Bürger-Informationsbroschüre Ehingen

Infozentrum Dächingen Stationenweg Altsteußlingen 5 STADT EHINGEN (DONAU ) waltungsreform. Damals schlossen sich insgesamt 17 ehe- mals selbstständige Gemeinden der Stadt an und sorgten für einen deutlichen Zuwachs an Einwohnern und ermög- lichten die Erhebung zur Großen Kreisstadt. Diese positive Entwicklung setzt sich bis heute fort, was bei- spielhaft an den neu entstandenen Baugebieten ablesbar ist. Ein kleiner Stadtrundgang Die Anfänge Ehingens liegen in der Schmiechniederung in der Unteren Stadt, die noch im 15. Jahrhundert als Altstadt bezeichnet wurde. Im Stadtbild lässt sich dieser organisch gewachsene Teil der Stadt, dessen Gassen dem Verlauf der Schmiech und dem Gelände auch heute noch folgen, leicht von der Oberen Stadt unterscheiden. Letztere entstand unter Federführung der Grafen von Berg und weist planmäßig sich rechtwinklig schneidende Straßen und Gassen auf. Die Gra- fen von Berg waren es auch, die Ehingen wohl um 1230 zur Stadt ausbauten. Zunächst begannman dieObere Stadt mit einer Ummauerung zu schützen. Aber nur wenig später wurde auch der alte Siedlungskern an der Schmiech in die Befestigungsanlagen einbezogen. Reste dieser Stadtmauern sind beimehemaligen Franziskanerkloster, im Bereich des Marchtaler Hofes sowie insbesondere am Viehmarkt zu sehen. Dort wurde ein kleiner Abschnitt des Wehrganges rekonstruiert. Nicht weit davon sicherte der Pfisterturm, ein mit Geschützpforten versehener Artillerieturm, die stark gefährdete Nordseite der Stadt. Die Stadtpfarrkirche St. Blasius weist noch Bauteile aus dem 14. Jahrhundert auf. Ihr Erscheinungsbild wird aber vor allem vom Umbau bestimmt, der 1738 unter der Leitung des Stadt- baumeisters Johann Georg Wiedemann erfolgte. Damals erhielt das Kirchenschiff ein flaches Muldengewölbe, das seitlich von tonnenüberwölbten Seitenkapellen begleitet wird. In den Jahren 1763 bis 1766 gestalteten der Deutschordens- baumeister Franz Anton Bagnato sowie Giuseppe Appiani und Mitglieder der Familie Pozzi den Chorbereich neu. Der Turm wurde 1888 erneuert, wobei man das ältere Unterge- schoss beibehielt. Das Oberteil erhielt sein heutigesAussehen 1958. Gegenüber der Unteren Stadt galt die Oberstadt immer als bevorzugter Standort innerhalb Ehingens. Hier befindet sich der Marktplatz mit wichtigen Amtsgebäuden. An seiner Süd- seite steht das Rathaus, das 1713 errichtet wurde. Ein Vor- gängerbau war 1688 bei einem Einfall der Franzosen den Flammen zum Opfer gefallen. Das Landhaus der schwäbisch-österreichischen Landstände ließ 1750 der Posthalter und Apotheker Mennas Menne als Gasthaus an der Stelle seiner Apotheke errichten, die beim Stadtbrand 1749 vernichtet worden war. In den Besitz der Stände ging der halbfertige Bau 1769/70 über. Diese stellten in den folgenden Jahren die Rokoko-Inneneinrichtung fertig. 1805 fiel das Landhaus an den württembergischen Staat, der es für sein Oberamtsgericht nutzte. Heute befindet sich hier das Amtsgericht. Fronleichnamsprozession auf dem Marktplatz

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