Seniorenwegweiser Bezirk Hamburg-Nord

2. Einleitung Yvonne Nische, Dezernentin Soziales, Jugend und Gesundheit des Bezirks Hamburg-Nord © Yasemin Stahl Vorstand mit Frau Yvonne Nische: Sozialdezernentin des Bezirks Hamburg-Nord (Dritte von links) © Yasemin Stahl 4 Der Bezirk Nord ist einer von sieben Hamburger Bezirken. Im Norden grenzt er an das Bundesland Schleswig-Holstein. Der Bezirk ist in 13 Stadtteile gegliedert: Eppendorf, Hoheluft-Ost und Winterhude bilden das dicht besiedelte Kerngebiet. Hohenfelde, BarmbekNord, Barmbek-Süd und Dulsberg befinden sich in Innenstadtnähe. Groß Borstel, Alsterdorf, Ohlsdorf, Fuhlsbüttel, Langenhorn und Uhlenhorst bilden den dünner besiedelten Norden am Stadtrand zu Norderstedt. Der Bezirk hat ca. 320.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Anteil der über 55-jährigen beträgt ca. 30 Prozent. Die offizielle Vertretung der Bevölkerungsgruppe 60+ gegenüber der bezirklichen Verwaltung und der Politik ist der Bezirks-Seniorenbeirat Hamburg-Nord (BSB-N). In dem Beirat vertreten zurzeit 17 Frauen und Männer über 60 Jahre die Interessen der älteren Generation. Sie wurden von der Seniorendelegiertenversammlung (SDV) des Bezirks gewählt bzw. vom BSB-Gremium nachnominiert. Dabei spielt deren Herkunft, Hautfarbe, Bildung, Behinderung, Religion, sozialer, ökonomischer Status und sexuelle Ausrichtung keine Rolle. Zwei Mitglieder müssen einen Migrationshintergrund haben. Die Bestimmungen basieren auf dem Hamburger Seniorenmitwirkungsgesetz. Das Gesetz bildet ein sicheres Fundament für die Arbeit des Landes-Seniorenbeirats und der Hamburger BezirksSeniorenbeiräte. Die Mitgliedschaft in einem Beirat ist ein Ehrenamt. Die Seniorinnen und Senioren von heute sind nicht mehr die von vor 20 oder 30 Jahren. Der demographische Wandel schreitet unaufhaltsam voran. Der Mensch wird im Schnitt älter. Das kalendarische Alter sagt heute nur noch wenig über seinen körperlichen und geistigen Zustand aus. Das Bild von der Seniorin und dem Senior im Ruhestand ist nicht mehr zeitgemäß und muss korrigiert werden. Sich dieser Tatsache bewusst hat sich der BSB-N die Aufgabe gestellt, den Wünschen, Vorstellungen und Anliegen der älteren Menschen – gleich welcher Herkunft, Ethnie, Konfession oder Ausrichtung – Gehör, Akzeptanz und Umsetzung zu verschaffen. Er möchte denjenigen eine Stimme verleihen, die sich selbst nicht zu äußern wagen oder äußern können. Wichtig ist dabei, ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben, an Kultur und Bildung, am Leben überhaupt, zu verschaffen und zu erhalten, so gut und lange wie möglich und dabei ihre Erfahrungen gelebter Jahre mit einzubeziehen. Es gilt, die Lebensqualität der Älteren zu erhalten und da, wo es möglich ist, zu verbessern. Sie alle haben ein Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigte Partizipation. Doch in der Realität kämpfen Seniorinnen und Senioren nach wie vor an vielen Stellen mit Benachteiligungen und Barrieren. Hier muss sich unsere Gesellschaft zu mehr Solidarität bekennen. Außerdem ist es dringend erforderlich, die Gesundheitsversorgung und Pflege nicht aus dem Fokus zu verlieren: Der pflegebedürftige Mensch ist keine Handelsware, keine Kennzahl zur Gewinnmaximierung. Er hat ein Recht darauf, dass seine Würde und sein Wohlbefinden berücksichtigt und bewahrt werden. Es gilt, das Altersbild in der privaten und öffentlichen Wahrnehmung zu entkrampfen, Diskriminierung und Isolation entgegenzuwirken, respektvoll und tolerant miteinander umzugehen. Dieses ist eine dauerhafte Aufgabe. Im Team kümmern sich die Mitglieder des BSB-N um Belange, die (nicht nur) ältere Menschen in unserem Bezirk elementar betreffen, die ihnen wichtig sind oder auf den Nägeln brennen. Beispielhaft sind hier zu nennen: • Die gleichberechtigte Teilhabe der Älteren am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. • Neue Quartierskonzepte, die kurze Wege zu allen Versorgungseinrichtungen (Ärzte, Nahversorgung, Beratungsstellen, Treffs, Sportangebote usw.) ausweisen. • G enerationsübergreifende Begegnungsstätten ohne Konsumzwang. • Generationsübergreifende Projekte, die auf nachbarschaftliche Unterstützung setzen, um so der persönlichen Einsamkeit entgegen zu wirken (z. B. Bekanntschafts-Sitzbänke).

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