Gemeinde Eisingen - familienfreundlich, naturnah, lebendig

Die Gründungszeit von Eisingen ist unbekannt, doch beweisen Funde aus der Steinzeit, dass schon sehr früh Menschen auf der Gemarkung gelebt haben. Im Osten der Gemeinde führte eine alte Heerstraße vorbei, die auf die Römer zurückgehen könnte. In diesem Zusammenhang wird im Birkenwäldchen auch der Standort eines römischen Gutshofes vermutet. Die überlieferte Geschichte der Gemeinde Eisingen beginnt mit der ersten urkundlichen Nennung in den Annalen des Klosters Reichenau. Dort wird berichtet: Eisingen liegt an der nördlichen Grenze des Bistums Konstanz und der damalige Bischof Noting von Konstanz (919–934) tritt Besitzrechte in Eisingen an das Kloster Reichenau ab. Wenig später erwarben auch die Klöster Hirsau und Lichtental Besitzrechte im Dorf. Den urkundlichen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass Eisingen häufig seinen Besitzer wechselte, entweder durch Tausch, Schenkung oder Verkauf; teils standen die Bewohner unter einer geistlichen, teils einer weltlichen Obrigkeit. Bereits um 1140 begegnet man einem Eisinger Ortsadel; im Codex Hirsaugiensis werden Werner, sein Bruder Hug und eine Hiltigart de Usingen genannt. Ob ihre Burg, wie manche vermuten, beim heutigen Hornungsheckle 1 km östlich des Ortes lag, kann nicht genau nachgewiesen werden. Im Jahre 1321 war Dietrich von Illingen der Herr des adeligen Hauses und sein Bruder Markhart Pfarrherr von Eisingen. Seit etwa 1350 führte das Geschlecht zwei Namen: von Illingen, genannt von Eisingen. 1425 war Dieter von Illingen, genannt von Ysingen, Haupt der adeligen Familie und stand im Dienste des Markgrafen Bernhard I. Bereits 1453 wird im Testament des Markgrafen Jakob Eisingen als zum markgräflichen Amt Pforzheim gehörig dargestellt, dennoch sind erst 1482 1/4 des Ortes von einer Pforzheimer Bürgerin und 1495 ein restliches 1/4 von Ludwig von Illingen, genannt zu Eisingen, durch Verkauf an die Markgrafschaft übergegangen. 1507 ist Eisingen ganz im Besitz der Markgrafen. Wenige Jahre später ist das Geschlecht vermutlich ausgestorben. Die der heiligen Margarete geweihte Kirche in Eisingen wird im Jahre 1344 erstmals genannt. Eine vorherige Kapelle oder Kirche muss vermutet werden. Um 1380 wurde eine neue Kirche erbaut, deren Turm zum Teil heute noch erhalten ist. Im alten Turmgewölbe erscheint als Schlussstein die fünfblättrige Rose der Ebersteiner, die bei der Erbauung der Kirche das Patronat hatten. Ludwig von Eisingen bezeugte um 1480, dass seine Vorfahren ihre Grablege immer in der Eisinger Kirche gehabt haben. In der Glockenstube der Kirche befindet sich die älteste Glocke des Enzkreises aus dem Jahre 1493. Im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche eine Wehranlage, eine hohe Umfassungsmauer und im Kirchenspeicher eine Anzahl Zufluchtskammern, sogenannte Gaden, in denen die Bauern in Kriegszeiten Schutz fanden oder ihre Lebensmittel und wichtige bewegliche Habe unterbrachten. Neben Ackerbau und Viehzucht spielte schon immer der Weinbau in der Gemeinde Eisingen eine bedeutende Rolle, wie das Ortswappen Pflugschar und Rebmesser zeigt. Kirchenansicht mit Weinberge GESCHICHTE DER GEMEINDE EISINGEN Gengenbachtal 4

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