Informationsbroschüre des Landkreises Rostock

LANDKREIS ROSTOCK | 58 NATUR LANDSCHAFT UND NATUR Die Landschaften des Landkreises Rostock wurden von der letzten Eiszeit, der WeichselKaltzeit, geprägt, die mit dem Rückzug des Eises ein abwechslungsreiches Mosaik aus Flusstälern, Mooren, Seen und Höhenzügen hinterlassen hat. Klimatisch befindet sich das Gebiet in einer Zone zwischen dem atlantisch beeinflussten Westen und dem kontinental geprägten Osten und weist einen leichten Niederschlagsüberschuss gegenüber der Verdunstung auf. Am auffälligsten wird diese Lage durch die räumliche Verteilung großer Hochmoorkomplexe, die mit dem Göldenitzer Moor und dem Teufelsmoor bei Sanitz ihre östliche Verbreitungsgrenze in Mitteleuropa haben. Der Süden des Landkreises wird von mehreren großen und zahlreichen kleineren Seen beherrscht, die der Mecklenburgischen Seenplatte zuzurechnen sind. Dazu gehören der Lenzener und der Garder See um den Jasenberg (94 Meter) bei Klein Upahl und Lohmen, der Inselsee südlich der Kreisstadt Güstrow, der Krakower, der Malchiner und der Teterower See. Die Gesamtfläche aller Seen nimmt im Landkreis mehr als 12.800 Hektar ein. Aus diesen Seen und ihren Sandergebieten fließen jeweils in nordöstliche Richtung die beiden größten Flüsse des Kreises. Die Warnow passiert nach dem Durchbruchstal unterhalb des Silberberges bei Klein Raden die Kreisgrenze und mündet schließlich bei Rostock in die Ostsee. Ihr Gefälle und damit ihre Fließgeschwindigkeit sind im Unterlauf so gering, dass sie hydromorphologisch eher als Rinnensee aufgefasst werden kann. Die Recknitz entspringt einer „Hochebene“ bei Teterow. Ihr breites Urstromtal verläuft ab Laage in Richtung Nordosten, bevor es sich bei Triebsees (Landkreis VorpommernRügen) nach Nordwesten wendet und über die Darß-Zingster Boddenkette schließlich ebenfalls in die Ostsee mündet. Eine der bedeutenden Auffälligkeiten sind die vielen kleinen, wassergefüllten Senken, die als Sölle bekannt sind. Dabei handelt es sich wie bei einigen Seen auch um die geschmolzenen Überbleibsel von postpleistozänen Eisblöcken (Toteis) in der wellig geschliffenen Landschaft. Sie werden bildhaft als „Augen der Landschaft“ bezeichnet. Aus diesen Gründen ist das Land keineswegs flach, sondern infolge der wechselnden Eisbewegungen sogar regelrecht zusammengeschoben worden. Am eindrucksvollsten lässt sich das in der Kühlung im Nordwesten des Landkreises erleben, einem der größten Stauchmoränenkomplexe des Landes. Dort mutet die Landschaft mit ihren dichten Buchen- und Bergahorn-Eschen-Wäldern regelrecht bergig an. Ähnliches, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, dafür aber großräumiger kann man in der Mecklenburgischen Schweiz erleben, die ihren Namen nicht von ungefähr hat. Etwa vom Röthelberg (95 Meter) aus öffnet sich nach Westen, Süden und Osten ein einzigartiges Panorama über die wechselvolle Landschaft. Die Ostseeküste erstreckt sich von der Halbinsel Wustrow mit dem Salzhaff (als inneres Küstengewässer) im Westen bis nach GraalMüritz im Osten. Sie ist auf der gesamten Länge eine Abtragsküste mit einer langjährig durchschnittlichen Küstenrückgangsrate von Dudinghausener See zwischen Kritzkow und Schwaan FOTO: © SIMON LAUB Strand Meschendorf

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