboxen am Bahnhof 24 Verkehrsverbund Lörrach 24 Bürgerbus 24 • Rettungswesen 25 Bergwacht Istein 25 DRK Efringen-Kirchen 25 Freiwillige Feuerwehr Efringen-Kirchen 25 Jugendfeuerwehr Efringen-Kirchen 25 Jugendrotkreuz Efringen-Kirchen 25 Rettungshundestaffel Oberrhein 25 • Freizeit 25 Vereine 25 Gemeindebüchereien 27 Kammerkonzerte 29 Museum 29 Wochenmarkt 29 Direktvermarkter 29 Weinbauregion Efringen-Kirchen 29 • Wirtschaftsstandort mit hervorragender Infrastruktur 31 • Banken und Sparkassen 32 • Inserentenverzeichnis / Impressum 33 Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! Leben, Wohnen und Arbeiten in Efringen-Kirchen

Die südwestlichste Gemeinde Baden-Württembergs liegt so zentral im Dreiländereck Deutschland / Schweiz / Frankreich wie kaum ein anderer Ort. Die „neue“ Gemeinde Efringen-Kirchen ist im Zuge der Gemeindereform zum 01. Oktober 1974 aus den Gemeinden Blansingen, Efringen-Kirchen, Egringen, Huttingen, Istein, Kleinkems, Mappach, Welmlingen und Wintersweiler entstanden. Die gesamte Gemarkung erstreckt sich von der Rheinaue bis zur Schwarzwald-Vorbergzone. Das Bild der Landschaft wird geprägt durch Landwirtschaft, Waldflächen und ausgedehnte Rebanlagen. Seinen vorzüglichen Lagen verdankt der Weinbau in der Gemeinde seinen besonderen Ruf. Nicht zu vergessen sind das Rheinufer, das sich auf einer Länge von fast zehn Kilometern durch die Gemeinde erstreckt, ein Weinlehrpfad, zahlreiche Wanderwege und das unter Naturschutz stehende Gebiet um den Isteiner Klotzen mit seiner seltenen Flora und Fauna. Die Lage der Gemeinde in unmittelbarer Nähe zu den Städten Weil am Rhein, Lörrach und Basel macht sie zudem zu einem bevorzugten Naherholungsgebiet. Die Infrastruktur der Gemeinde wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut und verbessert. Ein besonderes Augenmerk galt dabei dem Schulwesen und der Kinderbetreuung. Mit der Eröffnung des Kinderhauses, einer der größten Einrichtungen ihrer Art im Landkreis Lörrach, in unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum und dem weiteren Ausbau der Grundschulbetreuung an den Schulen in Egringen und Istein, stehen jetzt Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr bis zum Abschluss des Besuchs der Grundschule zur Verfügung. Die Gemeinde ist nicht nur aus diesem Grund weiterhin ein beliebter und gefragter Ort zum Leben und Wohnen. Die Zahl der Einwohner steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an und die Nachfrage nach Wohnraum besteht ungebrochen weiter. Daher wurden in den letzten Jahren verschiedene neue Baugebiete in mehreren Ortschaften ausgewiesen, die heute nahezu alle vollständig bebaut sind. Zudem hat sich die Verdichtung innerhalb der Ortschaften verstärkt. Die Gemeinde wird deshalb in den nächsten Jahren bestrebt sein, neue Möglichkeiten für den Erwerb von Wohnraum zu schaffen. Ebenso sind neue Gebiete für Gewerbeansiedlungen entstanden. Dadurch konnten neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. Die Gemeindeverwaltung wird auch zukünftig bemüht sein, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten die strukturelle Entwicklung in allen Ortsteilen weiter voranzutreiben. Rathaus Efringen-Kirchen Blick auf Egringen 3 Die Gemeinde stellt sich vor

4 Christuskirche Lutherkirche Der Zentralort Efringen-Kirchen Die beiden Dörfer Efringen und Kirchen wurden 1942 zu einer Gemeinde vereinigt und sind mittlerweile durch Bebauung vollständig zusammengewachsen. Archäologische Funde bezeugen hier eine Siedlungskontinuität von der Steinzeit über die Bronze-, Römer- und Alemannenzeit bis ins Mittelalter und in die Neuzeit. Werkzeuge und Geräte mittelsteinzeitlicher Jäger entdeckte man in den Höhlen beim Hartbergtunnel und am Katzenrain. Aus der jüngeren Steinzeit stammen Hockergräber mit Grabbeigaben, auch Glockenbechern. In Gräbern der Bronzezeit fand man einen Dolch und Armringe aus Bronze. Der Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit) gehören Bestattungen auf dem Bergrain an, römische Siedlungsreste barg man auf der Britsche und auf dem Bergrain (evtl. Fliehburg). Alemannische Reihen- und Plattengräber fanden sich an verschiedenen Stellen in beiden Ortschaften. Efringen und Kirchen weisen in ihrer Geschichte immer wieder Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte auf, haben aber im Wesentlichen eine eigene Vergangenheit. Kirchen Chirihheim. So heißt der Ort in der ältesten Urkunde von 814/15. Im ganzen Ort verstreut liegen kleine und größere Grabgruppen. Seine Toten auf dem eigenen Hof zu beerdigen war in den Jahrzehnten um 700 üblich; 7 – 9 Grabgruppen deuten auf ebenso viele Höfe. Zwei Höfe sind bemerkenswert: „Der Hof“ und „der Hof auf dem Berg“. Der „Hof auf dem Berg“, auch „Meier auf dem Berg“ oder „Hofgut zur Bromen“ wird ab 1329 genannt. Er gehörte wohl zu den Gütern, die die Familie von Kirchen im frühen 13. Jahrhundert über Umwege an das Basler Stift St. Peter verkauft hat. Letzte Reste wurden 1940/41 ausgegraben: Gräber, Mauern, reiches Fundmaterial aus dem 9. – 15. Jahrhundert. Der letzte von Kilchen in Kirchen – Heinrich, genannt zur Brame – lebte noch bis 1272 hier, dann zog die Familie nach Basel. Wichtiger als der „Hof auf dem Berg“ war „Der Hof“. Nicht irgendein Hof, sondern ein Königshof. Mehrfach haben hier Könige bzw. Kaiser Rast gemacht. Heinrich II. schenkt den Hof dem Kloster St. Georgen in Stein am Rhein, St. Georgen verkauft 1272 an die Habsburger. 1361 hat ihn Petermann von Grünenberg als habsburgisches Lehen, 1416 Hemman von Grünenberg. Kurz danach verliert sich seine Spur. Kirchen war im Mai und Juni 887 Zentrum des karolingischen Reiches – ein Reichstag, ein Eklat führt zur Trennung von Kaiser Karl III. von seiner Ehefrau Richgard. Hochrangige Personen waren hier, dazu Personal, waffentragend und zivil, vermutlich mehrere tausend Leute. Auch eine Delegation aus Paris – die Dänen wollen den 885 versprochenen Tribut. Leider wissen wir nicht, wie hoch das Schmiergeld für die Nicht-Zerstörung der Stadt Paris war, aber es wurde in Kirchen übergeben. Zeittypisch wären 6.000 bis 12.000 Pfund Gold und Silber. Den Königshof finden! Herzenswunsch des Pfarrers Julius Schmid, der ab 1907 mit einer Sondierstange den Bergrain durchstochert. Er wird fündig: spätbronzezeitliche Urnen, ein Haus mit vielen römischen Funden (III), ein abgebranntes Haus mit einigen römischen Funden (I), ein Haus mit Brandresten, aber ohne Funde (II). In und um Häuser I-III: kein Fund aus der Karolingerzeit, keine 887 verlorene Münze oder zerschlagener Topf, kein Fund aus dem Hoch- und Spätmittelalter. 1909 hält Schmid alle Gebäude für römisch. 1911 sind I und II für ihn die Reste des Königshofes. Zumindest, bis er besser passende Baulichkeiten entdeckt ... Schmid hat den Königshof und den „Hof auf dem Berg“ für ein und denselben Hof gehalten, und deshalb wohl an der falschen Stelle gesucht. Kirchen war bis 1848 größer und bedeutender als Efringen. Das ändert sich, als Efringen die (vorläufige) Endstation der Badischen Bahn wird. Ein beträchtlicher Teil der Kirchener Bevölkerung Mitte des 19. Jahrhunderts war Altes Rathaus Efringen-Kirchen Die Ortsteile stellen sich vor

