Bürgerinformationsbroschüre für die Gemeinde Göda

Sorbische Ostereier Osterreiter Serbski sydlenski teritorij – krótki wopis stawiznow Funde aus der mittleren Steinzeit und Jungsteinzeit zeugen von frühen Siedlungen in der Region. Neben Hügelgräbern und Scherbenmaterialien sind bronzezeitliche Funde wie Werkzeuge, Schmuck und Gefäße keine Seltenheit in den Dörfern der Gemeinde. Ab dem sechsten und siebten Jahrhundert wanderten slawische Völker östlich der Elbe ein. Im Bereich der heutigen Oberlausitz siedelte der westslawische Stamm der Milzener. Zu ihrem Gebiet zählte neben Bautzen (obersorbisch Budyšin) auch die Siedlungslandschaft Godobi, dessen Wortform sich auf einen slawischen Sippenältesten namens „Godo“ bezog. Die Milzener waren die Vorfahren der heutigen Sorben, die immer noch in dieser Region leben und ihre Kultur sowie Sprache aufrechterhalten. Die Sorben, auch Wenden genannt, leben vorwiegend in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg. Das in Deutschland als nationale Minderheit anerkannte Volk besitzt außerdem eine offiziell anerkannte Flagge und Hymne. Die Zahl der in Deutschland lebenden Sorben beläuft sich schätzungsweise auf 60.000. Kultur und Brauchtum Die katholische Kirche hat viel zur Bewahrung der sorbischen Kultur beigetragen. Ausdruck findet das durch Kruzifixe am Wegrand, in Vorgärten, Kirchen und Kapellen. Neben zahlreichen mythologischen Vorstellungen, wie zum Beispiel die Mittagsfrau (Připołdnica / Přezpołdnica) oder die Gottesklage (Bože sadleško), haben sich auch viele sorbische Bräuche erhalten, wie das traditionelle Verzieren von Ostereiern oder die Vogelhochzeit. Von der katholischen Kirche in Storcha aus startet einer der neun Osterreiterzüge. Die sorbische Kultur spiegelt sich auch sehr eindrucksvoll in ihren Trachten wider. Die regional stark unterschiedlichen Kleider werden von älteren Frauen zum Teil täglich, von jüngeren zu besonderen Anlässen getragen. 7 Sorbisches Siedlungsgebiet - ein geschichtlicher Abriss

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