Informationsbroschüre der Gemeinde Hochdorf

Gemeinde Hochdorf – L a n d k r e i s B i b e r a c h – 5 Unteressendorf Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte als „Essindorf“ im Jahre 797. Unteressendorf beherbergte den Niederadel und die Herren von Essendorf. Die teilweise vom Lindenweiher umgebene Burg Linden war Sitz des Zweigs von Essendorf. Die Ritter von Essendorf werden 1239 in Unteressendorf genannt. Sie waren Dienstleute des Truchsessen von Waldburg. Die Bauern waren früher mehrheitlich Leibeigene der verschiedenen Grundherren, in der Neuzeit meist der Truchsessen von Waldburg. Im Bauernkrieg brannte ein streifender Bauerntrupp die Burg Linden nieder, wenig später wurde er bei einem Gefecht in den Sümpfen des Rißtals aufgerieben. Im Jahre 1806 kommt Unteressendorf von Österreich zum Königreich Württemberg und zählte ab 1807 zum Oberamt Waldsee. 1824 wurde es zur eigenen bürgerlichen Gemeinde, bis dahin war es mit Oberessendorf verbunden. 1930 wurde die seit Jahrhunderten durch das Dorf führende Hauptstraße Ulm – Bodensee verlegt und als Umgehungsstraße an Unteressendorf vorbei, neu gebaut (B 30). Im Jahre 1938 wurde Unteressendorf dem Kreis Biberach zugeteilt. Das Gebiet „Lindenweiher“ wird 1939 zum Naturschutzgebiet erklärt. Schweinhausen Um 1185 wurde Schweinhausen das erste Mal als „Sweinhusen“ erwähnt. Im 12. Jahrhundert benannte sich ein Niederadel nach dem Ort Schweinhausen. Sie könnten auch die Erbauer der abgegangenen Burg Schweinhausen gewesen sein. Später wurden Ort und Burg habsburg-österreichisch, bevor die Herrschaft 1520 an die Truchsessen von Waldburg weiterverpfändet wurde. Im 15. Jahrhundert verwahrloste die Burg und 1609 wurde sie endgültig abgebrochen. Die Steine von Burg und Kapelle wurden als Baumaterial für die Heinrichsburg von Eberhardzell verwendet. Heute sind der Burghügel und ein tiefer Graben in der Landschaft noch zu erkennen. Im Jahre 1582 errichteten die Waldburger auf dem Territorium von Schweinhausen eine Zollstation gegenüber der freien Reichsstadt Biberach. Nach 1806 kam Schweinhausen zum Patrimonialamt Waldsee, später zum königlichen Oberamt Waldsee und 1938 zum Landkreis Biberach. In der Nähe der mittelalterlichen Rodesiedlung Wettenberg liegt das beliebte Ausflugsziel „Wettenberger Ried“. Im Jahr 1982 wurde es zum Naturschutzgebiet und 2003 zum sich selbst überlassenen Bannwald erklärt. Ein Rundweg führt mit zusätzlich angebrachten Schautafeln durch die Natur. Der Rottenburger Bischof Joannes Baptista Sproll wurde 1870 in Schweinhausen geboren. Bekannt ist er heute, da er während der NS-Zeit öffentlich Stellung gegen das Terror-Regime bezog. Bücher zur Geschichte der Gemeinde Hochdorf können im Rathaus erworben werden.

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