jüdischen Glaubens – Kirchen hatte eine bedeutende jüdische Gemeinde. Ihren Anfang nahm sie um 1736, als mehrere aus Dornach vertriebene Juden markgräfliche Schutzbriefe erhielten. Die jüdischen Einwohner teilten mit ihren christlichen Nachbarn die Nöte und Entbehrungen der Revolutions-, Kriegs- und Hungerjahre; dazu kamen spezifische Nöte und spezielle Schikanen, die nur die jüdische Bevölkerung zu tragen hatte. Hausierhandel z. B. mit Kaffee oder Zucker, oder aber Viehhandel waren die überwiegende Lebensgrundlage. Die Eisenbahn veränderte den Viehhandel und im späten 19. Jahrhundert ist die jüdische Gemeinde im Schrumpfen begriffen. Bis in die 1930er-Jahre schrumpft die Gemeinde weiter, im Zuge der Reichspogromnacht wurden zahlreiche Männer interniert. Im September 1939 werden dann die Kirchener – alle Kirchener – evakuiert, Kirchen liegt (wie die anderen Rheinanlieger-Gemeinden auch) in der „Roten Zone“. Hier ist mit Kriegsbeginn mit französischer Gegenwehr zu rechnen (Kirchen erleidet große Schäden), deshalb müssen Zivilisten die Orte räumen. Die christlichen Kirchener kehren ab Dezember nach Kirchen zurück. Den jüdischen Kirchener wird dies verboten; sie werden im Oktober 1940 aus ihren Ausweich-Quartieren nach Gurs deportiert. Es überlebt fast niemand. Efringen Efringen wird erst 1113 urkundlich belegt. Zu dieser Zeit übergaben der Fürstbischof von Basel und das Hochstift ihren Besitz in Efringen an das Kloster St. Blasien. Wacho von Waldeck schenkte ebenfalls 1113 seinen Besitz zu Efringen an das Kloster im Albtal. Die Freiherren von Wart aus thurgauischem Adelsgeschlecht beanspruchten den Zehnten zu Efringen. Durch einen Schiedsspruch des Konstanzer Bischofs ging das Zehntrecht 1173 an das Kloster St. Blasien. Dieses rundete seine grundlegenden Rechte 1258 mit dem Erwerb der Vogteirechte und dem Dinghof zu Efringen ab. Es erwarb diese Vogtei von Konrad II. von Rotenburg, einem Neffen des Edlen Konrad von Rötteln. Selbst nach der Einführung der Reformation hielt der St. Bläsische Abt zäh an seinen überlieferten und verbrieften Rechten gegenüber der Landesherrschaft fest. Erst der Reichsdeputationshauptschluss setzte der Herrschaft St. Blasien ein Ende. Güter und Hofteile gingen an die beiden seinerzeit bedeutendsten Familien Däublin und Gräßlin über. Einer der letzten Meier, der Ochsenwirt und Vogt, hatte Mitte des 18. Jahrunderts als Faktorist den Salzkasten in den oberen Landen der Markgrafschaft zu besorgen. Der Bau der Eisenbahn, die Rheinkorrektion durch Tulla und später der Festungsbau zu Istein trugen zum wirtschaftlichen Strukturwandel des Dorfes Efringen bei, während Kirchen in dieser Zeit seine landwirtschaftliche Prägung bewahrte. Einst ging das Gemeindeland beider Dörfer weit über das Stromgebiet des Rheines hinaus und eine Fähre verkehrte über den Rhein. Doch die politischen Verhältnisse führten nach und nach zum Verlust des linksrheinischen Gebietes. Die letzten Besitzungen gingen nach dem Versailler Vertrag 1919 verloren. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Häuser durch Artilleriebeschuss beschädigt oder gar zerstört. In den 60er Jahren kam es zu einer großen Flurbereinigung, verbunden mit einer Aussiedlung von sieben Höfen auf die „Britsche” und in den „Seeboden”. Im Dorf entstanden vermehrt gewerbliche Betriebe. Es wurden die neuen Gewerbegebiete „Beim Breitenstein“, „Im Martelacker“ und „Im Schlöttle“ geschaffen. Brunnen am Rathaus Efringen-Kirchen 5 Blick auf Efringen-Kirchen

