Informationsbroschüre der Gemeinde Eisingen

5 trutziges Aussehen. Vier mächtige Kelterbäume, die sich weiterhin auf ihrem alten Platz befinden, füllen den Innenraum und bilden das Schmuckstück der Gemeindekelter. Eisingen pflegt seit 1989 eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde San Polo d’Enza im Kreis Reggio Emilia. Vielfältige Aktivitäten zwischen den beiden Kommunen haben sich entwickelt, Freundschaften sind entstanden und kultureller Austausch bot neue Kenntnisse und Wissen über den Partner. Im September 2019 konnte bereits das 30-jährige Bestehen mit einer großen Besuchsdelegation aus San Polo in Eisingen gefeiert werden. Als geologische Besonderheit kann Eisingen auf der Höhe Richtung Neulingen auf das Alte und das Neue Eisinger Loch verweisen, welches neben schöner Natur ein bedeutendes Naturdenkmal bildet. Der Eisinger Wein, der in einem Bericht von 1791 als einer der besten in der kompletten Gegend bezeichnet wurde, stellte für die Winzer von Eisingen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Einnahmequelle dar. Erst als durch zahlreiche Rebkrankheiten die Erträge stark zurückgingen, wurden immer mehr Rebstöcke ausgestockt. Zwischen 1955 und 1965 erfolgte eine Umlegung und Neuordnung der Weinberge, sodass heute auf einer Fläche von ca. 10 Hektar die Rebsorten Müller-Thurgau, Ruländer, Schwarzriesling und Spätburgunder angebaut werden. In neuester Zeit gesellten sich weitere Sorten wie beispielsweise Riesling, Grauburgunder, Rivaner, Dornfelder, St. Laurent und Portugieser dazu. Neben dem Haustrunk der „Feierabendwinzer“ wird der größte Teil des Weines in zwei hier ansässigen Weinbaubetrieben ausgebaut. Mit der Renovierung der alten Gemeindekelter, einer Herrschaftskelter aus dem Jahre 1556, ist es der Gemeinde gelungen, ein Kulturdenkmal von besonderem Wert zu erhalten. Ein mächtiges Krüppelwalmdach gibt diesem Bau ein fast In der Glockenstube der Kirche befindet sich die älteste Glocke des Enzkreises aus dem Jahre 1493. Im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche eine Wehranlage, eine hohe Umfassungsmauer und im Kirchenspeicher Zufluchtskammern, sogenannte Gaden, in denen die Bauern in Kriegszeiten Schutz fanden oder ihre Lebensmittel und wichtige bewegliche Habe unterbrachten. Neben Ackerbau und Viehzucht spielte in der Gemeinde Eisingen schon immer der Weinbau eine bedeutende Rolle. Selbst auf dem Eisinger Ortswappen wird dieser große bedeutsame Teil Eisingens mit Pflugschar und Rebmesser abgebildet. Nach der Quellenlage dürfte an den Südhängen der Gemarkung Wein sicher schon vor 1400 angebaut worden sein. Die erste bekannte Erwähnung über den Weinbau in Eisingen ist in einer Urkunde über die Zinsen des freien Höfleins von 1423 zu finden. Hier werden Weingärten genannt, welche auf den starken Weinbau schließen lassen. Naturdenkmal Eisinger Loch Historisches Pumpwerk © Inhalte aus dem Buch „Eisingen – Vom Winzerdorf zur modernen Gemeinde“ von Hermann Schönleber Das Buch ist im Rathaus für 24 Euro erhältlich.

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