Seniorenwegweiser Bezirk Hamburg-Nord

dürftige und deren Angehörige deutlich ausgeweitet. Zusätzlich wurde die Zahl der Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen erhöht. Dadurch soll die bisherige Unterscheidung zwischen Pflegebedürftigen mit körperlichen Einschränkungen und Demenzkranken wegfallen. Im Fokus steht der individuelle Unterstützungsbedarf jedes Einzelnen. Was verbessert sich für die Pflege zu Hause? Ein kurzer Überblick: • Die Leistungen der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege können künftig besser miteinander kombiniert werden. • Die Leistungen für Tages- und Nachtpflege werden ausgebaut. • Niederschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote werden gestärkt. • Die Zuschüsse für Umbau- und Pflegehilfsmittel werden erhöht. Welche Unterstützungsmaßnahmen gibt es künftig für pflegende Angehörige? Jede Pflegesituation ist individuell. Deshalb sollen pflegende Angehörige künftig besser in ihrer jeweiligen Situation entlastet werden. Unterstützungsangebote werden deshalb ausgeweitet und die Leistungen können passgenauer in der konkreten Situation eingesetzt werden. Entlastend wirkt sich mit Sicherheit auch die Erhöhung der Zuschüsse für nötige Umbaumaßnahmen und zum Verbrauch von Pflegemitteln aus. Zudem soll auch die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf verbessert werden. Pflegende Angehörige können sich künftig für zehn Tage vom Arbeitgeber freistellen lassen. 7.4 Kurzzeitpflege/Verhinderungspflege Bei der Kurzzeitpflege/Verhinderungspflege handelt es sich um ein zeitlich begrenztes Angebot, wenn z. B. pflegende Angehörige ausfallen oder einen Urlaub brauchen. Auch beim Übergang vom Krankenhaus zurück in die eigene Wohnung kann zunächst eine Kurzzeitpflege hilfreich sein, falls Sie noch nicht kräftig genug sind, um in der eigenen Wohnung zurecht zu kommen, oder nach einem Krankenhausaufenthalt ein erhöhter Pflegeaufwand im häuslichen Bereich nicht abgedeckt werden kann. Auch wenn ein Platz in einer vollstationären Einrichtung notwendig geworden ist, dieser aber noch nicht verfügbar ist, kann die Kurzzeitpflege hierfür über- brücken. Auch hier berät Sie der Pflegestützpunkt Hamburg-Nord (siehe Seite 14). 7.5 Tagespflege Die Tagespflege ist eine Pflegeform, bei der Pflegebedürftige tagsüber in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden, während sie die Nacht in den eigenen vier Wänden verbringen. Sie werden hierbei in aller Regel mit einem Fahrdienst von zu Hause abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. Die Tagespflege ermöglicht es vielen Pflegebedürftigen, länger in ihrem gewohnten Umfeld zu leben. Gleichzeitig werden dadurch pflegende Angehörige entlastet und die Pflegebedürftigen verbringen einen abwechslungsreichen Alltag zusammen mit anderen Menschen. Es gibt unterschiedliche Modelle. Der Pflegestützpunkt Hamburg-Nord (siehe Seite 14) berät Sie gern. 7.6 Ambulante Pflegedienste Ambulante Pflege bedeutet professionelle pflegerische und hauswirtschaftliche Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in der eigenen häuslichen Umgebung. Manche ambulanten Pflegedienste verfügen über Zusatzqualifikationen wie z. B. Palliativ- oder Intensivpflege, Mehrsprachigkeit oder kultursensible Pflege. Bei der Suche hilft Ihnen der Pflegestützpunkt Hamburg-Nord (siehe Seite 14). 7.7 Hören und Verstehen Hören und Verstehen muss nicht immer das Gleiche sein. Es kommt vor, dass man Töne gut hören kann, aber die Sprache seines Gegenübers schlecht versteht. Das Nachlassen des Hörvermögens kommt in den meisten Fällen schleichend über viele Jahre und wird oft zuerst von Familie und Freunden bemerkt, weil man den Fernseher zu laut stellt oder im Gespräch oft nachfragen muss. 37 7. Pflege und Unterstützung © Monkey Business · adobestock.com

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