Informationsbroschüre Gemeinde Hammersbach

Jubiläumsfeier und Schultheiß Mörschel Johannes Mörschel ging in die Marköbler Geschichte als Schultheiß Mörschel ein. Er gehörte zu den „verkauften“ Soldaten, die auf der Seite der Engländer im amerika- nischen Unabhängigkeitskrieg kämpften. Nach seiner Rückkehr 1783 wurde er 1791 zum Schultheiß – also Bürgermeister – von Marköbel ernannt. Im Jahr 1791 nach der Besetzung vonMainz drangen französische Truppen bis in dieWetterau vor. Schultheiß Mörschel ließ die Ringmauer besetzen und schlug die Franzosen in die Flucht. 1797 erhielt er aufgrund seiner persönlichen Tapferkeit das Recht, als Erster außerhalb der Ringmauer eine Hofreite zu errichten. An dem heute noch stehenden Haus ist eine Gedenktafel angebracht. Anlässlich des Jubi- läumsfestes „1200 Jahre Marköbel“ wurde 1939 ein Theaterstück aufgeführt, das an seine Taten erinnerte. Dieses Stück wurde zur 1150- und zur 1175-Jahrfeier Marköbels erneut mit großem Erfolg aufgeführt. Die Rolle des SchultheißenMörschel spielte 1989 Hans Leitner, 2014 Bürgermeister Michael Göllner. Hauptstraße Marköbel Die Hauptstraße inMarköbel erstreckt sich vom Ortseingang RichtungOstheimbis zumUntertor. Der zentrale Bereich des alten Ortskerns ab dem Obertor war bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch komplett von der alten Stadtmauer – der Ringmauer – umfasst. In einigen Bereichen wurden aber auch alte Häu- ser abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt, nicht immer zum Vorteil des Gesamtbildes. Langen-Bergheim – Kreuz Langgasse Das Kreuz in Langen-Bergheim war lange der zentrale Platz des Ortes. Dort wurde im Jahr 1669 die erste Schule errichtet. Das heute „Haus Gärtling“ genannte Haus diente später lange als Lebensmittelgeschäft. An der Ecke Langgasse/ Glockengasse stand bis 1965 das „neue Back- haus“. Es wurde 1838 auf einem vorspringenden Grundstück als Doppelbau errichtet: Ein Anbau beherbergte einWachlokal und eine Arrestzelle. Die Backzeit je Familie betrug sechs Stunden, also konnten acht Familien je Tag backen. Die Reihenfolge wurde am Vortag durch ein Los bestimmt: BeimGlockenschlag um11 Uhr konn- ten die Familien bei der Bürgermeistergattin ihr Los ziehen. Holz und Reisig zur Feuerungmusste jede Familie selbst besorgen. An hohen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten, Kirchweih, Weihnachten und Neujahr heizten zwei Ortsbürger die Backhäuser zum Kuchen- backen für die Allgemeinheit vor. Mit der Ansiedlung von Bäckereien nahm die Bedeutung der Backhäuser ab. Sie verfielen immer mehr und wurden 1965 abgerissen. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde die- ser Bereich neu gestaltet und im Jahr 1997 ein „Geschichtsstein“ aufgestellt, der wesentliche Datender Langen-BergheimerHistorie beschreibt. 11 Gemeinde Hammersbach historisch gewachsen

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