Bürgerinfobroschüre Stadt Elzach

23 Thomas Gießler (54) Im Keller eines Wohnhauses schlug 1969 die Geburtsstunde der Werner Gießler Präzisionsdrehteile.Was damals als ein Mann und eine Frau-Betrieb – nämlich Werner und Ehefrau Edelgart Gießler – begann, ist heute ein mittelständisches Industrieunternehmen mit rund 130 Mitarbeiter / -innen am Stammsitz in Elzach und 20 weiteren in einem Zweigwerk in Denzlingen. Seit 2002 führt Thomas Gießler das Unternehmen. Der 54-jährige verhei- ratete Maschinenbauingenieur hat schon als Schüler und Student an der Weiterentwicklung des elterlichen Betriebes vor allem auch im Hinblick auf die damals immer wichtiger wer- dende Computertechnik mitgewirkt. Mittlerweile steht schon die dritte Generation in den Startlöchern. „Un- sere beiden Kinder studieren derzeit noch, sind sich aber sicher, dass sie bei uns einsteigen wollen“, freut er sich. Schon der heute 85-jährige Firmen- gründer erweiterte seinen Betrieb kontinuierlich. Mit dem immer größer werdenden Platzbedarf änderten sich auch die Produktionsstandorte. Nach mehreren Provisorien wurde 2006 das erste Gebäude am heutigen Firmen­ sitz im Gewerbepark Rißlersberg bezogen. Eine Entscheidung mit Weit- blick, denn das Unternehmen wächst weiter. In drei Gebäuden, auf 8.400 Quadratmetern Produktionsfläche, wird derzeit gearbeitet. Im Jahr 2019, pünktlich zum 50-jährigen Firmenjubi- läum, wurde ein neues Schulungs- und Verwaltungsgebäude eröffnet. Die Stärke des Unternehmens ist die Fertigung von komplexen Drehteilen, speziell nach Kundenanforderungen. Und das vom Prototyp bis hin zur Großserie. Vom ersten Tag an war der Weltkonzern Bosch einer der Stamm- kunden – und ist es noch heute. Mittlerweile sind die Gießlers mit dem Prädikat „Bester Bosch-Lieferant“ ausgezeichnet worden. Viele der in Elzach hergestellten Teile werden in der Autoindustrie gebraucht. „Wir liefern überwiegend für die LKW-Pro- duktion“, sagt Thomas Gießler. Und die floriert trotz weltweiter Krisen und Umweltproblemen. Dass die Automo- bilbranche vor einem Umbruch steht sieht Thomas Gießler vor allem auch als Chance für sich selbst: Denn um am Markt bestehen zu können, müsse man nach Möglichkeit immer einen Schritt weiter sein, als andere. Wie zum Beispiel mit einer Eigenentwicklung, für die die Firma Gießler in der Fach- welt hohe Anerkennung geniest: Ein Verfahren der chemischen Entgratung unter Einhaltung höchster Umweltstan- dards. Eine weitere Eigenentwicklung sind Endkontrollautomaten die sicherstellen, dass nur zu 100 Prozent fehlerfreie Teile das Haus verlassen. Auch neue Märkte wurden erschlossen: Ein mittlerweile sehr wichtiges Stand- bein ist die Medizintechnik. Intensiviert wurde dieser Geschäftszweig durch den Zukauf der Firma Störrle in Denz- lingen im Jahr 2014, die heute den Namen Gießler Feinwerktechnik trägt. „Wir sind hier daheim“ begründet Thomas Gießler, weshalb er und seine Familie sich in Elzach unternehmerisch und auch gesellschaftlich engagieren. Das Unternehmen brauche gut ausge- bildete, motivierte Mitarbeiter. Und die finde man im Elz- und seinen Seitentälern. „Die Menschen hier haben schon eine bestimmte Mentalität“, weiß Thomas Gießler. Die sei von Verantwortungsbewusst- sein und Zuverlässigkeit, aber auch Hilfsbereitschaft und Offenheit ge- prägt. Daher ist es kein Zufall, dass fast alle Mitarbeiter in Führungspo- sitionen „Eigengewächse“ sind. Man lege Wert auf die Mitarbeiterqualifi- zierung – und die fange schon mit der Ausbildung an: 15 Lehrlinge beschäf- tigt das Unternehmen. Interne und externe Schulungen und Weiterbil- dungsmöglichkeiten gehören zum Selbstverständnis des Hauses. Wo- mit man gute Erfahrungen gemacht habe: „Die Menschen sind sehr aufge­ schlossen für weitere Entwicklungen“, sagt Thomas Gießler. Das gelte auch für das politische Umfeld: Die Stadt biete ein unternehmerfreundliches Klima: „Hier kann man sich noch ent- wickeln. Die Unterstützung ist groß“. Diese Hilfe,die man immer wieder bekomme, wolle man auch zurück geben. „Das Vereinsleben in Elzach ist grandios“,so Gießler. „Wenn wir können, dann helfen wir“. Wie zum Beispiel den Sportfreunden Elzach- Yach, deren Fußballstadion den Namen des Firmengründers trägt. Sehr zur Freude von Seniorchef Werner Gießler, der in seinen Jugendjahren selbst beim damaligen SC Elzach Fußball spielte. Und wie geht’s weiter? „Wir werden weiter wachsen. Gerade hier am Stand- ort Elzach. Und wir brauchen noch mehr Fachkräfte. Die wollen wir vor allem hier in der Region gewinnen“. © Hans-Peter Fischer – fischerfotodesign

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