Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in Jena

35 Wohnungsanpassung bei demenz h hRauchmelder installieren (evtl. in Kombination mit einem Hausnotrufgerät) h hmöglichst nur draußen rauchen, nicht alleine rauchen, Mülleimer aus Metall, schwer entflammbare Bettwäsche, Gardinen etc. (insbes. bei Rauchern) Insbesondere bei Sicherungsmaßnahmen ist immer zwischen der Notwendigkeit auf Grund von Selbst- und / oder Fremdgefährdung und dem Selbstbestimmungsrecht des Erkrankten abzuwägen. Allgemeine Tipps h hVereinfachung des Wohnumfeldes (Teppiche herausnehmen, Reduzierung der Möbel, keine Mustertapeten), Lieblingsmöbel / Lieblingssessel behalten h hWohnung mit Orientierungspunkten ausstatten (z. B. Stuhl am Küchentisch, Zeitung immer an gleiche Stelle legen) h hSchilder mit Symbolen, Fotos oder Schrift an Türen und Schränken anbringen (können den Betroffenen helfen zurechtzukommen, ohne jemanden fragen zu müssen) h hSchränke offen lassen, nicht notwendige Türen aushängen h hÖffnungsrichtung der Tür sollte den Blick in den Raum freigeben, damit sofort klar ist, um welches Zimmer es sich handelt h hMerkhilfen bereitstellen (z. B. Notiztafel, Kalender mit Abreißblättern, Fotos mit Namen versehen) h hUhren mit großen arabischen Zahlen, eventuell lautem Tick-Geräusch verwenden h hSpezialtelefon mit großen Tasten oder Fotos h hImmer gleiche Artikel einkaufen (Shampoo, Seife, Socken etc. ...) h hSpiegel können Verwirrung und Ängste auslösen, in fortgeschrittenem Stadium der Krankheit erkennt der Betroffene sich selbst nicht mehr im Spiegel (abdecken oder ggf. entfernen) h hSorgen Sie überall in der Wohnung für helles, blendfreies Licht (500 Lux) und vermeiden Sie Schattenbildung, Fußböden sollten nicht spiegeln h hBei Tendenz zum Weglaufen: u. a. möglich Einbau von Bewegungsmatten (reagieren auf Gewichtsveränderung und geben akustisch Meldung), Glöckchen an der Tür anbringen (läutet wenn der Raum verlassen wird), Chip im Schuh (kann auf bestimmten Radius eingestellt werden und gibt Signal, wenn dieser verlassen wird oder weitere Ortungssysteme) h hBadezimmer-Schlüssel entfernen (denn der Betroffene ist vielleicht noch in der Lage die Tür abzuschließen, kann sie aber vielleicht nicht mehr öffnen) oder Einbau eines Schlosses, das von außen geöffnet werden kann h hBadezimmertür möglichst nach außen zu öffnen h hEinbau eines Temperaturbegrenzers (Verbrühungsschutz) an Armaturen h hWaschmaschine und Geschirrspüler mit Aqua-Stopp ausrüsten h hsicherstellen, dass ein Überlauf an Waschbecken, Dusche und Badewanne vorhanden ist, bzw. der Ablauf nicht verschlossen werden kann h hBadezimmerutensilien (Handtuch, Zahnbecher, Zahnbürste, Kamm etc.) in gleicher Farbe bereitstellen Dies sind nur Auszüge aus dem Informationsmaterial zur Wohnungsanpassung, es ist keine vollständige Auflistung der Möglichkeiten. Lassen Sie sich als Angehörige zum Thema Demenz und den Unterstützungsangeboten, u. a. Angehörigenschulungen, Pflegekursen und den Leistungen der Pflegekassen rechtzeitig beraten. Der Umgang mit Demenz ist eine Herausforderung und kann mit hilfreichen Tipps erlernt und erleichtert werden. Zur Entlastung können Sie verschiedene Möglichkeiten nutzen, zum Beispiel Kurzzeitpflege, eine Tagespflegeeinrichtung oder stundenweise Betreuungsangebote (außerhalb oder im privaten Umfeld). Auch eine Selbsthilfegruppe, in der Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen, kann entlastend sein. Nehmen Sie frühzeitig Hilfe an. Sicher ist es für an Demenz Erkrankte günstig, lange im vertrauten Umfeld zu leben, auf Dauer ist es aber oft nicht möglich. Beraten Sie sich rechtzeitig zu alternativen Wohnangeboten, wenn das eigenständige Wohnen nicht mehr möglich ist oder die Versorgung Sie als Angehörige zunehmend überlastet. Hausgemeinschaften beziehungsweise betreute Wohngruppen für an Demenz Erkrankte haben den Vorteil, dass die Betroffenen einen Großteil ihrer Ressourcen im Alltag noch nutzen können. So finden beispielsweise gemein- sames Kochen und Tischdecken statt. Es gibt qualifiziertes Personal, welches rund um die Uhr für die Betroffenen da ist. Informationen zu Demenz erhalten Sie u. a. bei: Alzheimer Gesellschaft Thüringen e. V. Telefon: 0361 60255744 E-Mail: info@alzheimer-thueringen.de Internet: www.alzheimer-thueringen.de Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Jena Altenhilfeplanerin Franziska Wächter Telefon: 03641 49-4643 E-Mail: franziska.waechter@jena.de Internet: www.demenz-jena.de

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