6 Blansingen Ortsvorsteherin Andrea Wahler Sprechzeiten: Dienstag 19:00 – 20:00 Uhr Telefon: 319 E-Mail: ortsverwaltung.blansingen@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 9772 Ortschaftsräte Bahlinger, Guido Bahlinger, Jochen Straub, Claudia Wahler, Andrea Weiss, Andreas Wiedemann, Helmut „Gerung und dessen Bruder Hesso von Blansingen gaben für die Seele ihrer hier begrabenen Mutter Gisela von Backnang zwei Hufen in Stetthein.“ Dies ist – indirekt – die früheste schriftliche Nachricht, die wir vom Dorf Blansingen haben: „von Blansingen“ nennt sich eine Familie schließlich erst, wenn es Blansingen schon gibt. Eine karge Nachricht, aber wichtig: notiert vor 1051, es geht um eine Stiftung zweier Brüder für ihre Mutter an das Kloster Einsiedeln. Und es gibt in den Einsiedler Gedenk-Einträgen noch mehr: „Graf Hesso und dessen Ehefrau Gisela von Backnang“, „Hesso und dessen Sohn Hesso von Backnang“. Hesso von Blansingen ist Hesso, Graf von Backnang und Graf im Sülchgau. Gisela war wohl mit Kaiserin Gisela von Schwaben verwandt, die Familie der Hessonen war hochadelig. Hessos (von Blansingen) Grab konnte in der Sülchenkirche bei Rottweil aufgedeckt werden. Leider war es leer – schade, sein Skelett hätte viel über sein Leben erzählen können. Röhrenbrunnen, Blansingen Vermutlich gehen Flurnamen wie „vf der Búrg“ auf diese Adelsfamilie zurück. Wobei man sich eine Burg aus dem 11. oder gar 10. Jahrhundert eher bescheiden vorstellen muss: ein Fachwerkhaus mit Wall und Graben drumherum, oder ein kleiner steiler Hügel mit einem Holzturm von drei bis vier Meter Kantenlänge. Wir wissen es nicht, archäologische Funde wurden (bislang) nicht gemacht. Das Dorf Blansingen selbst taucht erst 1094 in einer Urkunde auf: dem Kloster St. Georgen im Schwarzwald werden 21 Joch Ackerland in Blansingen und 1 Manse Gehölz in Kambiz geschenkt. St. Georgen wurde 1084 von (einem anderen) Hesso und Konrad gegründet; dieser (oder noch ein anderer) Hesso schenkt 1086 Besitz in Kleinkems an das Kloster. 1464 verkauft das Kloster St. Georgen all‘ seine Besitzungen und Rechte in Blansingen – Ackerflächen und seinen Anteil am Ackerhof – an den Markgrafen von Hachberg. Den Rest des Hofes besaß das Kloster Olsberg im Aargau. Auch andere haben Besitz in Blansingen: die Klöster St. Clara, Klingental und das Barfüsserkloster in Basel, Bürgeln, St. Blasien und die Klöster Weitenau und Wettingen, die Familie von Rotberg, um nur einige zu nennen. Im Jahr 1094 war das Dorf Blansingen bereits seit ca. 400 Jahre alt. Gräber und aus Gräbern stammende Waffen des späten 7. Jahrhunderts belegen das hohe Alter des Ortes. Auch für die Peterskirche ist ein Vorgängerbau des ausgehenden 7. /8. Jahrhunderts zu vermuten. Die Lage der Kirche außerhalb des heutigen Ortes ist auffällig, und nicht eindeutig zu erklären. Vielleicht war sie eine Eigenkirche der Herren von Blansingen (und auf ihrem Hof erbaut), vielleicht war der Baugrund (feuchte Senke) sonst nicht zu gebrauchen, vielleicht gaben die hier fertig herumliegenden Bausteine (einer römischen Ruine) den Ausschlag. Der neueste Teil der Kirche ist der Turm (1497/98), der spektakulärste ist die Ausmalung aus dem 15. Jahrhundert (vor 1457). Diese Wandbilder wurden 1924 erstmalig freigelegt, auf Verlangen der Kirchgemeinde wieder überdeckt, 1954/55 erneut freigelegt und nach dem damaligen Zeit- geschmack überarbeitet. Die Zeitläufte – Basler Fehden des 15. Jahrhunderts, Reformation, Dreißigjähriger Krieg, Erbfolgekriege des 17. und 18. Jahrhunderts – haben ebenso wie Hunger, Dürre, Flut, Erdbeben, Seuchen Blansingen und seine Bewohner getroffen; dies gilt ebenso für alle anderen Ortschaften. Eine Besonderheit ist ein Massenfund an auffallend kleinen Hufeisen: ganze Wagenladungen sollen 1938 geborgen worden sein, verloren um 1813, eigentlich zum Beschlagen der Pferde russischer Kosacken gedacht. Leider scheinen alle Eisen inzwischen verschwunden zu sein; damit auch die einzigen fassbaren Zeugnisse einer unsäglich langen Kette an Kriegen, Scharmützeln, Einquartierungen, Zwangsarbeiten, Übergriffen, Not und Elend. Kirche, Blansingen Fachwerkhaus, Blansingen

Rathaus mit Kirche, Egringen Egringen Ortsvorsteher Bernd Meyer Sprechzeiten: Donnerstag 19:00 – 20:30 Uhr Telefon: 710 E-Mail: ortsverwaltung.egringen@ efringen-kirchen.de Ortschaftsräte Aberer, Mirko Bauer, Dietmar Brenneisen, Dirk Medam, Stefan Meyer, Bernd Züffle, Beate Strachfridus schenkt seinen Besitz in Aguringas, in Onninchova und Mulinhaimo dem Kloster St. Gallen. Das war am 21. Dezember 758 und eines der beiden Schenkungs-Vertrags-Exemplare existiert noch. Das ist die älteste aller Urkunden aller Ortschaften des heutigen Efringen-Kirchen. Aguringas-Egringen ist damit offiziell der älteste Ortsteil. Zufall gepaart mit Glück – damit eine Urkunde 1.200 Jahre überdauern kann, muss sie behütet und beschützt werden. 1.200 Jahre lang – Kriege, Naturgewalten, Vernachlässigung, fahrlässiger Umgang mit Feuer – nur wenige originale Urkunden aus den Jahrhunderten vor 1.000 haben es bis heute geschafft, und 700 davon im Kloster St. Gallen. Über 1.000 Ortschaften haben „ihre“ Ersterwähnung in einer dieser Urkunden. Der Kanton St. Gallen und seine Steuerbürger wenden viele Millionen Franken auf für den Erhalt der Urkunden, für Stiftsarchiv und Stiftsbibliothek, pro Jahr, wohlgemerkt. Die Bestände in Stiftsarchiv und Stiftsbibliothek sind seit 2017 UNESCO-Weltdokumentenerbe. Doch nicht nur St. Gallen hat Besitz und Rechte in Egringen, sondern auch die Klöster und Domstift in Basel, die Herren von Rotberg und von Grünenberg und viele Basler Bürger. Fast 200 Urkunden aus dem 14., 15., 16. Jahrhundert betreffen Güter in Egringen – Grundstücke und Rechte daran, Abgaben und Zinsen, Einkünfte und Pflichten. Verkauft, verschenkt, belehnt, verpfändet, vererbt, beliehen, zurückgekauft. Wir erfahren von der Egringer Burg (1408, als Weiherhaus beschrieben 1438), wer wo welche Ansprüche hatte, lernen einzelne Egringer namentlich kennen, bekommen Hinweise auf Ackerfluren, Rebflächen, Waldstücke. Doch Obacht – nicht jede Urkunde ist echt! Streit und Zwist, es droht ein Termin vor Gericht – schnell noch Beweise fabriziert ... Blick auf die Kirche Egringen „Item tertia ante Jeorji anno 49 brant man zuo Basel einen boeswicht; hat zuo Egringen ein hus verbrent, 3 kint dorinne und einen swachen man, die stuben verbunden, das sú nit moechtend usskomen.“ Ein besonders heimtückisches Verbrechen, das 1449 mit dem Tode bestraft wird. Die Egringer Urkunden (und die der anderen Orte ebenso) sprechen von vielerlei Gerichtsbarkeit. Todesurteile verhängen und vollstrecken darf nur, wer die hohe oder Blutsgerichtsbarkeit besitzt – Mord, Raub, Zauberei usw. Die niedere Gerichtsbarkeit ahndet die weniger schlimmen Vergehen. Das (bischöfliche) geist- liche Gericht ist für Glaubensverfehlungen zuständig und kann Bußübungen, Wallfahrten etc. verhängen. Streit um Abgaben usw. klärt das Dinghofgericht. 1392 verkauft das Kloster St. Gallen den Kirchensatz und den Dinghof in Egringen an das Basler Spital. Ab jetzt setzt das Spital den Meier ein. Wer wo wie wem gegenüber welche Gerichtszuständigkeit hatte – eine Wissenschaft für sich, schon für die Zeitgenossen. Denn auch die Rechte an (und Einnahmen aus) Gerichtsbarkeit werden verkauft, verpfändet, verliehen, vererbt. Welcher Grundherr ist für welchen Delinquenten zuständig, auf wessen Hoheitsgebiet ist die Übeltat passiert, in wessen Territorium der Bösewicht geschnappt? 775/778 schenkt Atta der Kirche des Hl. Gallus, die gebaut ist in dem Dorf genannt Agurincas, zwei Hörige (Adalrich und Waltrud). Von dieser ersten Kirche steht nichts mehr. Überregional bekannt ist die Egringer Kirche trotzdem: wegen einer Goldschmiedearbeit von 1487. Ein Kelch aus vergoldetem Silber, geschaffen wohl von Georg Schonhauer. Schonhauer – ein Colmarer Goldschmied – wirkte einige Jahre in Basel, es existieren sogar noch einige der für den Egringer Kelch genutzten Bleimodel. Gearbeitet wurde der Kelch vermutlich für ein Dominikanerkloster (Colmar?), er ist auf unbekannt-verschlungenen Wegen mindestens einmal überarbeitet nach Egringen gekommen. 7

