Seniorenwegweiser Bezirk Hamburg-Nord

Generell betrifft das Nachlassen des Hörvermögens alle Menschen. Das liegt an dem Aufbau des Innenohres. Die Sinneszellen für die hohen Töne befinden sich am Eingang des Innenohres. Leider werden diese Sinneszellen am Eingang auch im Laufe des Lebens als erstes abgenutzt, wie zum Beispiel ein Teppich in einer Wohnung, der auch am Eingang zuerst durchgelaufen ist. Da die hohen Töne sehr wichtig zum Verstehen von Sprache sind, wirkt sich dies negativ auf das Sprachverstehen aus. Dieser Effekt ist bei allen Menschen vorhanden, wenn auch unterschiedlich stark. Wie beim Nachlassen von Augen oder dem Verlust von Haaren sind hier natürlich auch teilweise die Erbanlagen im Spiel und beeinflussen, wie stark der Einzelne betroffen ist. Grundsätzlich gilt, wer bemerkt oder aufmerksam gemacht wird, dass sein Hören sich verschlechtert hat, sollte handeln. Ein Besuch beim HNO oder dem Hörakustiker vor Ort schafft Klarheit. Ist das Ohr vielleicht nur mit Ohrenschmalz verstopft oder gibt es eine akute Erkrankung, die behandelt werden muss? Bei einer normalen beginnenden Altersschwerhörigkeit sollte man sich rechtzeitig beraten lassen und mit der Erprobung geeigneter Hörsysteme beginnen. Ein zu langes Aufschieben kann zu weiterer Abnahme des Hörvermögens, der sogenannten Hörentwöhnung führen. Diese kann unter Umständen nicht mehr ausgeglichen werden. Auch lässt der Elan mit jedem Jahr nach, sich an etwas Neues zu gewöhnen, wie zum Beispiel die Handhabung eines Hörsystems. Daher sollte man sich rechtzeitig vom Hörakustiker oder HNO-Arzt beraten lassen, um sich selbst und seine Ohren wieder an das verbesserte Hören zu gewöhnen. Beratungsstelle: Hörberatungs- und Informationszentrum Bund der Schwerhörigen e. V. Wagnerstraße 42, 22081 Hamburg Telefon: 040 291605, Fax: 040 2997265 E-Mail: info@bds-hh.de www.bds-hh.de www.hoerbiz.de Barrierefreier Zugang 7.8 Hilfe, wenn die Sehkraft nachlässt Das Leben mit einer Sehbeeinträchtigung ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Menschen, die gerade die Diagnose einer chronischen Augenerkrankung erfahren haben, stehen vor einer besonders schwierigen Lebenssituation. Betroffen sind davon insbesondere ältere Menschen. Viele dieser erkrankten Menschen hoffen trotz des schlechten Befunds auf Heilung. Kommt es trotz augenärztlicher Behandlung zu einem spürbaren Sehverlust, ist bei den Erkrankten nichts mehr wie vorher. Viele Betroffene fürchten sich davor, ihre Selbstständigkeit zu verlieren. Sie müssen lernen, ihr Leben ganz anders zu organisieren. Viele müssen die meisten Tätigkeiten in ihrem Alltagsleben ihrer speziellen gesundheitlichen Situation anpassen. Sie benötigen spezielle Hilfsmittel und sind auch auf Hilfe von Menschen in ihrer Umgebung angewiesen. Auch wissen die meisten nichts oder nur wenig über Unterstützungsangebote, Möglichkeiten zum Ausgleich einer Sehbeeinträchtigung, sowie rechtliche und finanzielle Leistungen. Was ist zu tun, wenn Sie merken, dass Ihre Sehkraft sich dramatisch verschlechtert hat? Wenn Sie feststellen, dass Sie viele Gegenstände nicht mehr richtig erkennen können oder das Lesen von Schriften immer schwerer fällt? Wenn die Gegenstände unscharf werden und Sie die Entfernungen mit den Augen nicht mehr richtig einschätzen können? Sie sich in Ihrer Umgebung unsicher fühlen und immer öfter fremde Hilfe brauchen? – Dann ist es dringend notwendig, sofort einen Facharzt für Augenkrankheiten (Augenarzt) aufzusuchen. Zögern Sie nicht. Schieben Sie eine Behandlung nicht lange vor sich her. Je länger Sie damit warten, desto mehr wird Ihr Sehvermögen geschädigt. Nach einer augenmedizinischen Diagnose durch einen Augenarzt oder eine Behandlung in einer Klinik folgt üblicherweise die Anpassung von optischen und elektronischen Sehhilfen und anderen notwendigen Hilfsmitteln durch Sehbehinderten-Ambulanzen an Kliniken oder spezialisierte Augenoptiker bzw. Hilfsmittelanbieter in Zusammenarbeit mit den Augenärzten. Darüber hinaus können Rehabilitationslehrer mit den betroffenen Personen nach augenärztlicher Verordnung Schulungen in Orientierung und Mobilität sowie lebenspraktischen Fähigkeiten durchführen. Außerdem bietet die Patientenselbsthilfe unabhängig und kostenfrei Beratung zu vielen Themen rund ums Sehen an: Zu Hilfsmitteln, sozialrechtlichen Fragen, sehbehindertengerechter Gestaltung des persönlichen Umfelds. Die Patientenselbsthilfe ermöglicht Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen. In Hamburg besteht die Möglichkeit, sich durch den Blinden- und Sehbehindertenverein in allen Fragen um das Sehen beraten zu lassen. Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e. V. Holsteinischer Kamp 26, 22081 Hamburg Telefon: 040 209404-0, Fax: 040 209404-30 E-Mail: info@bsvh.org 38 7. Pflege und Unterstützung © Andrey Popov · adobestock.com

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