Gut leben, wohnen und arbeiten in Germering

Wo fängt STADTENTWICKLUNG an? Wann spricht man von STADTPLANUNG? Und wie prägt beides unser STADTBILD? Startschuss für die Stadtentwicklung – die ersten Siedlungen Auch wenn uns aus der Frühzeit verhältnismäßig wenig Siedlungsfunde erhalten sind, hat die Geschichte unsere Stadt geprägt. Bestes Beispiel ist die bei Grabungen 1971 gefundene Amulett-Zierscheibe aus dem frühen Mittelalter. Sie stand Pate für das markante Logo der Stadt, das sich auch als großes Mosaik im Pflaster vor der Stadtbibliothek und als Brunnen auf dem Kleinen Stachus wiederfindet. Als einzelne Elemente symbolisieren seine Zacken außerdem die Marke Germering und heißen zum Beispiel unsere Gäste an den Ortseingängen willkommen. Zwei unabhängige Bauerndörfer Jahrhundertelang auf Landkarten als kleine Bauerndörfer vermerkt, liegen Germering und Unterpfaffenhofen zwar geographisch nah beieinander und waren doch völlig eigenständig. Die Folgen sind bis heute da: zwei Altdörfer mit zwei Dorfkirchen, über Jahrhunderte zwei Rathäuser, zwei Freiwillige Feuerwehren, zwei Maibäume … aber keine historisch gewachsene Innenstadt. Militärische Vergangenheit = aktuelle Herausforderung In den 1930er Jahren errichteten die Nationalsozialisten südlich von Unterpfaffenhofen im Wald eine Forschungsstätte für militärische Kraftstoffe. Deckname „Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH“ (Wifo). Parallel entstand nördlich davon eine Siedlung für die Beschäftigten, die sogenannte „Wifo“-Siedlung. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gebäude auf dem Forschungsgelände als amerikanische und später als Bundeswehr-Kaserne und Flüchtlingsunterkunft genutzt. Seit 2005 stehen sie nun weitgehend leer und das geschichtsträchtige Areal beschäftigt seither wieder die Stadtentwicklung. Im Jahr 2020 gab es nun einen Architektenwettbewerb für die Militär-Konversionsfläche. Dessen Ergebnis wird die Grundlage für die Realisierung eines Geländes sein, das Platz für Kultur, Freizeit, Sport und ein Gründerzentrum bietet. Die ehemaligen Wehrmachtsgebäude werden dabei als Orte der Erinnerung kreativ in die Planung integriert. Unter „Bevölkerungs“-Druck Vor allem in den 1960er Jahren entwickelten sich die zwei Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen zu beliebten Wohnorten nahe München. In kürzester Zeit entstanden große Neubaugebiete mit Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern, die uns den zweifelhaften Ruf als Wohn- aber auch „Schlafstadt“ einbrachten. 1978 wurden die beiden Kommunen im Zuge der Gebietsreform zusammengelegt. Seitdem ist Germering zur „Stadt“ und zu einer „Großen Kreisstadt“ mit über 41.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gewachsen. Eine solche Stadtentwicklung macht eine umfassende Stadtplanung nötig. Unsere Stadt bewusst, nachhaltig und sozial entwickeln Mit dem „Masterplan zur Innenstadtentwicklung“ – der unter aktiver Bürgerbeteiligung entstanden ist – verbessert Germering seit 2008 kontinuierlich die Attraktivität des Stadtzentrums durch bauliche Verbesserungen und die Förderung von Kleinhandelsstrukturen. Dabei werden wir auch von der Städtebauförderung des Freistaats unterstützt. Unbebaute Flächen im Stadtgebiet werden für Wohnen, Freizeit und Erholung vorbehalten, damit die Stadt sich, wie bislang, nachhaltig und sozial weiterentwickelt. Eine Stadt entwickelt sich Vogelperspektive © Paul Morawiec Die Stadt stellt sich vor 26

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