Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Geithain

5 Paul-Guenther-Schule – Bunter Zaun ©A. Rätsch Paul-Guenther-Schule Die Kapazität der alten, 1877 eingeweihten Bürgerschule in der Bahnhofstraße (ab 1926 Rathaus, ab 1952 Rat des Kreises, ab 1990 Landratsamt, heute leerstehend) entsprach nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr Erfordernissen, sodass sich Bürgermeister Rudolph Focke und Schuldirektor Louis Petermann an den 1890 in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewanderten gebürtigen Geithainer Paul Guenther mit der Bitte um Unterstützung wandten. Paul Guenther, inzwischen zum erfolgreichsten Strumpfhersteller an der Ostküste der USA aufgestiegen, errichtete eine Stiftung und finanzierte die 1925 eingeweihte Paul-Guenther-Schule in der Schillerstraße. Die während der DDR-Zeit in „Juri Gagarin“ umbenannte Schule erhielt nach der Wende im September 1990 ihren ursprünglichen Namen zurück. Ab 1995 setzte die Enkelin Virginia Vanderbilt die Tradition ihres Groß- vaters mit jährlichen großzügigen Spenden fort. Weitere Einblicke in die geschichtliche Entwick- lung der Stadt Geithain finden Sie auf der Home- page der Gemeinde. Ausführliche Informationen über die Ereignisse der vergangenen Jahre hat Bernd Richter vom Geithainer Heimatverein zu- sammengetragen. Hier können Sie die spannende Geschichte Geithains nachverfolgen: https://www.geithain.net/index. php/unsere-stadt/weiteres/geschichte Die Napoleonischen Kriegszüge Anfang des 19. Jahrhunderts führten zu hohen Schulden der Stadt, die sie nur durch den Verkauf des Rat- hauses im Jahre 1850 an das sächsische Königreich tilgen konnte. Das Königreich ließ ab 1878 ein zweites Obergeschoss und ein Trep- penhaus ein- bzw. anbauen, so wie das Gebäude heute beschaffen ist, um als Königliches Amtsgericht zu dienen. Die Stadt konnte aber wei- terhin Räumlichkeiten für die Stadtverwaltung kostenlos nutzen. Erst 1925 zog diese – nach der Weihe der Paul-Guenther-Schule – in das leere Gebäude der ehemaligen Bürgerschule in der Bahnhofstraße um. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die Stadtverwaltung den „Goldenen Löwen“ als Rathaus. In das alte Rathaus zog bis zur Wende das Volks- polizeikreisamt Geithain ein. Im Jahre 1995 kaufte der Stadtrat das Gebäude zurück, ließ es außen rekonstruieren und innen vollständig modernisieren. Am 1. April 2001 wurde es der Stadtverwaltung über- geben und dient heute wieder als Rathaus. Zwei kursächsische Postmeilensäulen Geithain ist eine der wenigen Städte im Freistaat Sachsen, welche noch zwei restaurierte Postsäulen besitzt. Am 12. April 1713 erteilte August der Starke Adam Friedrich Zürner den Auftrag, alle Post- und Landstraßen zu vermessen. 1721 erschien die Verordnung, sämtliche Städte sollten vor allen Toren große Distanzsäulen aufstellen. Geit- hain besaß zu dieser Zeit vier für Fuhrwerke gängige Stadttore, vor den beiden für den Durchgangsverkehr wurden 1721 zwei Postmei- lensäulen aufgestellt und sind bis heute erhalten. Paul-Guenther-Schule ©A. Rätsch

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