Göppingen – die Hohenstaufenstadt Bürgerinformationsbroschüre

Erlebe Stadtgeschichte Die frühesten Spuren, die Menschen im Bereichder heutigenStadtGöppingenhinterlassen haben, reichen bis in ur- und frühgeschichtliche Zeit zurück. Neben steinzeitlichen Funden sind bis in unsere Gegenwart zahlreiche Grabhügel aus der Hallstattzeit (800–450v. Chr.) imOberholz erhalten geblieben, die eine Besiedlung durchdieKeltenanzeigen.Weniger augenfällig sinddie Relikte der Römer, die ander Oberhofenkirche mit einer villa rustica, also einem Gutshof, archäologisch nachgewiesen sind, der etwa um die Mitte des zweiten Jahrhunderts nach Christus entstanden ist. Über hundert Jahre später haben sich dann die Alamannen im Filstal und somit auch der Göppinger Gegend niedergelassen. Mehrere Gräberfelder legen eine wohl dezentrale Besiedlung der Göppinger Gemarkung im Frühmittelalter nahe. Diese Siedlungsareale sind wahrscheinlich um Oberhofen, Niederhofen und dem Freihof zu suchen. Im Laufe des 13. Jahrhunderts entstand schließlich Göppingenals Stadtanlage, die voneinem Mauerringumgeben,weitgehendmit dem heutigen Altstadtkern identisch ist. Zur selben Zeit schickten sich die Staufer an, als römisch-deutsche Könige und Kaiser, zueiner der bedeutendstenHerrscherdynastien des europäischen Mittelalters aufzusteigen. Ihr Stammsitz erhobsichauf demHohenstaufen, hochüberGöppingen. Nach dem Niedergang der Staufer fiel Göppingen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts an die Grafen von Württemberg. Die drei württembergischen Hirschstangen im Stadtwappen erinnern noch immer daran. Unter der Herrschaft Württembergs wurde Göppingen 1396 für wenige Jahre Münzstätte und im Jahre 1404 wurde der Sauerbrunnen erstmals urkundlich erwähnt. Dem Sauerwasser verdankte Göppingen so manchen hohen Besuch, wie etwa Herzog Christoph, der zur Kur indieFilsstadt kamundhier erfolgreich Linderung für seine körperlichen Gebrechen suchte. Auf Herzog Christoph geht auchdasStadtschloss zurück, das von 1556 bis 1568 als vierflügeliger Renaissancebau errichtet wurde. Ruine auf dem Hohenstaufen Stauferstele Mit Herzog Ulrichwurde in Göppingenwie inganzWürttembergab1534dieReformation eingeführt und zwischen 1552 und 1562 wirkte der bedeutende evangelische Theologe Jakob Andreae hier. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Göppingen wie viele andereStädteenormunter Einquartierungen, Kontributionen und Kriegshandlungen zu leiden, vor allem ab 1634, als kaiserlich-habsburgische Truppen Württembergbesetzten. Hinzukamenverheerende Seuchen, wie die Pest, die zu einem massiven Bevölkerungsverlust führten. Als diese schwierigeZeit überwundenundder Westfälische Friede geschlossenwar, wurdedies imganzenLandam11. August 1650 mit einem Lob- und Dankfest gefeiert – eineTradition, diealsGöppingerMaientag bis in die Moderne fortgesetzt wird. WährenddiemittelalterlicheStadt imJahre 1425 dem ersten Stadtbrand zumOpfer fiel, legte ein weiterer katastrophaler Brandam25. August 1782die Stadt erneut in Schutt und Asche. Herzog Karl Eugen von Württemberg, der noch in der Brand12

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