Bürgerinformationen der Gemeinde Geldersheim

Bereits anno 763 als „Geltresheim – Heim des Gelthari“ urkundlich erwähnt, ist „Galderschum“ (mundartlich) einer der ältesten Orte des Landkreises Schweinfurt. Hier stellten Kaiser Otto II. im Jahre 976 und Kaiser Heinrich III. im Jahre 1049 Urkunden aus. Geldersheim ist also eine der kleinen Kaiserpfalzen gewesen und Hauptort der hiesigen Gegend. Die große Kirchenburg, Gadenanlage genannt, mit der statt- lichen Pfarrkirche erinnert noch heute etwas an diese Zeiten. Ausgrabungen des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege bestätigen den Ort Geldersheim als Zentrum fränkischer früh- deutscher Königsherrschaft. Die zutage getretenen Funda- mente innerhalb der Kirchenburg zeigen, dass neben der um 1230 erbauten Pfarrkirche St. Nikolaus noch eine ältere Pfalzkapelle gewesen ist. Das bei den Ausgrabungen ent- deckte Fundgut stammt mit zeitlichem Schwerpunkt aus der karolingisch-ottonischen Epoche. Nach dem Aufstieg der Reichsstadt Schweinfurt kam der Ort mehr und mehr in die Hand der Würzburger Fürstbischöfe. Trotzdem hatten natürlich noch andere Grundherren Besitz imDorf. Auch nach dem im 16. Jahrhundert erfolgten Verkauf der neun dem Reich gehörenden Bauernhöfe war z. B. erst etwa ein Drittel der Höfe im Besitz des Hochstifts. Selbstver- ständlich war Geldersheim auch Sitz eines Centgerichts mit dem dazugehörigen Centbezirk. Anno 1516 stiftete der in Geldersheim gebürtige Kölner Domherr Dr. Valentin Engel- hard für 14 bedürftige Personen das Pfründerspital, das heute ein Alten- und Pflegeheim ist. Die 1593 errichtete Dorfbefestigung musste 1647/48 wieder abgebrochen werden; die Steine dienten zum Aufbau der Schweinfurter Stadtmauer. Lediglich das im Jahre 1700 erneu- erte „Untertor“ ist von der Befestigungsanlage übriggeblie- ben. Trotz mehrerer Kriege und Großbrände war Geldersheim bis zum Ende des Hochstifts im Jahre 1802 ein wohlhabender Marktflecken. 1815 schließlich ging der Ort an das Königreich Bayern über. Geldersheim hat sich durch die Gebietsreform hindurch seine Selbstständigkeit bewahrt. In den letzten 80 Jahren hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt (2.800 Einwohner). Dazu war der Bau von Siedlungen erforderlich. Geprägt wird das Leben in der Gemeinde durch ein reges Vereinsleben im kulturellen, kirchlichen und sportlichen Bereich. Eine Sehenswürdigkeit des Dorfes ist die schöne, große Gadenanlage mit der Pfarrkirche St. Nikolaus. Vom spätro- manischen ersten Bau steht noch der Kirchturm. Das Schiff wurde 1610 abgerissen und durch ein neues ersetzt. In die- sem befinden sich bedeutende barocke Deckengemälde und schöne, barocke Altäre. Geschichte 2 | n Unteres Tor, Teil der ehemaligen Dorfbefestigung n Kirchturm der Pfarrkirche St. Nikolaus n Zungenblecker am Untertor n Deckengemälde der Pfarrkirche St. Nikolaus

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