Infobroschüre 50 Jahre Habichtswald

Unser Welt-Genuss-Erbe: Schusterjungs und Ahle Worscht Sicherlich ist unser Nordhessisches Habichtswald nicht als die Region französischer Haute Cuisine bekannt. Und doch beheimaten wir ein ganz besonderes Produkt, das aufgrund seiner Einfachheit und Ehrlichkeit nicht nur zu uns passt, sondern sich zunehmender nationaler und internationaler Beliebtheit erfreut: Die Ahle Wurst! Ihre Herstellung unterliegt einer strengen jahrhundertealten Tradition. „Ahl“ also „alt“ nennt man sie, weil sie zwar warm – also unmittelbar nach Schlachtung – verarbeitet wird, aber danach eine lange Naturreife erreicht. Im Vergleich zu einer zwei Wochen gereiften Salami, reift unsere Ahle Wurst mindestens acht Wochen. Ihre Geschichte geht lange in die Vergangenheit zurück. In den frühen landwirtschaftlichen Zeiten hielten sich die Familien Schweine, die sie in den Wäldern hüteten – daher auch das häufige Vorkommen von so genannten Hutewäldern in unserer Region. Um das Fleisch für die Vorratshaltung lange haltbar zu machen, entstand mit der Ahlen Wurst auch bei uns eine besondere Dauerwurstspezialität. Der Wurstbestand musste von der Schlachtung im Winter bis zur Ernte im Sommer reichen. In dieser Tradition stehen auch unsere Habichtswalder Fleischer Rainer Meier, Werner Rietze oder Martin Theisinger. Sie fühlen sich der Herstellungsweise verpflichtet, wie sie für die „Nordhessische Ahle Wurst“ 2004 mit Aufnahme in die „Arche des Geschmacks“ der Initiative Slow Food festgeschrieben wurde. Seit 2016 firmiert diese Bezeichnung ganz offiziell unter dem Status „geschützte geografische“ Angabe. Aber unsere Fleischer lassen sich nicht so einfach auf die Ahle Wurst reduzieren. Rainer Meier zum Beispiel hat noch zwei weitere kulinarische Renner im Angebot, die er selbst kreiert hat: Seine aus dem Schinken des Schweins geschnittenen „Schusterjungs“, die es als Grillspezialitäten tatsächlich nur hier bei uns und nur bei Metzger Meier gibt! Ebenso wie die Meierschen Käsewürste, die die Konkurrenten in Österreich um Längen übertreffen. Auch die Fleischerei Rietze hat so manche Spezialität im Repertoire, auf deren absolute Frische und Qualität sie seit 1958 in Ehlen besonderen Wert legt. Und Martin Theisinger ist als ausgesprochener Bio-Metzger über den Ort und die Region hinaus bekannt. Obwohl er kein Ladengeschäft betreibt, finden immer wieder viele echt „eingefleischte“ Fans den Weg zu seinem mobilen Stand, an dem er auch WildFleisch anbietet. Aber auch unsere – leider wenigen – Gastronomen im Ort verwenden Produkte aus unserer Region. Sandra Rosenkranz bietet in ihrem „lille Hus“ ein tolles Frühstück. Gehobene Küche gibt es bei Miro Grassa in den Ehlener Poststuben und der Duft Italiens weht aus der Pizzeria San Marco auf die Gassen Ehlens. Milena und Sascha Schmidt bieten in ihrem Hofladen Dörnberg-Produkte von der Seife bis zum Gin. Und da auf dem Lande die Eier zu den Grundnahrungsmitteln zählen, finden wir in der „Eierlei“ von Jennifer und Simon Dietrich Eier und Nudeln von unseren Habichtswalder Hühnern. Also, man lebt hier in Habichtswald naturgemäß nicht wie Gott in Frankreich, aber Leben wie Gott im schönsten Ort Hessens, ist nicht minder köstlich! 23 Metzger Meier © Privat Rosowski Fleischerei Rietze © Privat Rosowski Lille Hus © Privat Rosowski

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