Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in Frankfurt (Oder)

41 Sicherheit im häuslichen Umfeld Zur Einschätzung der Sturzgefahr können folgende Tests durchgeführt werden: Der Chair-Rising-Test Aufgabe: Die Testperson sollte innerhalb von höchstens 11 Sekunden fünfmal von einem Stuhl aufzustehen und sich wieder hinsetzen. Ohne dabei die Arme zu Hilfe zu nehmen. Schafft sie es innerhalb dieser Zeit nicht, gilt sie als sturzgefährdet. Timed-Up-and-Go-Test Aufgabe: Hier soll die Testperson aus einem Stuhl mit Armlehnen aufstehen, 3 Meter geradeaus gehen, sich umdrehen, zurückgehen und sich wieder hinsetzen. Dabei darf die Testperson seine Gehhilfen benutzen. Schafft die Testperson diese Übung in 10 Sekunden, gilt sie als nicht sturzgefährdet. Benötigt sie über 20 Sekunden, besteht Abklärungsbedarf. Bei über 30 Sekunden ist von einer erhöhten Sturzgefahr auszugehen. Wie kann ich Stürze vermeiden? Ziel der Sturzprophylaxe ist es, Risiken für Stürze zu erkennen und zu vermeiden. Außerdem ist ein individuelles Training nötig, das dabei hilft, sich so gut wie möglich bewegen zu können. Viele Experten weisen ausdrücklich darauf hin, dass Kraft, Balance und Reaktionsvermögen auch im Alter trainiert werden müssen – insbesondere bei Pflegebedürftigkeit. Denn: Bewegung verhindert Stürze. Die Maßnahmen zur Sturzprophylaxe lassen sich in drei große Gruppen einteilen: Personenbezogene Maßnahmen ■■ Bewegungstraining bei Gehstörungen – Jede Bewegung ist wichtig. Das umfasst auch Alltagsbewegungen wie Treppensteigen oder Radfahren ■■ Kraft- und Ausdauertraining oder Gleichgewichtstraining zur Förderung der Muskulatur ■■ Reha-Sport und Funktionstraining ■■ Physiotherapie und Ergotherapie können helfen, wenn sie in eigene aktive Übungen übergehen. ■■ Regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchführen lassen und Risikofaktoren wie Sehstörungen oder Schwindel abklären und behandeln lassen ■■ Regelmäßig das Seh- und Hörvermögen überprüfen lassen ■■ Hilfsmittel einsetzen, z. B. einen Rollator ■■ Zum Schutz vor Knochenbrüchen z. B. Hüftprotektoren verwenden ■■ Tätigkeiten meiden, bei denen man abstürzen kann: Fenster putzen, Vorhänge wechseln, hohe Regal- und Schrankfächer benutzen, auf Hocker, Stühle oder Leitern steigen Medikamentenbezogene Maßnahmen Auf Medikamentennebenwirkungen achten. Einige Medikamente oder Schlafmittel können den Kreislauf und die Orientierung beeinträchtigen, was sich negativ auf die Beweglichkeit und das sichere Gehen auswirkt. Umweltbezogene Maßnahmen ■■ Auf rutschhemmenden Bodenbelag achten ■■ Auf Teppiche und Läufer verzichten oder diese rutschfest fixieren ■■ Rutschfeste und stolperfreie Matten in Bad, Dusche und Badewanne auslegen ■■ Handgriffe anbringen ■■ Treppen mit entsprechenden Belägen rutschfest machen und beidseitig griffsichere Handläufe anbringen ■■ Stufenkanten und Türschwellen, wenn baulich möglich, entfernen, ansonsten mit Rampen versehen und farbig markieren ■■ Keine Gegenstände (Stolperfallen) liegen lassen, lose Kabel befestigen ■■ Gute Beleuchtung (schattenarm, blendfrei, auch im Keller, Nebenräumen, Garten, Außenbereich), Nachtlicht, Bewegungsmelder, Nachttischlampe ■■ Trittsichere, passende Schuhe mit festem Halt und niedrigen Absätzen tragen Die Einrichtung eines Hausnotrufes kann, besonders bei alleinlebenden Menschen, das Sicherheitsgefühl erhöhen und im Notfall für schnelle Hilfe sorgen. Ausführliche Informationen finden Sie auf Seite 27. Präventionsangebote der Krankenkassen Ausreichend bewegen, ausgewogen ernähren, Stress reduzieren, entspannter leben – die Krankenkassen unterstützen bei dem Vorhaben mit zahlreichen Gesundheitskursen. In Kursen aus dem Handlungsfeld Bewegung geht es zum Beispiel um den Abbau von Bewegungsmangel, Förderung physischer und psychosozialer Ressourcen, Vermittlung von gesundheitsgerechtem Bewegungsverhalten. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten von Gesundheitskursen.

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