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„Glück und Glas, wie bald bricht das.“ Wer immer
diesen Reim erdacht hat – aus Frauenau kann er
nicht gewesen sein. Denn Glas ist das Glück der
idyllischen 2800-Seelen-Gemeinde im Bayerischen
Wald – und das schon seit Jahrhunderten.
Schon im Mittelalter lockte der Holzreichtum der
Gegend die Glasmacher nach Frauenau. Die erste
Glashütte wurde bereits 1420 errichtet. 1568 erwarb
die Familie von Poschinger eine Hütte, die sie bis
heute betreibt – in der 15. Generation nunmehr.
Womit sie die wohl älteste Familientradition der Welt
hochhalten dürfte. Daneben produzieren weiterhin
die Glashütten Eisch, aus deren Schoß der internati-
onal renommierte Künstler Erwin Eisch stammt, und
die Kristallglasfabrik Spiegelau – hervorgegangen
aus der Glashütte Gistl.
Alle gemeinsam gründeten den Ruf der Gemeinde
als das „Gläserne Herz des Bayerischen Waldes“.
Neben den drei noch aktiven Glashütten hat sich
eine Glaskunstszene formiert, die europaweit ihres-
gleichen sucht. Internationalen Ruf genießt auch das
2005 neu erbaute Glasmuseum. Zusätzlich werten
seit 2010 die „Gläsernen Gärten von Frauenau“, der
erste Glasskulpturen-Park der Welt, das kulturelle
Angebot auf.
Gegründet wurde der Ort allerdings schon im Jahr
1324. Damals kam der Laienbruder Hermann vom
Kloster Niederaltaich über Rinchnach ins „Tal der
Wilden Au“ und begann, den dichten Wald zu roden.
Nach Hermanns Tod 1326 errichtete Hartwig von
Degenberg 1331 eine hölzerne Kapelle für ein als
wundertätig beschriebenes Bild der schmerzhaften
Mutter Gottes – und nannte den Talgrund fortan
„Unserer Lieben Frauen Aue“. So begann eine über
Jahrhunderte blühende Wallfahrt. Zwischen 1759
und 1767 entstand die ornamentreiche Rokokokirche
„Zur lieben Frau“ im Zentrum des Ortes. Sie zählt
heute zu den schönsten Sakralbauten Ostbayerns.
Außer Glauben und Glas prägt nun der Fremden-
verkehr die Gemeinde. Im Zentrum des Bayerischen
Waldes, inmitten des Naturparks und unmittelbar an
dem ältesten Nationalpark Deutschlands gelegen,
liegt sie ideal, um Gästen Entspannung, Erholung
und zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten zu bieten.
Durch Frauenau führt die „Glasstraße“, eine der
beliebtesten Ferienrouten des Landes zwischen
Neustadt/Waldnaab und Passau auf einer Länge von
250 Kilometern.
Als staatlich anerkannter Erholungsort bietet
Frauenau 1100 Gästebetten unterschiedlichster
Kategorie – vom heimeligen Privatquartier bis zum
Mehr-Sterne-Komfort. So verschiedenartig die
Übernachtungsmöglichkeiten, so variantenreich
ist das Urlaubsangebot: Sowohl Erholungsuchende
als auch Bewegungsfanatiker kommen in Frauenau
ganzjährig auf ihre Kosten. Im Winter beim Ski-
fahren, Schneeschuhwandern und Langlaufen, im
Sommer beim Wandern, Radeln oder Sonnetanken.
Die sanfthügelige Mittelgebirgslandschaft ist ein
Faszinosum für alle Sinne.
Frauenau: Herz aus Glas