Informationen zur Wohnraumanpassung - Landkreis Gifhorn

33 Ein Leben lang zu Hause wohnen | Eingangsbereich / Flur Am Haus ist eine beleuchtete Hausnummer wichtig, die gut von der Straße aus zu sehen ist, damit im Notfall der Rettungsdienst Sie schnell finden kann. Weiterhin braucht es eine gut erkennbare Klingel und ein Namensschild sowie ein bequem zu erreichenden Briefkasten. Achten Sie auf eine blendfreie und ausreichend helle Außenbeleuchtung, die sich bei Bedarf automatisch einschaltet – das sorgt auch für mehr Sicherheit. Bei Außentüren ist eine Überdachung ratsam – sie schützt den Wohnbereich beim Öffnen vor Nässe durch Regen und Schnee. Wenn Sie im Eingangsbereich nicht auf Treppenstufen verzichten können, empfehlen wir eine Podest-Lösung. Die jeweiligen Stufen sind dann deutlich tiefer und einzeln, zum Beispiel mit einem Kinderwagen, überwindbar. Direkt vor der Haustür braucht es eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm auf einer Ebene. Denken Sie bei der Treppe und beim Podest bitte an beidseitige Treppengeländer. Um Treppen im Eingangsbereich bei Bedarf mit einer Rampe zu überbrücken, muss folgendes bedacht werden: Rampen zum Selbstfahren haben eine maximale Steigung von sechs Prozent und benötigen eine Breite von 120 cm. Die Überwindung einer Höhe von zwölf cm benötigt somit eine Rampenlänge von 200 cm zuzüglich einer Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vor und hinter der Rampe. Es braucht also viel Platz, um eine Treppe mit einer Rampe selbständig überwinden zu können. Der Flur ist der erste Raum, den Gäste betreten oder in dem man fremde Besucher kurz hineinbittet. Bedenken Sie daher, dass der Flurbereich, wie alle Räume, ausreichend Bewegungsfläche erhält. Ergänzend braucht es Stauräume für Jacken und Schuhe etc., und Platz für Sitz- und Ablagemöglichkeiten. Achten Sie insbesondere auf breite und freie Laufwege, damit keine Stolperfallen entstehen. Bad und WC Wir empfehlen eine ebenerdige Dusche gefliest ohne Duschbecken. Optimal ist eine Dusche, in der auch im Sitzen alles Nötige erreichbar ist. Tipp: einklappbare Duschabtrennungen bieten mehr Bewegungsfläche. Wichtig: Feststehende Duschabtrennungen sollten bei Bedarf zumindest von zwei Seiten ohne großen baulichen Eingriff zu entfernen sein. Dann können sie durch einen Duschvorhang oder eine einklappbare Duschabtrennung ersetzt werden, damit bei Bedarf eine Unterstützung beim Duschen möglich wäre. Planen Sie im Badezimmer tragfähige Unterkonstruktionen in den Wänden im Duschbereich und im WC-Bereich (hier insbesondere bei Vorwandinstallationen) für die mögliche Montage von Haltegriffen bzw. Stützgriffen bei Bedarf ein. Der Einstieg in die Badewanne ist stufenlos optimal – am besten befindet sich der Boden der Wanne auf Höhe des Fußbodens. Auch hier: eine Montage von Haltegriffen von Anbeginn mitdenken. Für das WC empfehlen wir eine Höhe inklusive Sitz von 45 – 48 cm und eine Tiefe von 70 cm. Sehr praktisch sind Dusch-WC’s. Diese können bei Bedarf auch kostengünstig nachgerüstet werden, wenn diese Möglichkeit in der Planung berücksichtigt wird, z. B. durch einen Stromanschluss im WC-Bereich. Fragen Sie diesbezüglich bitte Ihre Fachfirma für Bad und Sanitär. Neben dem WC ist zur Wand ein Mindestabstand von 30 cm und ein seitlicher Freiraum von 90 cm optimal. Achten Sie im Bad auf ausreichend Ablageflächen und Bewegungsflächen von 150 x 150 cm vor allen Sanitärobjekten – die Bewegungsflächen dürfen sich hierbei überschneiden. Alle festeingebauten Elemente sollten hochwertig, gut durchdacht und optimal zueinander positioniert werden. Wichtig: Badtüren mit lichter Breite von 90 cm und nach außen öffnend einbauen sowie mit einem Schloss, dass von außen geöffnet werden kann. Auf Grund unserer Erfahrungen in der Wohnberatung raten wir unbedingt zu einer ebenerdigen Dusche im Erdgeschoss. Häufig erreichen uns Anfragen, ob das Gäste-WC im Erdgeschoss in eine barrierefreie Duschmöglichkeit umgebaut werden kann. Nicht selten scheitert dieses Vorhaben daran, dass nicht ausreichend Platz vorhanden ist. Daher © Matthias Buehner

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