Gemeinde Freden (Leine) Informationsbroschüre

Am 1. Juli 1965 entstand durch den freiwilligen Zusammen- schluss der damaligen Gemeinde Everode, Meimerhausen, Freden (Leine), Winzenburg, Eyershause, Ohlenrode und Wetteborn die Samtgemeinde Freden (Leine). Dabei be­ hielten alle Gemeinden ihre politische Eigenständigkeit, bedienten sich jedoch gemeinsam der Samtgemeinde­ verwaltung. Am 1. November 2016 endet die Geschichte der Samtge­ meine Freden (Leine) mit der Umbildung in eine Einheits­ gemeinde. Festgelegt wurde dieser Schritt im Zukunftsver- trag mit dem Land Niedersachsen, der am 14. September 2016 unterzeichnet wurde. Historischer Überblick Der Ort Freden (Leine) wird erstmalig erwähnt in einer Schenkungsurkunde, die besagt, dass Heinrich der IV. im Jahr 1068 den Fredener Bezirk in die Hand des Hildesheimer Bischofs Herzilo gegeben hat. In dieser Urkunde wird der Archidiakonatsbezirk „Fredenon“ genannt, womit der Orts- teil Groß Freden gemeint war. Die Herkunft des Ortsnamens Freden kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Sowohl das plattdeutsche „Frieden“ (Einfriedigung) als auch der Hinweis auf eine evtl. „Furt“ scheiden als Namensgeber aus. Anmutig eingebettet in einer abwechslungsreichen Hügel- hang- und Tallage des Leineberglandes kann die Gemeinde von keiner Seite aus ganz übersehen werden. Und schon die Wildbeuter der Nacheiszeit hinterließen am „Aschenstein“ im „Döhr“ (Tür) hochinteressante Reste einer Renjägerstati- on von vor 16.000 Jahren. Karolingerzeit, Sachsenkriege und Christianisierung ver- deutlicht ein historischer Lehrpfad auf der Hohen Schanze zwischen Freden und Lamspringe. Eine gefundene römische Schale aus dem 2./3. Jahrhundert ist der Beweis für germani- sche Handelsbeziehungen. Das neuentdeckte Tympanon an der St. Laurentius-Kirche besticht und die nahegelegene Winzenburg mahnt durch den imposanten Rest ihres Bergfrieds an die reichspolitische Rolle ihrer Burgherren Hermann I. und II. während des 12. Jahrhunderts. Unrühmlicher war das Schicksal der durch eine „Grote Bus- se“ zerstörten Raubritterburg „Hausfreden“. Die Hildesheimer Stiftsfehde 1519 bis 1523, besonders aber auch der Dreißig- jährige Krieg schlugen Wunden, die erst im 19. Jahrhundert mit Aufhebung der Dreifelderwirtschaft, des Flurzwanges und mit Durchführung der Verkoppelung vernarbten. Über eine Schuhleistenfabrik, eine gewaltige Glashütte, ein Kalkwerk und den Kalischacht „Hohenzollern“ erlebte der Ort dann ab 1871 einen 60-jährigen, unvergleichlichen Wirtschaftsboom, der während der Weltkrise in den zwanzi- ger Jahren innerhalb von elf Jahren zum völligen Niedergang führte. Erst danach fasste Fredens industrielle Kraft neu Fuß. Betonbau, Sandabbau, Maschinen- und Metall- sowie Gleisbau sind neben der Kunststoffverarbeitenden Industrie die hauptsächlichen Industriezweige im Bereich der Ge- meinde. 3 Porträt der Gemeinde Freden (Leine) Blick auf Freden

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