8 Huttingen Ortsvorsteher Jens Lauber Sprechzeiten: Dienstag 18:00 – 19:00 Uhr Telefon: 9503351 E-Mail: ortsverwaltung.huttingen@ efringen-kirchen.de Ortschaftsräte Brändlin, Kevin Brändlin, Martin Fischer, Tanja Lauber, Jens Rombach, Pascal Senn, Petra „In einem Acker unter der Kapelle gegen Huttingen zu Gräber. Aus einem ein (scrama)sax ...“ Die gefundene Waffe – ein Kampfmesser – würde die Gräber in das 7. Jh. n. Chr. datieren. Würde. Wenn nicht heute unter der betreffenden Inventar-Nummer ein Bajonett des 19. Jahrhunderts liegen würde. Falsch bestimmt? Zwei oberflächlich ähnliche Waffen versehentlich in die falsche Schachtel gesteckt? Das wird sich leider nicht mehr klären lassen. Sakristeikapelle, Huttingen Auch direkt an der Huttinger Kapelle fanden sich im September 1900 Gräber, darunter Plattengräber. Plattengräber werden ab 700 üblich, vielleicht stand schon im 9. oder gar 8. Jahrhundert hier ein kleines Kirchlein. 1829 dient die Huttinger Kapelle als Vermessungspunkt, sie wird gezeichnet und beschrieben. Ein kleiner Kirchenbau, mit wenigen hochliegenden kleinen Fenstern, der bis 1900 noch mehrfach verändert wird. Dann tabula rasa – die mittelalterliche Kirche wird abgerissen und durch einen modernen Bau ersetzt. Diese neugotische Kapelle wiederum wurde 1914 gesprengt, nur das Sakristei-Häuschen blieb stehen. Von der Nikolaus-Kapelle Huttingen aus war die (heute verschwundene) Jakobs-Kapelle von Wintersweiler zu sehen. Dies und einige römische Scherben in der Umgebung haben im 19. Jahrhundert zu der Idee geführt, die Huttinger Kapelle sei aus römischen Steinen an der Stelle eines römischen Wachturms errichtet worden. Das 19. Jahrhundert war insgesamt reich gesegnet mit Römerphantasien aller Art, auch die Bezeichnung „Römerstraße“ für die Straße nach Blansingen ist ein Produkt dieser Zeit. Eigentümlicherweise schweigen sich die mittelalterlichen Schriftquellen zur Kapelle aus: kein Streit um Reparaturen, um zur Kapelle gehörende Rechte. Ob die Kapelle zu dem Huttinger Hof gehörte, den ein Ritter von Rötteln vor 1249 dem Kloster Istein geschenkt hat? Ab 1365 ist der Bischof in Basel der Oberherr in Huttingen. Das bleibt auch so nach 1556 – jetzt ist Huttingen (zusammen mit Istein, Schliengen und einigen weiteren Ortschaften) eine katholische Insel, während drumherum die neue reformierte Religion herrscht. Die Stadt Basel übernimmt die Verwaltung der Basler Klöster samt deren Ländereien, Leuten, Rechten und Besitz. Reformation, Bauernkrieg, Klimakatastrophen – das 16. Jahrhundert muss eine schwierige Zeit gewesen sein. Es ist kein Zufall, dass ab 1560 die Hochphase der Hexenverbrennungen beginnt. Nicht in Huttingen, nicht in Istein, aber in Schliengen und in den linksrheinischen Gebieten des Fürstbistums lodern bis ca. 1630 die Scheiterhaufen. In Huttingen, Istein, Schliengen, Steinenstatt, Altingen, Mauchen leben auch jüdische Familien: 17 jüdische Haushalte im Jahr 1576. Doch die Dörfer machen Druck: der Bischof soll die Juden ausschaffen. Und setzen sich durch, nach 1581 wohnen hier keine Juden mehr. Das 17. und 18. Jahrhundert war nicht wirklich besser, und die (eigentlich) neutralen bischöflich-baslerischen Ortschaften werden zum Tummelplatz der verschiedenen Truppen der vielen Kriege dieser Zeit. Mangels militärischer Macht konnte der Bischof die Dörfer nicht schützen, und die Dörfler waren wehrlos ausgeliefert – allen beteiligten Kriegsparteien. Die Zeit der Kriegswirren geht weiter, erst nach 1817/18 scheint sich die Situation für die Leute auf den Dörfern zu verbessern. Da gab es das Fürstbistum Basel nicht mehr – Huttingen und Istein wurden 1803 badisch. Blick auf Huttingen und Steinbruch Kapf Rathaus Huttingen

