Seniorenwegweiser für die Große Kreisstadt Görlitz

41 Demenz ist neben Depressionen die am häufigsten diagnostizierte gerontopsychiatrische Erkrankung in Deutschland. Fast zwei Millionen Menschen (1,7 Mio – Stand 2018) leiden hierzulande daran. Ungefähr zwei Drittel der Betroffenen werden von ihren An­ gehörigen betreut. Demenz – was ist das? Demenz ist ein Syndrom für verschiedene Erkrankun- gen, bei denen Störungen und Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten – Wahrnehmen, Denken und Erinnern – auftreten. Ein Demenz-Syndrom, häufig auch nur Demenz genannt, wird durch krankheitsbedingte Schädigungen des Gehirns verursacht. Diese führen in der Regel zu Einschränkungen in der Alltagsfähigkeit. Je fortgeschrittener die Krankheit ist, desto sichtbarer werden die Symptome, wie beispielsweise Gedächtnis- verlust oder mangelndes Urteilsvermögen. Auch ganz alltägliche Fähigkeiten, wie Körperhygiene, Essen und Trinken oder die Bedienung von Haushaltsgeräten, ge- hen verloren. Die Betroffenen leiden meist schon Jahre unter der Krankheit, ehe die ersten Symptome erkannt werden. Denn zu Beginn der Erkrankung können die Betroffenen die Gedächtnisstörungen mit Strategien aus dem Langzeitgedächtnis kompensieren. Die Fassade des geistig gesunden, leistungsfähigen und selbstständigen Menschen bleibt zunächst noch erhalten. Demenz ist mehr als nur eine Gedächtnisstörung. Sie verändert das gesamte Wesen des Betroffenen. Der Ver- lust des Gedächtnisses bedeutet auch, dass diese Men- schen nichts mehr lernen können. Die Speicher können nichts Neues mehr aufnehmen, die Inhalte des bereits vorhandenen Informationsspeichers gehen verloren, und zwar die zuletzt aufgenommenen Informationen zuerst. Anfangs gehen die Erinnerungen des Kurzzeit- gedächtnisses, später auch des Langzeitgedächtnisses verloren. Allerdings ist dies kein gleichmäßiger Prozess. Es geht noch mehr verloren als nur reine Informationen. Auch geistige Fähigkeiten, die erlernt wurden, zum Beispiel, sich zu beherrschen, wenn man wütend ist, verschwin- den. Das liegt unter anderem daran, dass „vergessen“ wird, wie Äußerungen von Gemütsbewegungen bzw. Affekte, wie Wut, Angst oder Verlangen im Zaum ge- halten werden. Deshalb kommt es vor, dass an Demenz erkrankte Menschen aggressiv werden, sogar um sich schlagen. Die Altersdemenz ist eine Krankheit, die zum Verlust von geistigen und körperlichen Fähigkeiten führt, so- dass die betroffenen Personen in fortgeschrittenen Sta- dien kein eigenständiges Leben mehr führen können. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Demenz, die etwa ein Drittel aller Demenzfälle ausmacht. Die Ursachen Demenz

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