Informationsbroschüre Gemeinde Hammersbach

erinnert der Limesstein heute noch an den frü- heren Verlauf der römischen Grenzsicherung, dessen Reste in der offenen Feldflur in Richtung Weinberg (Mühlberg) dort bei der Flurbereini- gung 1910 beseitigt wurden. Seit dem Frühjahr 2019 zeigen große weiße Holzstelen den Limes- Verlauf in der Landschaft an. Die ersten Urkunden Die urkundlichen Ersterwähnungen sind rein zufällig in Besitznachweisen oder Verkäufen zu finden. Sie sagen nichts über das wahre Alter der Siedlungen aus. So dürfte Langen-Bergheimmit dem benachbarten Eckartshausen im Rahmen der fränkischen Landnahme von Marköbel aus gegründet worden sein. Urkundlich werden erstmals erwähnt: – Marköbel als „cavilla“ im Jahr 839 – Langen-Bergheim als „bercheim“ 1057 – Hirzbach als „hirzbach“ 1128 und – Baiersröderhof als „allodium rode“ 1139 Urkunden und Siedlungsgeschichte lassen erken- nen, dass die beiden Dörfer bis zum 13.Jahrhun- dert eng verbundenwaren. Nach demAussterben der „Münzenberger Herrschaft“ 1255 kam Marköbel in den Besitz der späteren Grafen von Hanau. Langen-Bergheimging in die Herrschaft Isenburg-Büdingen ein. Für die Jahrhunderte danach bestand zwischen beiden Dörfern eine den Bau des Kastells. Schon umdas Jahr 900 sol- len Händler bis aus Kiew auf dieser Straße nach Frankfurt gereist sein. Die Hohe Straße diente als Händler- undTruppenstraße bis zumAusbau der Kinzigtalstraße Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein Chronist des 19. Jahrhunderts schreibt wehmütig: „In den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts gaben noch die grossen verlassenen Wirtshäu- ser in Marköbel, Zeugnis von dem früher leb- haften Verkehr.“ Ein ausgeprägter Hohlweg in Marköbel ist noch heute Zeuge der historischen Straßenverbindung. Römerkastell Bei der Eroberung der Wetterau 80 – 100 n. Chr. sperrten die Römer die Hohe Straße am Krebs- bachübergang durch den Limes und bauten in Marköbel einKastell von der Größe der Saalburg. Der Kastellgrundriss ist im heutigen Straßen- verlauf (Haupt- und Nordstraße) noch deutlich zu erkennen. Die letzten Grabungen 1983 haben Mauer und Graben im Westteil noch einmal bestätigt. Der Limes Der Wall des Limes ist im Langen-Bergheimer Unterwald noch gut zu sehen. Eine jahrhunderte­ alte Eiche, genannt Drusus-Eiche, hält die Erin- nerung an die Römerzeit wach. In der Feldflur Hammersbach entstand 1970 im Rahmen der hessischen Gebietsreform durch den Zusam- menschluss der Dörfer Marköbel mit Hirzbach und der Staatsdomäne Baiersröderhof aus dem AltkreisHanau und Langen-Bergheim (bis 1820 Bergheim) aus dem Altkreis Büdingen. Pate für den neuen Namen ist der in der Gemar- kung Langen-Bergheim entspringende Ham- mersbach, der in Marköbel in den Krebsbach mündet. Archäologische Funde Archäologische Funde im Gemeindegebiet von der Jungsteinzeit über die Hallstattzeit bis zur keltischen Latènezeit (ca. 5000 bis 50 Jahre vor Chr.) weisen auf eine frühe Besiedelung. Der Fundort des keltischen Fürstengrabes auf dem Glauberg liegt nur 10 kmnördlich der Gemeinde. Die Hohe Straße Die Hohe Straße, eine wohl jahrtausendealte Fernverbindung aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Thüringen und Sachsen, verläuft durch Marköbel und zieht östlich vonLangen-Bergheim als Reffenstraße und später als Antsanvia durch denVogelsberg weiter. Bereits die Römer nutzten die Straße für den Transport der jenseits des Limes in Büdingen gebrochenen Sandsteine für Die Geschichte von Hammersbach 6

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