25 Jahre Seniorenrat der Stadt Fürth

24 Der Seniorenrat der Stadt Fürth AF: Seit September 2016 sind Sie die geschätzte Chefin des Seni- orenrats. Dies ist bereits Ihre zweite Amtszeit. Wie war das, als Sie den Vorsitz übernommen hatten? IH: Als eine der Stellvertreter des damaligen Vorsitzenden, Alfons Kirchner, hatte ich vorher schon zweieinhalb Jahre „Vorstandsluft“ geschnuppert. Die Fußstapfen waren groß. Die Vorsitzenden in der 25-jährigen Geschichte des Seniorenrats, wie zuletzt Alfons Kirch- ner, waren Wegweiser und haben die Grundsteine dafür gelegt, dass der Seniorenrat eine durchaus ernst zu nehmende und antreibende Kraft wurde. So war mir bewusst, dass diese Aufgabe mehr als eine Freizeitbeschäftigung werden wird. Aber dieses Engagement ist es wert! AF: Was hat sich in den letzten fünf Jahren, seit dem 20. Jubiläum, zum Positiven verändert? IH: Ich denke, durch unsere jährlichen Gespräche mit unserem Ober- bürgermeister, der Sozialreferentin Frau Reichert und den Stadt- ratsfraktionen gelingt es uns, die Sorgen und Wünsche der Älteren parteiübergreifend zu thematisieren und damit noch näher an die Entscheidungsträger heranzutragen. AF: Wo sehen Sie nach wie vor Handlungsbedarf? IH: Einer meiner ersten Initiativen im Seniorenrat war, bei regelmäßigen Stadtteilbegehungen mehr über die Wünsche der dort lebenden älteren Bürgerinnen und Bürger zu erfahren. Nach wie vor werden uns dabei Wünsche genannt wie Treffpunkte in der Nachbarschaft, kostengünstigerer ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten wohnortnah – um nur einige zu nennen. Deshalb könnte ich mir vorstellen über mobile Einkaufsläden, die ja auch als Treffpunkt dienen, nachzudenken. Eine weitere große Aufgabe ist, den steigenden Pflegebedarf in unserer Stadt durch attraktive Arbeitsplätze zu sichern und dadurch auch genügend Heimplätze bereitzustellen. Wenn dann noch der geforderte Pflegestützpunkt als zentrale Beratungsstelle für Pfle- gebedürftige und pflegende Angehörige verwirklicht würde, wie auch ein stationäres Hospiz, wären fast alle Wünsche erfüllt. INTERVIEW MIT DER VOR- SITZENDEN DES SENIORENRATES INGE HARTOSCH Angelika Franzen, Jahrgang 1956, wurde 2018 in den Senioren- rat gewählt und hat seit März 2020 den Vorsitz des Ausschusses „Gesundheit“ inne. Franzen sieht sich als „junge Alte“ und möchte zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen des Seniorenrats den Prozess des „selbstbestimmten Älterwerdens“ aktiv mitgestalten. Das nachfolgende Interview mit Inge Hartosch führte sie im Herbst 2020.

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