Ansicht Istein Stapflehus Istein Ortsvorsteherin Daniela Britsche Sprechzeiten: Mittwoch 17:30 – 19:00 Uhr Freitag 09:00 – 11:00 Uhr Telefon: 351 E-Mail: ortsverwaltung.istein@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 2297 Ortschaftsräte Bachmann, Dominik Britsche, Daniela Hanke, Florian Rabus, Alexander Rühl, Karl Scherer, Nicolas Schmid, Michael Trimpin, Andreas Von Istein dem Dorf ist zu ersten (erhaltenen) Mal um 1180 die Rede: dem Domkapitel Basel wird der Besitz der „curtim de Hiesten“, dem Hof zu Istein, bestätigt. Auch wenn die betreffende Urkunde eine Fälschung ist (datiert auf 1139) – den Hof muss es bei der Abfassung gegeben haben. Tatsächlich waren Bischof und Domkapitel Basel nicht die ersten Besitzer, sondern das Kloster Murbach im Elsaß. Wann der Hof gegründet, und wann wieviel Dorf Istein drumherum bestanden hat – wir wissen es nicht. Überhaupt erfahren wir wenig zum Dorf und den Dörflern darin. Meist geht es um Burg Istein und deren Rechte: „item ouch sint die Salmen zengt vnd die Lachsen zuoge vf dem rine der burg, zwischen aller heiligen vnd sant andres tage, und heissent die voegtzúge. Item ouch hat man guete kúntschaft, daz das blinde Wasser gehoert an die burg. Item ouch hat die burg einen Zol den rin vff.“ (1386). 1443 fliegen die Fetzen. Der Bischof fordert eine Sondersteuer, die Leute aus Istein, Huttingen und Schliengen wehren sich. Man zieht den Bundschuh auf – Aufstand! Der Bischof greift zu den Waffen. Istein und Huttingen gaben anscheinend rechtzeitig klein bei, die Schliengener werden besiegt und zahlen einen hohen Preis. Niemals wieder wird der Bischof militärisch gegen seine rechtsrheinischen Ortschaften vorgehen. Dicke Aktenbündel (1437 – 1778) betreffen Huldigungen. Jeder neu gewählte Basler Bischof versammelt „seine“ Leute um sich, die ihm dann die Treue schwören. Oder auch nicht – oft genug können Dörfler Bedingungen durchsetzen. Im 15. Jahrhundert reitet der Bischof um, die Isteiner und Huttinger leisten ihren Schwur in Schliengen. Im 16. und 17. Jahrhundert schickt der Bischof Stellvertreter. Ab ca. 1700 müssen die bischöflichen Leute dann nach Arlesheim oder Birseck oder Porrentruy, mit Einführung der Reformation hat der bischöfliche Hof die Stadt Basel verlassen. Der Aufwand ist enorm – die Dörfler kommen bewaffnet, müssen aber mehrfach „Ausland“ (Vorderösterreich, Markgrafschaft, Stadt Basel) durchqueren. Jeder Transit braucht Genehmigungen, und natürlich eine ebenfalls bewaffnete Eskorte. Nach dem Schwur steht eine Bewirtung an, und wieder Passierscheine und Wachtruppen für den Rückmarsch. 1756 kommt es zur Katastrophe: ein vollbesetzter Weidling zerschellt bei Istein am Fels, beim nachfolgenden Tumult wird auch ein zweiter Weidling zum Sinken gebracht. Zehn Personen finden den Tod. Felsen und Stromschnellen machten den Rhein zwischen Kleinkems und Efringen extrem gefährlich, und immer wieder kam es hier zu Unfällen. Kein Wunder, dass die Ortskenntnis der Isteiner Fischer und Schiffer quer durch die Jahrhunderte gefragt war! 1832 schreiben Isteiner gar Schiffahrtsgeschichte. Das Dampfschiff „Stadt Frankfurt“, am 22. Juli in Kehl gestartet, wird zwischen Kleinkems und Istein von 16 starken Bauern über eine reißende Stelle gezogen. Am 28. Juli legt das erste Dampfschiff in Basel an. Die Geschichte der Dampfschifffahrt zwischen Straßburg und Basel endet jedoch schon 1843 – die neue Eisenbahn transportiert schneller und billiger. Erst im 20. Jahrhundert wird der Rhein zur echten Wasserstraße. Isteiner Schwellen 9

10 Kleinkems Ortsvorsteher Jörg Kratz Sprechzeiten: Mittwoch 18:30 – 19:30 Uhr Telefon: 374 E-Mail: ortsverwaltung.kleinkems@ efringen-kirchen.de Ortschaftsräte Braun, Steve Grauer, Hans-Jürgen Häberlin, Bärbel Heitzler, Manuela Kratz, Jörg Meier, Lothar „Auch soll der Meier in dem Oberen Hof zu Kleinkems einen Hund haben.“ So beginnt die älteste Fährordnung aus dem Gemeindegebiet Efringen-Kirchen aus dem Jahr 1383. Der Meier soll Leute, Karren, Pferde über den Rhein führen. Und im Notfall die Leute aus Grosskembs und deren Habe vorrangig retten. 1341 bezieht das Hochstift Basel Einnahmen aus der Fähre, und es ist davon auszugehen, dass die Fährverbindung selbst noch älter ist. Die Verbindung über den Rhein hinweg hat Tradition; in römischer Zeit stand hier eine Brücke. 1955 wurden auf französischer Seite noch sechs massive Pfeiler, Mauerwerk und Reliefs aufgefunden, beim Autobahnbau rechtsrheinisch sollen ebenfalls Pfeilerreste aufgetaucht (und kleingeklopft gleich wieder verbaut worden) sein. Wer wann weshalb den Oberhof Kleinkems besessen hat – das war schon für Zeitgenossen eine Wissenschaft für sich; im Kirche, Kleinkems 15. Jahrhundert werden seinetwegen zahlreiche Prozesse geführt. Kems hüben, Kembs drüben, und ein weiteres Kembs bei Bad Krozingen, wo es ebenfalls einen Oberhof gab ... 1414 scheint Dietrich Snewelin von Landeck den Hof gewaltsam besetzt zu haben. 1464 verkauft dann das Kloster St. Georgen im Schwarzwald seinen Oberen Hof zu Kleinkems an Rudolf von Hochberg, inzwischen steht ein burglin, eine kleine Burg, dabei. Das Kloster St. Georgen hat ab 1086 Besitz in Kleinkems: Ackerland, einen guten Weinberg, die halbe Kapelle und die ganze Gerichtsbarkeit. Geschenkt von Hesso, einem der Begründer von St. Georgen. Spätestens um 1350 hat auch St. Blasien in Kleinkems Besitz und einen eigenen Ding- und Fronhof. Ab 1394 wird in Kleinkems ein neuer Zoll erhoben, von allem Kaufmannsgut, das dort den Rhein passiert. Nach kürzester Zeit ist dieser Zoll in der Hand der Stadt Basel, und wir finden in den Rechnungsbüchern der Stadt Jahr für Jahr die Einnahmen daraus verzeichnet. Die Stadt Basel „sammelt“ Zollrechte – schon 1373 hatte ihr der Basler Bischof seine Zölle für 12.500 Gulden verpfändet. Eine gigantische Summe! Der Markgraf hingegen ist mürrisch – der Rheinzoll wird auf seinem Territorium kassiert, aber er geht leer aus. 1422 erfahren wir, dass der Rhein das Ufer zu Kemps verderbt und zum Landen undienlich gemacht habe. Der Zoller darf deshalb auch ober- und unterhalb des Dorfes kassieren. Eingeklemmt zwischen Hang und Rhein war Kleinkems über Land nur schwer erreichbar. Der einfachste Weg von Bellingen her. Ein sehr steiler Weg ab Blansingen. Ein steiler Pfad, an der Neuenburg vorbei. Haarsträubend und nur für Fußgänger: der Felsenpfad über und um die Klotzenspitze herum. An verschiedenen Grotten vorbei, unter der Neuenburg durch, an der Felsen- mühle vorbei. Um diesen Pfad und um die malerische Mühle ranken sich viele Geschichten; sie müssen spektakulär gewesen sein. Pfad, Grotten, Burg und Mühle sind dem Bahnbau bzw. der Kalkgewinnung zum Opfer gefallen. Auch die Zementi gibt es nicht mehr – die Zementfabrik, entstanden 1907, lange Zeit größter Arbeitgeber. Die Zementi hatte eigene Bahngleise, und bei Bahnbauarbeiten kam 1939 ein Schädel aus dem Steilhang gerollt. Zwei jungsteinzeitliche Gräber, und dann die Sensation: ein jungsteinzeitliches Bergwerk (betrieben mindestens 4250 – 4050 v. Chr.). Feuerstein gewann man hier, an mehreren Stellen zwischen Kleinkems und der Neuenburg. Bis kurz vor 1680 – dem Jahr der Zerstörung einer Freiburger Edelsteinschleiferei. Deren Rohmaterialvorrat 2009 von Archäologen aufgedeckt wurde: 250 – 300 Knollen Kleinkemser Feuerstein. „Jaspis“ heißt er in den dicken Bündeln Archivalien – das Material ist im 17. und 18. Jahrhundert heiß begehrt bei Edelsteinschleifern und Kunsthandwerkern an den europäischen Fürsten- höfen. Ein kleiner Bereich des Bergwerks steht offen; das Jaspisbergwerk von Kleinkems ist aus gutem Grund ein geschütztes Kulturdenkmal. Blick auf Kleinkems Alter Kindergarten Kleinkems

