Bürgerinformationsbroschüre für die Stadt Hilchenbach

Dort werden dann Ständchen gesungen und als Belohnung erhält die Truppe eine Spende und auch das ein oder andere, manchmal auch alkoholische, Getränk zum Aufwärmen. Der Inhalt in der gefüllten „Kassa“ wird für einen guten Zweck gespendet. Wer sich aber nicht in Acht nimmt oder nichts geben möchte, der wird mit Theaterschminke „schwarz“ gemacht. Nachdem sie den ganzen Tag unterwegs waren, geht es zum Abschluss auf den Bärenball. Dort treffen sich die „Bären“ mit Freunden und Bekannten. Bei Musik und Tanz wird ausgiebig die alljährliche Tradition gefeiert. Der Brauch des Bärenlaufes in Müsen führt zurück in das Jahr um 1870, nach Beendigung des deutsch-französischen Krieges. Dort suchte alljährlich ein lustiges Zigeunervölkchen mit einem Bären im Gefolge Müsen auf. Die Zigeunergruppe war bei den Einheimischen sehr beliebt. Als eines Tages der Zigeunerführer mit seinem Bären – aus welchen Gründen auch immer – fernblieb, wollte die Bevölkerung auf das gewohnte Bild nicht verzichten. Fortan gründeten die Müsener Junggesellen eine eigene Bärengruppe, die bis heute fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Dorf ist. Ähnlich sieht es auch der Brauch in Helberhausen vor. Am Morgen des ersten Januars eines jeden Jahres treffen sich die „Bären“ um 06:00 Uhr zum alljährlichen Bärenlauf. Nach einem ausgiebigen Frühstück setzt sich die lustige Truppe gegen 07:00 Uhr in Bewegung. Die Gruppe aus Bär und Uhr Bärenführer, Mexikaner*, Matrose, Kassa, Negermädchen*, Teufel und Hexe arbeiten sich von Haustür zu Haustür und vertreiben mit viel Lärm und Gesang die bösen Geister aus den Häusern. Auch sie sammeln dabei Spenden, die im Anschluss einem stets caritativen Zweck zugutekommen. Das Highlight zum Ende jedes Bärenlaufes bildet auch hier der jährlich stattfindende Bärenball. Dort wird bis weit in den nächsten Morgen auch der letzte Geist vertrieben und ausgelassen gefeiert. Eine vergleichbare Tradition pflegt am Neujahrstag seit einiger Zeit auch die Dorfjugend in Grund. Die jungen Leute verzichten allerdings auf die spektakulären Verkleidungen. Sie tragen stattdessen beim Rundgang von Haus zu Haus im „Jung-Stilling-Dorf“ Gedichte vor. * Mit diesen Begrifflichkeiten sollen keine ethnischen Gruppen diskriminiert werden, sondern diese Begrifflichkeiten gehen lediglich auf das preußisch-kolonialherrschaftliche Weltbild aus dem 19. Jahrhundert zurück. Naturfreibad Müsen Im Stadtteil Müsen befindet sich das größte Naturfreibad in Südwestfalen. Die Wasserfläche bietet mit 8.000 Quadratmetern auch am heißesten Sommertag für jeden Schwimmer einen Platz. Auch auf den Liegewiesen ist bei 12.000 Quadratmetern immer noch ein „Fleckchen“ frei. Zwei große Parkplätze direkt neben dem Bad lösen ebenfalls jedes Parkproblem. 17.000.000 Liter reines Gebirgswasser fließen in das Naturfreibad. Eine große Umwälzpumpe reinigt das Wasser und pumpt es über eine fünf Meter hohe Fontäne wieder mittig auf die Wasserfläche im Schwimmerbereich. Für die Hilchenbach hat das Glück, gleich zwei Freibäder den Besucherinnen und Besuchern anzubieten. Das Freibad in Hilchenbach wird ehrenamtlich vom TuS Hilchenbach betrieben. 17

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