Informationsbroschüre der Gemeinde Eisingen

4 Geschichte der Gemeinde Eisingen Die Gründungszeit Eisingens blieb jahrelang unbekannt, nun lässt sich jedoch genauer über die Entstehungsgeschichte und somit auch die Datierung der Gründung Eisingens berichten. Eisingen gehörte über Jahrhunderte dem Bistum Speyer an. Dem entgegen wird in den Reichenauer Quellen von engen Beziehungen zum Kloster Hirsau gesprochen. Im Jahre 830 wird ein Bischof Noting von Vercelli erwähnt, welcher sich zusammen mit der Hirsauer Stifter-Familie in das Reichenauer Gedenkbuch eintragen lassen hat. Bischof Noting von Vercelli war ein Sohn des Grafen Erlafried von Calw und hatte das Amt des Abtes von Hirsau in den Jahren 827 – 830. Es wird vermutet, dass er aus seinem verstreut liegenden Eigenbesitz Güter aus 16 Orten, u. a. aus Eisingen, an das Kloster Reichenau verschenkte. Etwas später interessierten sich auch die Klöster Hirsau und Lichtental für Eisingen und erwarben Besitzrechte, um ihr Besitztum zu erweitern. Diese Sichtweise erhält ihre Standhaftigkeit durch die Aufführung des Bischofs Noting von Vercelli – später auch Bischof von Verona und Brescia genannt – im Nekrolog der Inselabtei Reichenau. Die vorherige Annahme, dass es sich bei dem Bischof Noting um den Bischof Noting von Konstanz und nicht um Bischof Noting von Vercelli handle, wird dadurch widerlegt, dass Bischof Noting von Konstanz unter einem anderen Datum im Nekrolog von St. Gallen aufgeführt wird. In Anbetracht dieser neusten Forschungen kann die Datierung der ersten schriftlichen Erwähnung Eisingens in die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts und somit um ein ganzes Jahrhundert vorverlegt werden. Der Zeitpunkt der ersten schriftlichen Erwähnung datiert sich somit vermutlich um das Jahr 830, womit Eisingen demnach bald eine große Jubiläumsfeier zum 1200-jährigen Bestehen bevorsteht. Den urkundlichen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass Eisingen häufig seinen Besitzer wechselte, entweder durch Tausch, Schenkung oder Verkauf. Teils standen die Bewohner unter einer geistlichen, teils einer weltlichen Obrigkeit. Bereits um 1140 begegnet man einem Eisinger Ortsadel. Im Codex Hirsaugiensis, einer Zusammenstellung von Texten aus dem Kloster Hirsau, werden Werner, sein Bruder Hug und eine Hiltigart de Usingen genannt. Ob ihre Burg, wie manche vermuten, beim heutigen Hornungsheckle 1 km östlich des Ortes lag, kann nicht genau nachgewiesen werden. Im Jahre 1321 war Dietrich von Illingen der Herr des adeligen Hauses, während sein Bruder Markhart seine Arbeit als Pfarrherr von Eisingen ausführte. Seit etwa 1350 führte das Adelsgeschlecht zwei Namen: von Illingen, genannt von Eisingen. Im Jahre 1425 war Dieter von Illingen, genannt von Ysingen, Haupt der adeligen Familie und stand im Dienste des Markgrafen Bernhard I. Bereits 1453 wird im Testament des Markgrafen Jakob Eisingen als zum markgräflichen Amt Pforzheim gehörig dargestellt. Dennoch sind erst 1482 ein Viertel des Ortes von einer Pforzheimer Bürgerin und 1495 ein weiteres Viertel von Ludwig von Illingen, genannt zu Eisingen, durch Verkauf an die Markgrafschaft übergegangen. 1507 übergeht Eisingen vollständig ins Besitztum der Markgrafen. Wenige Jahre später ist das Adelsgeschlecht vermutlich ausgestorben. Im Jahre 1344 wird die der heiligen Margarete geweihte Kirche in Eisingen erstmals genannt. Eine vorherige Kapelle oder Kirche muss vermutet werden. Um 1380 wurde eine neue Kirche erbaut, deren Turm zum Teil heute noch erhalten ist. Im alten Turmgewölbe erscheint als Schlussstein die fünfblättrige Rose der Ebersteiner, die bei der Erbauung der Kirche das Patronat hatten. Nach Bezeugungen von Ludwig von Eisingen um 1480 sollen seine Vorfahren ihre Grablege konstant in der Eisinger Kirche gehabt haben. Kirchenansicht mit Weinberge

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