Mappach/Maugenhard Ortsvorsteher Helmut Grässlin Sprechzeiten: Dienstag 18:00 – 20:00 Uhr Telefon: 354 E-Mail: ortsverwaltung.mappach@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 1414 Ortschaftsräte Gempp, Dietmar Grässlin, Helmut Händle, Thomas Rössler, Udo Scheurer, Claudia Weiss, Volker Mappach Eine Kostbarkeit sind seine Fresken – möglicherweise gestiftet von Arnold von Rotberg 1498 aus Dankbarkeit über die Geburt eines langersehnten Sohnes. 1969 schlug man Kanäle für eine Heizungsanlage in den Fußboden, und engagierte Laien haben eine Ausgrabung durchgeführt. Das älteste „Bauteil“, das freigelegt wurde, war eine Glockengußgrube – mit etwa 40 cm Durchmesser hatte die Glocke eine typische Größe für Glocken des 11. und 10. Jahrhunderts. Wann der Kirchturm gebaut wurde, ist ungewiss; da Kirchtürme im 11. oder gar 10. Jahrhundert noch extrem selten sind und erst ab dem 12. Jahrhundert häufiger werden, wird auch der Mappacher Turm frühestens im 12. Jahrhundert entstanden sein. Der Basler Bischof bzw. das Domstift, die Münch von Münchenstein und Münch von Landskron, das Kloster Klingental und verschiedene andere hatten Besitz oder Einkünfte in Mappach. Ab dem späten 15. Jahrhundert sind es die Herren von Rotberg, die in Mappach den Ton angeben. Kriegsläufte und Krisenzeiten setzen Mappach ebenso zu, wie den anderen Orten des Gemeindegebietes. Zeitweise flieht der markgräfliche Hof nach Basel, und die Kommunikation zwischen Durlach, Pforzheim, Lörrach und Basel erfolgt durch Boten. Boten zu Fuß, wohlgemerkt; für das Teilstück Badenweiler – Lörrach werden tags sechs Stunden und nachts acht Stunden benötigt. Erst 1698 wird der Botendienst beritten. „Poststraße“ heißt der Boten-Weg jedoch schon vorher. Die Poststraße führt durch Mappach, aber erst im 18. Jahrhundert wird der Weg zu einer „richtigen“ Straße ausgebaut. Die Straße nach Lörrach zweigt in Kaltenherberg von der Landstraße Frankfurt-Basel ab. 1755/56 wird auf Befehl des Markgrafen an der Landstraße auf Holzener Gemarkung eine Fasanerie angelegt, ein Fasanengarten. 1763 baut Förster und Jäger Friedrich Jakob Kercher (samt Ehefrau) das „Jägerhaus“ am Ortsausgang, die Posthalterei und der spätere Gasthof „Zur Sonne“. Mit der Landstraße zieht, scheint es, auch das Verbrechen in Mappach ein: 1757 wird beim Gemeindewirt Felix Hagin eingebrochen, Hans Jerg Hagin von Mappach kommt wegen Gelddiebstahls in das Zuchthaus (und entflieht 1800), der Gemeindeschaffner Jakob Jakob entschwindet 1807 unter Mitnahme der Gemeindekasse (ist aber samt Geld ein paar Tage später wieder da) ... Lohnend war der Überfall auf den Salzgeld-Transport zwischen Mappach und Kaltenherberg 1806. Beute: 14.938 fl. 31 kr.! Maugenhard Maugenhard geht irgendwie immer unter. Der Ort – die kleinste der Ortschaften Efringen-Kirchens – wurde mal Egringen, mal Mappach zugeschlagen. Die Zahl der Urkunden und Archivalien zu Besitz in Maugenhard ist klein. Dabei haben wir die älteste Nachricht aus dem Jahr 840: Uato überträgt dem Kloster St.Gallen unter anderem einen Wald in Maugenhard – „in loco Mauuinhard“ heißt es hier. 1488 zoffen sich Markgraf Philip von Hochberg und Stadt Basel – Bannsteine, Zölle, Brücken, Fischrechte – viele Punkte wurden geregelt, darunter auch, dass der Hof zu Magenhart einen Sester Roggen nach Basel zinst. 1512 verpflichtet sich Pflaster Hans von Maugenhard, an die Kaplanei Emerach im Kloster Klingental 30 s., einen Korb mit Birnen und drei Hühner ab Gütern in Maugenhard zu zinsen. Wie sah diese Zinszahlung, wie sahen vergleichbare Zinszahlungen in der Praxis aus? Muss Hans die Birnen nach Basel tragen, oder zu einem Meier des Klosters? Was ist für den Empfänger besser – der Erhalt von matschigen Birnen und aufgeregten Hühnern, oder eine Geldzahlung? Drei Hühner sind drei Hühner (wahrscheinlich betagt und mager), auch Jahrhunderte später. 30 Schillinge sind ebenfalls noch 30 Schillinge – aber die Summe ist fixiert, und ihre Kaufkraft sinkt stetig ... 1521 erfahren wir, dass es mindestens sieben Höfe gegeben haben muss und dass das Kloster Sitzenkirch, die Deutschherren und das Basler Spital ein Gut bzw. einen Hof betrieben haben. 1798 kassiert der Deutsche Orden jährlich „Zwey Säck Rocken, Drey Sack Dinkel, Zwey Sack Haber und Vier Stuck Hüner oder dafür in Geld 16 Schilling“. Es sind Revolutions- und Kriegsjahre. Viele Jahre später während eines anderen Kriegs – 1917 – ist Maugenhard das Zentrum einer aufwendigen Sturm-Übung. Diesem Lehrgang haben wir die ältesten Luftbilder vom Gemeindegebiet Efringen-Kirchen zu verdanken. Eher friedlich und grenzüberschreitend-völkerverbindend war das um 1833 gegründete Gasthaus zu Krone, Ausflugsziel und viele Jahrzehnte lang aus Maugenhard nicht wegzudenken. Mappach/Maugenhard Blick auf Mappach 11

