Ratgeber für den Trauerfall für die Stadt Eisenach

Der Hauptfriedhof der Stadt Eisenach 5 Der Hauptfriedhof der Stadt Eisenach Bis zum Jahre 1868 wurden in Eisenach die verstorbenen Einwohner auf dem heutigen „Alten Friedhof“ bei der heute mitten in der Stadt gelegenen Kreuzkirche bestattet. Das Friedhofsgelände reichte jedoch Ende der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts trotz einer Erweiterung in Richtung Roesesches Hölzchen nicht mehr für die Bestattungen aus, da die Bevölkerungszahl stark anwuchs. Zudem sollten nun die Friedhöfe außerhalb der Städte angelegt werden. Deshalb ent­ schloss sich die Stadtverwaltung im Jahre 1867, einen neuen Friedhof auszuweisen. Man wählte ein Gelände im Norden der Stadt, das damals noch landwirtschaftlich genutzt wurde. Noch im gleichen Jahr be­ gann man, auf dem Areal Wege anzulegen und Gehölze anzupflanzen. Im März 1868 waren diese Arbeiten größtenteils abge­ schlossen. Hauptfriedhof 1868 eingeweiht Am 19. Juni 1868 fand dann in einer würdigen Feier die Weihe des neuen Fried­ hofes statt. Bereits am 31. März, also noch vor der offiziellen Einweihung, wurde laut Eisenacher Kreisblatt vom 4. April 1868 das erste israelische Gemeindemitglied auf dem jüdischen Grabfeld bestattet. Die erste christliche Beisetzung erfolgte am 29. Juli 1868 in einem Reihengrabfeld. Die Verstorbenen wurden jedoch weiterhin in der Leichenhalle des alten Friedhofs auf­ gebahrt. Die Trauerfeiern fanden ebenfalls weiter in der Kreuzkirche statt. Anschließend bewegte sich der Trauerzug durch die Stadt zum neuen Friedhof, auf dem die Ver­ storbenen dann beerdigt wurden. Erst mit dem Bau der Feierhalle um die Jahrhundert­ wende entfiel dieser beschwerliche Trauerakt. Die erste Erweiterung des Friedhofes erfolgte in den Jahren 1882 / 83. Bereits 1884 waren die Erschließungsarbeiten abgeschlossen und man begann mit der Belegung von Reihengräbern oberhalb der Grabanlage der Familie von Eichel-Streiber. Einen Entwurf zur „Verschönerung des Fried­ hofs“ legte 1896 Otto Scell vor. Die Planung Scells umfasst die Erstanlage mit Erweiterung und darüber hinaus eine zweite Erweiterung. Der damals geplante Friedhof war rund acht Hektar groß. Durch die Gesamtplanung Scells erfuhr die Erstanlage keine Änderung in der Wegeführung. Ganz im Gegenteil, es scheint, als ob Scell die Wege in Richtung Norden fortführte. Die Eisenacher Friedhofsanlage weist bis heute eindeutig die Gestaltungs­ merkmale eines Geometerfriedhofes auf. Ein weiterer Entwurf zur Ausgestaltung und Verschönerung des Friedhofes aus dem Jahre 1923 wurde vom Stadtbauamt erarbeitet. ältere Grabanlagen auf dem Hauptfriedhof Kreuzkirche auf dem Alten Friedhof Friedhofskapelle

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