Infobroschüre 50 Jahre Habichtswald

Habichtswalder „Typen“ – Geschichten aus Habichtswald Von Schmandpötten und Kranichen Warum man sich in Kassel auf die Ehlener mit ihren Schmandpötten freute In längst vergangenen Zeiten versorgten die umliegenden Dörfer den Markt in Kassel mit Lebensmitteln. Was immer auch an Eiern, Butter, Gemüse, Hühnern oder eben Schmand zu erübrigen war, wurde von den Ehlener Marktträger*innen über den steilen Essigberg nach Kassel gebracht. Die beschwerlicheWanderung brauchte seine Zeit, schließlich musste auch mal eine Pause an der Ruhebuche eingelegt werden. Von daher stammt der Spruch: „Vetter de schnufet je so, sidd de dann vun Ehlen?“ So war der Markttag in der Regel längst angebrochen, wenn die Träger die Stadt erreichten. Und da die Kasseler Hausfrauen eine Vorliebe für den Ehlener Schmand hatten, hörte man oft die sehnsüchtige Nachfrage: „Wo bleiben denn die Ehlener mit ihren Schmandpötten!“ Dörnberger Kraniche sind zäh… Der Kranich ist das Symboltier der Dörnberger. Noch heute kann man sie bei ihren Flügen regelmäßig am Himmel über Dörnberg erblicken. Damals als unsere Lubach noch von Sumpfgebieten Wenn zwei traditionelle Ortschaften zusammenkommen, dann bringen sie ihre Traditionen und Geschichten mit. So auch die „Ehlener Schmandpötte“ und die „Dörnberger Kraniche“. Davon soll die Rede sein – aber auch von den ersten Habichtswaldern, die sich durch Geburt, Heirat und Zuzug über die „alten Kamellen“ einfach hinweg gesetzt haben … umgeben war, sollen sie hier sogar genistet haben. Aus jener Zeit stammt auch die Legende: Ein Jäger schoss mit Pfeil und Bogen einen Kranich und erhielt von der Bäuerin eine Feder für seinen Hut. Doch sie selbst wollte den Kranich in der Küche zubereiten. Sieben Tage und Nächte soll sie ihn gekocht haben – doch das Federvieh ließ sich nicht „erweichen“. So wurde es schließlich im Garten vergraben und allen Beteiligten wurde verboten, darüber je zu sprechen. Na ja, das hätte man wissen müssen, dass das in Dörnberg nicht funktioniert. Also sind sie heute noch die Dörnberger Kraniche. An einigen Stellen des Ortes kann man den stolzen Vogel deshalb sehen. So in der Mehrzweckhalle, in der die Wand ein Relief ziert, das die Besuche der Kraniche in Dörnberg abbildet. Und so gibt es neben den Legenden noch Tausende Geschichten, Behauptungen, Gerüchte und Späße, die den jeweiligen Nachbarn in ein komisches Licht setzen … Dörnberg und Ehlen eben. Aber da gibt es ja auch noch die, die sich über all die Frotzeleien einfach mal hinweggesetzt haben: So zum Beispiel unsere erste Ur-Habichtswalder Erdenbürgerin, Silke Schocke, die am 6. Februar 1972 das Licht der Welt erblickte. Oder die ersten Liebenden, Karin und Jochen Runkel, die sich am 23. Februar 1972 als erste Habichtswalder das Ja-Wort gegeben haben. Und als erste Neubürger wurden Ingrid und Klaus-Dieter Schake am 1. Januar 1972 in Habichtswald gemeldet! Sie alle bilden den Anfang einer Gemeinschaft, die in den vergangenen 50 Jahren immer enger zusammengewachsen ist. 21 Ehlener Schmandpötte © Wartbergverlag © Privat Klein © Thiel-fotografie-lichtkunst

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=