12 Welmlingen Ortsvorsteher Richard Ludin Sprechzeiten: Donnerstag 18:00 – 20:00 Uhr Telefon: 1236 E-Mail: ortsverwaltung.welmlingen@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 2154 Ortschaftsräte Brandenburg, Dr. Heinz Gebhard, Christian Ludin, Richard Stockbauer, Julia Wasmer, Olga Weiss, Jörg Auch in Welmlingen fanden sich zwei Steinplattengräber, die vermutlich um 700 n. Chr. zu datieren sind. Allerdings nicht im heutigen Ort, sondern abseits: auf dem „Kirchberg“ und im „Rohracker“. Ob hier die ersten Höfe des späteren Dorfes lagen? Die ältesteste Urkunde nennt Welmlingen im Jahr 1113, als Walcho von Waldeck viel Besitz und viele Rechte dem Kloster St. Blasien übergibt. Auch Bürgeln hat Besitz und Rechte in Welmlingen, ebenso das Kloster Weitenau und mehrere Basler Klöster. Auch die Münch von Müchenstein waren Grundherren hier, und: sie hatten umfangreiche Herrschaftsrechte sowie einen größeren Hof. Die Familie Münch verkauft 1368 an Markgraf Rudolf: Burg und Dorf Otlikon, die Dörfer Weil, Wintersweiler und Welmlingen und Leute und Güter in den Dörfern und Bännen zu Haltingen, Hiltelingen und Hüningen für 1.400 Mark Silber Basler Gewichts. Die Herren von Rötteln werden damit wichtigster Herr im Dorf und erwerben in den nächsten Jahrhunderten Besitz hinzu. Welmlingen Kirche Welmlingen Frühere Posthaltestelle und Gaststätte Derweil nimmt das normale Leben im Dorf Welmlingen seinen Lauf (unter- brochen durch gelegentliche Naturkatastrophen, Feuer, Seuchen oder Fehde- Schäden, wie in den Nachbarorten auch). Ab 1575 sind Einwohner Welmlingens immer wieder gezwungen, Geld zu leihen – eine beträchtliche Zahl an Schuldverschreibung an die Kirche Blansingen des 16. bis 18. Jahrhundert hat dem Zahn der Zeit widerstanden. Das mag anfangs am Wetter liegen – ab 1560 sinkt die Jahresdurchschnittstemperatur dramatisch, und Wetterextreme vernichten mit grausamer Regelmäßigkeit die Ernten ganzer Landstriche. Dann beginnt der Kriegsmarathon, der die gesamte Region bis in das frühe 19. Jahrhundert im Würgegriff halten wird. Die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges haben das Markgräflerland und den Breisgau zeitweise fast unbewohnbar gemacht. Eindrücklich ist der Bericht des Welmlinger Vogtes Simon Hopp zur 4. Plünderung des Dorfes am 3. April 1633. Wurden zuvor die Schweine, Rinder, Pferde geraubt, wird nun alles andere fortgetragen oder zerstört. Zehntfrucht, Saatgut, Werkzeug, Geschirr, Hausrat, Mobiliar – alles fort. Von Geld, Waffen oder Lebensmitteln ganz zu schweigen. Die Häuser stehen noch, aber als leere Hülle. Nur in den Reben kann noch gearbeitet werden, zum Ackern und Bestellen der Gärten fehlt es an allem. 68 Karren und 16 Wagen voll Beute wurden aus Welmlingen fortgeschafft; Reiter und „Lumpengesindt“ sei es gewesen. Reguläre Truppen, Söldner, die aber nicht besoldet werden, sondern sich selbst versorgen. Alle Truppen agieren so, aller Kriegsparteien, und überall. Welmlingen hatte Glück: es wird nicht – wie z. B. Kandern – niedergebrannt. Überregional bekannt wird Welmlingen 1755. Ein Preisausschreiben lockte mit einer großen Geldsumme: demjenigen, der den schönsten Marmor im ganzen Badischen Land entdeckt. In Karlsruhe wird ein Schloss gebaut, und größtmögliche Pracht muss sein. Gewonnen hat der Vogt von Blansingen, der schönste Marmor bricht in Welmlingen. Tatsächlich hat man sowohl im Karlsruher Schloss als auch im Kloster St. Blasien viel Welmlinger Dendriten- marmor (ein äußerst attraktiver, auf Hochglanz polierbarer Kalkstein mit zweigartiger Musterung) verwendet. 1763 wird erneut nach einheimischem Marmor gefahndet; diesmal ist es Efringer, der den 1. Preis gewinnt. Leider ist aller „Marmor“-Zierrat, sind alle Kaminsimse und alle Tischplatten sowohl in St. Blasien als auch in Karlsruhe durch Feuer und Krieg zerstört. Heute existieren nur noch Musterstücke der vielen verschiedenen Markgräfler „Marmore“, die für Baumeister und Architekten bestimmt waren. Für Welmlingen gab es gar die Idee, eine Marmor-Säge und Stein-Schleiferei anzulegen, und ein Marmor-Jaspis-Produkte-Rheinab-Verschiffungs-Kontor, irgendwo bei Märkt oder Kirchen. Französische Revolution und Napoleo- nische Kriege bereiteten diesen Plänen, dem Markgräfler „Marmor“ und dem Markgräfler „Jaspis“ ein jähes Ende.

Wintersweiler Ortsvorsteherin Joëlle Kammerer Sprechzeiten: Dienstag 18:30 – 20:00 Uhr Telefon: 1230 E-Mail: ortsverwaltung.wintersweiler@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 9421655 Ortschaftsräte Braun, Tamara Gütlin, Markus Hofmann, Reinhold Kammerer, Joëlle Näger, Thomas Martin-Dießlin, Oliver Zwei Hufen Land und dazu mehrere Gebäude, dazu gehören noch verschiedene Einkünfte. Engilbold und seine Ehefrau übergeben dies dem Kloster St. Gallen; sie zahlen jährlich ein Messopfer von ein Denar und dürfen auf Lebenszeit die Güter weiter nutzen. Das war im Oktober 909, und das ist die älteste Urkunde, die Wintersweiler nennt – uuiteresuuilare, uuitiresuuilare und auf der Rückseite VVITIRISVVILARE. Der Buchstabe W ist eine neumodische Erfindung. Wilare, Wiler, Weiler, Weil – da steckt das lateinische villa (Hof, Dorf) drin, villaris (zur villa gehörig) wird zu villare und zum althochdeutschen wîlari (Ausbauhof, Ausbausiedlung). Die meisten „Weiler“ im Breisgau wurden im Zuge eines Landesausbaus ab dem 8. Jahrhundert gegründet – auf weniger guten Böden, in weniger günstigen Siedellagen, am Rand des Altsiedellands, die Schwarzwaldtäler hinauf. Die ältesten – weiler-Orte im Breisgau liegen im Altsiedelland und stammen aus dem späten 7. Jahrhundert (frühmittelalterliche Gräber mit Grabbeigaben darin lassen sich inzwischen sehr genau datieren). Ab dem 8. / 9. Jahrhundert sprießen auch neue Ortschaften aus dem Boden, die z. B. mit -bach, -kirch oder -inghofen enden. Auch Wintersweiler wird im 8. oder 9. Jahrhundert gegründet worden sein. Zwischen Welmlingen und Wintersweiler lag einmal das Dorf Bübingen – zumindest gibt es den entsprechenden Flurnamen, und viele aufgegebene Orte kennen wir nur so. Urkunden oder Archivalien zu oder über Bübingen gibt es nicht. Orte, die auf -ingen enden. Das wären Orte, die von Alemannen gegründet worden wären, und/oder das wären Orte aus dem 6., 5., gar 4. JahrRathaus Wintersweiler Kirche Wintersweiler hundert. Dagegen wären -heim-Dörfer jüngere Gründungen, und/oder fränkisch, und/oder Sitz des Grundherrn. Nichts davon hat der Überprüfung standgehalten. Neu gegründete Orte bekommen noch im 8., 10., 12. Jahrhundert die Endung -ingen; -inghofen verschleift zu -ikon, iken, -igen und eben auch zu -ingen. Auch Bübingen ist eine späte Gründung. Die zuletzt angelegten Dörfer mit kleinen Markungen bzw. auf schlechten Böden werden oft als erste wieder aufgegeben. Über Wintersweiler und seine Bewohner und Bewohnerinnen erfahren wir mehrere Jahrhunderte lang so gut wie nichts – erst ab dem 14. Jahr- hundert gibt es Urkunden: Grundstücke wechseln Besitzer, Pächter, Lehens- nehmer. Das Kloster Klingental, Domstift und Johanniter in Basel, St. Blasien, Kloster Himmelspforten, der Markgraf und verschiedene andere haben bis ca. 1.800 Güter und Rechte in Wintersweiler. Auch die Zisterzienserinnen des Klosters Olsberg kaufen sich ein: 1387 erwerben sie in Wintersweiler die St. Jacobs-Kapelle auf dem Berg, den Bau und das Licht, sowie einen Garten dabei. Über diese Kapelle würde man gerne mehr erfahren, aber die Quellen schweigen. Weinzins vom St.-Jakobsberg ist zu zahlen (1611 – 1658); die Kapelle stand vermutlich dort, wo heute das Loch des Steinbruchs „Bergholz“ gähnt. Das 14. und 15. Jahrhundert immer wieder mit marodierenden Söldnern auf der anderen Rheinseite, immer wieder Pest und andere Seuchen, das verheerende Erdbeben von 1356, Reformation und Bauernkrieg, Dreißigjähriger Krieg, Erbfolgekriege, Napoleon. Wintersweiler geht es nicht anders als den anderen Ortschaften. Im Dreißigjährigen Krieg brennt die Kirche, sie bleibt lange unrepariert, noch 1703 plagt man sich mit Folgeschäden herum. In Kriegszeiten flüchtet man sich nach Basel oder Riehen. Nach 1650 wird wiederaufgebaut. Und: die Kirchenbücher der Jahre 1650 bis 1750 zeigen eine zunehmende Einwanderung aus der Schweiz. Fachwerkhaus, Wintersweiler 13

