Ausbildung Frankfurt am Main

16 Akademische versus Berufliche Bildung Der Weg in den Beruf Berufliche Weiterbildung schützt am besten vor Arbeitslosigkeit. Der Blick auf die Fachkräftesituation in den Unternehmen zeigt: Auch beim Thema Jobchancen und Arbeitsplatzsicherheit haben Hochschulabsolventen/Hochschulabsolventinnen nicht unbedingt die besseren Karten. Zuletzt lag die Arbeitslosenquote von Akademikern/Akademikerinnen bei 2,0 Prozent. Bei Fachkräften, die sich zum Meister- oder Techniker weiterqualifiziert haben, betrug die Arbeitslosenquote hingegen lediglich 1,2 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Bemerkenswert ist auch die mittelfristige Veränderung: Während die Arbeitslosenquote von beruflich Höherqualifizierten zu Beginn der 2000er-Jahre mit 6,3 Prozent noch die der Akademiker/-innen deutlich (um 1,3 Prozentpunkte) überstieg, hat sich das Verhältnis inzwischen zugunsten der beruflich Qualifizierten gedreht. Das verdeutlicht: Eine duale Ausbildung mit anschließender Weiterbildung schützt besser vor Arbeitslosigkeit als ein Studium. Wie auch beim Einkommen gibt es beim Thema Arbeitslosigkeit von Akademikern/ Akademikerinnen große Unterschiede, allerdings sind die Arbeitslosenquoten in einigen Branchen und Berufsfeldern pandemiebedingt zuletzt sehr stark gestiegen, sodass sie sich nicht 1:1 zu den vorherigen Daten ins Verhältnis setzen lassen. So wurde beispielsweise für die Werbe- und Marketingbranche in 2020 ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen um knapp 38 Prozent verzeichnet, während die Pandemie für medizinische Berufe einen gegenteiligen Effekt hat. Insgesamt ist zu erwarten, dass das ungleiche Verhältnis der Arbeitslosenquoten in verschiedenen Berufen, für die üblicherweise ein akademischer Abschluss erforderlich ist, auch mittelfristig stabil bleiben wird. Hinzu kommt: Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung und anschließender Weiterbildung sind nicht nur seltener arbeitslos, sie bekommen auch leichter einen unbefristeten Vertrag: So wird über die Hälfte (knapp 56 Prozent) der Bachelor-Absolventen/Absolventinnen beim Berufseinstieg befristet eingestellt, während 70 Prozent der Meister, Techniker und Fachwirte sowie knapp zwei Drittel der dual Ausgebildeten gleich einen unbefristeten Vertrag erhalten bzw. sich bereits während der Weiterbildung in einem Beschäftigungsverhältnis befinden. Insgesamt waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2019 in Deutschland 7,4 Prozent der Arbeitnehmer/-innen ab 25 Jahren befristet beschäftigt. Dabei rangierte der Anteil der Akademiker/-innen in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis mit 10,4 Prozent deutlich über diesem Durchschnittswert. © Seventyfour - stock.adobe.com

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