Seite 8 - Hagen - Leseprobe

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Hagen im Spiegel der Zeit
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Einwohner war damals noch zu gering,
auch erschien den Staatsbehörden die
Finanzverwaltung der Gemeinde etwas
undurchsichtig. Als Verwaltungssitz
eines Amtsbezirks galt die 1876 aus
posta­lischen Gründen in Hohenlim-
burg umbenannte Gemeinde immer-
hin als Titularstadt. Erst 1903, nach der
Zusammenlegung mit der Gemeinde
Elsey, erhielt Hohenlimburg eigene
Stadtrechte.
und gesellschaftspolitische Bedeutung
im 18. Jahrhundert. Die Stadt Hagen
sollte sich in den folgenden 150 Jahren
zur größten und bedeutendsten Stadt
in der märkischen Gewerberegion
entwickeln.
Im benachbarten Hohenlimburg
an der Lenne, das 1975 nach Hagen
eingemeindet wurde, verlief die Ge-
schichte etwas anders. Unterhalb der
Schlossanlage und gräflichen Residenz
Hohenlimburg entwickelte sich in der
Frühen Neuzeit eine kleine Ortschaft,
die als Limburg bezeichnet wurde.
1709 verlieh Graf Friedrich Moritz von
Bentheim-Tecklenburg den vor allem
als Drahtzieher tätigen Einwohnern des
Ortes eingeschränkte bürgerschaftli-
che Privilegien. Das damals finanziell
angeschlagene Grafenhaus ver-
suchte durch die Förderung des
Drahtgewerbes die Einnahmen
zu erhöhen. Aus diesem Grund
förderte das Grafenhaus im
18. Jahrhundert auch die
Ansiedlung von Juden.
Im kleinen Ort Limburg
lebte bis Anfang des
19. Jahrhunderts die größte
jüdische Ge­mein­de südlich
der Ruhr.
1835 schlug der Versuch
fehl, der Gemeinde Lim-
burg preußische Stadt-
rechte zu verleihen. Die
Zahl der wahlberechtigen
vernichtet. Der Wiederaufbau wurde
nach 1724 staatlich gefördert. Hagens
Bedeutung hatte sich vergrößert, seit
1717 die sogenannte „Akzise“ einge-
richtet worden war. Das Dorf wurde
daraufhin zum „Flecken“ erhoben.
Die Akzise als preußische Steuer auf
Verbrauchs- und Luxusgüter wurde in
Hagen für das gesamte Umland einge-
trieben, die verkehrsgünstige Lage hat-
te Hagen diese Position eingebracht.
Der Flecken Hagen sollte zunehmend
wichtiger werden für die preußische
Finanzverwaltung. 1731 erhielt Hagen
seinen ersten Etat, im Mai 1733 erfolgte
ein „Rathäusliches Reglement“, das für
­Hagen kommunale Verwaltungsauf-
gaben regelte. Obwohl Hagen immer
noch nicht den Rang einer Stadt hatte,
sollte das „Rathäusliche Reglement“
eine wichtige Etappe bedeuten.
1744 wurde Hagen Sitz des Kriegs- und
Steuerrates für den südlichen Teil der
Grafschaft Mark. Im selben Jahr erbaten
die Einwohner des Fleckens Hagen
vom preußischen König die Vergabe
von Stadtrechten.
Die Verleihung der Stadtrechte am
3. September 1746 durch den preußi-
schen König Friedrich II. erfolgte dann
im Rahmen einer Verwaltungsreform
durch ein „Reskript“. Für Hagen stellte
dieser einfache Verwaltungsakt ohne
schmückende Urkunde die Grundlage
dar für seine weitere wirtschaftliche
Lange Riege in Eilpe
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