14 Panoramablick auf Efringen-Kirchen Postanschrift Hauptstraße 26 79588 Efringen-Kirchen Telefon: 806-101 Fax: 806-199 E-Mail: info@efringen-kirchen.de www.efringen-kirchen.de Sprechzeiten Mo – Mi, Fr: 08:00 – 12:00 Uhr Do: 08:00 – 12:30 Uhr 14:00 – 19:00 Uhr In allen Sachgebieten nur mit vorheriger Terminvereinbarung Bürgermeisterin 806-220 Sekretariat 806-201 Rechnungsamt 806-310 806-308 806-301 806-302 Bauamt 806-605 Hauptamt 806-210 Sekretariat 806-601 Infrastruktur und Grünflächen 806-606 Baurecht, Bauleitplanung und Liegenschaften 806-604 Gebäudeunterhaltung 806-603 Sekretariat 806-202 Steuern /Abgaben 806-303 Zentrale, Auskunft, Verkehrsamt 806-101 Wasser /Abwasser 806-305 EDV 806-281 Gemeindekasse 806-307 806-306 Kindergarten- angelegenheiten 806-510 Amt für öffentliche Ordnung 806-241 Werkhof 806-700 Fax: 806-709 Meldeamt / Passamt 806-232 Wassermeister 0174 3228269 Melde- / Pass- /Gewerbeamt 806-233 Abwasser- aufbereitungsanlage 942190 Fax: 942192 Standesamt 806-251 Sozialamt 806-261 Flüchtlings- und Integrationsabteilung 806-211 806-212 Personalamt 806-273 806-271 806-272 Feuerwehrwesen 806-203 Museum 8205 Organigramm Die Gemeindeverwaltung als moderner Dienstleister mit ihren Ämtern und ihrer Struktur

Der Gemeinderat CDU/U Bauer, Diemar Grässlin, Helmut Dr. Kienle, Gerhard (Fraktionsvorsitzender) Ludin, Richard Propfe, Holger Rühl, Karl Wahler, Andrea Wechlin, Joachim Bündnis 90/Die Grünen Denzer, Selina Meier, Simon Ritz, Rudolf Schaffhauser, Anja (Fraktionsvorsitzende) FDP / Freie Bürger Brändlin, Kevin (Fraktionsvorsitzender) Britsche, Markus Kaufmann, Heinz Münkel, Bernd SPD Buck, Hans-Peter Hess, Karl-Friedrich (Fraktionsvorsitzender) Weiß, Elke So erreichen Sie uns per E–Mail • Carolin Holzmüller buergermeister@efringen-kirchen.de • Gemeindeverwaltung gemeindeverwaltung@efringen-kirchen.de info@efringen-kirchen.de • Hauptamt hauptamt@efringen-Kirchen.de • Ordnungsamt ordnungsamt@efringen-kirchen.de • Bauamt bauamt@efringen-kirchen.de • Rechnungsamt rechnungsamt@efringen–kirchen.de • Bücherei mediathek@efringen-kirchen.de • Museum museum@efringen-kirchen.de • Schule schulzentrum@efringen-kirchen.de • Hausmeister hausmeister@efringen-kirchen.de Die einzelnen Mitarbeiter(innen) der Gemeinde Efringen-Kirchen erreichen Sie per E-Mail unter: vorname.zuname@efringen-kirchen.de Rathaus, Mappach Rathaus Foyer Ratssaal Trausaal Rathaus Efringen-Kirchen 15

16 Wo sich Familien wohlfühlen – familienfreundliche Gemeinde Kinderhaus Efringen-Kirchen Kindergarten Istein „Zwergenstübchen” Kindergarten Blansingen Kommunale Kindergärten Kindergarten Blansingen Kirchhofweg 20 Telefon: 803023 E-Mail: kindergarten.blansingen@efringen-kirchen.de www.efringen-kirchen.de/startseite/gemeinde/ kindergarten+blansingen.html • Regelbetreuung (für Kinder ab 3 Jahren) Kinderhaus Efringen-Kirchen Isteiner Straße 16 Telefon: 806-511 E-Mail: kinderhaus@efringen-kirchen.de www.efringen-kirchen.de/startseite/gemeinde/kinderhaus.html • Kleinkindgruppe mit verlängerten Öffnungszeiten (für Kinder von 1 bis 3 Jahre) • Regelbetreuung (für Kinder ab 3 Jahren) • Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten (für Kinder ab 3 Jahren) • Ganztagsbetreuung (für Kinder ab 3 Jahren) Kindergarten Huttingen Am mittleren Weg 5 / 1 Telefon: 8846 E-Mail: kindergarten.huttingen@efringen-kirchen.de www.efringen-kirchen.de/startseite/gemeinde/ kindergarten+huttingen.html • Regelbetreuung (für Kinder ab 3 Jahren) • Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten (für Kinder ab 3 Jahren) Kindergarten Istein „Zwergenstübchen“ Basler Weg 19 Telefon: 2510 E-Mail: kindergarten.istein@efringen-kirchen.de www.efringen-kirchen.de/startseite/gemeinde/kindergarten+istein.html • Regelbetreuung (für Kinder ab 3 Jahren) • Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten (für Kinder ab 3 Jahren) © Monkey Business / AdobeStock

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