Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in Jena

40 STURZUNFÄLLE SIND VERMEIDBAR STURZUNFÄLLE SIND VERMEIDBAR Hauptursache für Verletzungen im Alter sind Stürze, oft im eigenen Haushalt. Wir möchten Ihnen mit den folgenden Tipps helfen, Sturzgefahren zu erkennen und Stürze zu vermeiden. Stürzen kann man recht gut vorbeugen, oft sogar mit geringem Aufwand. Sinnvolle Maßnahmen sind zum Beispiel Kraftübungen für die Arm- und Beinmuskulatur, Ausdauersportarten oder ein gezielter Koch- und Ernährungsplan. Die Angst vor Stürzen kann dazu führen, dass man sich mehr und mehr in die eigene Wohnung zurückzieht. Das ist schade, denn dieser Rückzug kann zu Einsamkeit und Isolierung führen. Bin ich sturzgefährdet? Erste Anzeichen können sein: h hProbleme, die Balance zu halten h hUnsicherheit beim Gehen, erkennbar auch am Abstützen an Wänden und Gegenständen, langsame und kleine Schritte h hSchwierigkeiten beim Aufstehen vom Stuhl oder Bett, oder beim Umsetzen vom Rollstuhl auf die Toilette h hAngst vor Stürzen Eine erhöhte Sturzgefährdung kann vorliegen bei: h hAltersbedingter Abnahme des Gleichgewichtssinns, Erkrankungen sollten vom Arzt abgeklärt werden h hEinem Sturz im letzten halben Jahr h hEinem Knochenbruch in den letzten 2 Jahren h hBruch der Wirbelkörper durch Osteoporose h hSehbehinderung oder wenn Brillen nicht entsprechend angepasst sind h hParkinson oder Schlaganfall mit Gehbehinderung h hErkrankungen wie Epilepsie, Demenz oder Depression h hBeeinträchtigungen wie Unruhe, Desorientiertheit h hTäglicher Einnahme von 4 oder mehr Medikamenten (Die Sturzgefährdung erhöhen Schlafmittel und Beruhigungsmittel, auch blutdrucksenkende Mittel und Anti- depressiva. Schlaf- und Beruhigungsmittel sollten falls möglich, in Absprache mit dem Arzt, schrittweise reduziert werden.) Sie können vorsorgen durch: h hGesunde Ernährung und ausreichend Trinken h hRegelmäßiges körperliches Training bis ins hohe Alter h hFür Erledigungen und Aktivitäten ausreichend Zeit einplanen h hRuhezeiten im Tagesablauf einplanen h hJährliche Kontrolle beim Augenarzt h hAnpassen der Wohnung – gute Beleuchtung, Barrieren und Gefahrenquellen beseitigen h hTragen gut passender, sicherer Schuhe (guter Halt in der Ferse, rutschhemmende Sohle) h hTragen von Hüftschutzhosen bei besonderer Gefährdung Ein regelmäßiger Spaziergang ist eine gute Grundlage, aber nicht genug, um das Sturzrisiko zu vermindern. Sportarten, die Kraft, Balance und Beweglichkeit gleichermaßen fördern, eignen sich besonders. Es gibt Sportangebote für jede Altersgruppe, z. B. auch Kurse zur Sturzprophylaxe für Hochbetagte. Die Kurse bieten neben der Freude an Bewegung auch Austausch und soziale Kontakte. Zu den Sportangeboten der Seniorenbegegnungsstätten in Jena berät Sie auch das Seniorenbüro, Telefon: 03641 3100092 oder kontakt@seniorenbuero-jena.de. Barrierefreie Maßnahmen und Alltagshilfen haben wir Ihnen in unserem Rundgang durch die Wohnung vorgestellt. Hier noch einmal wichtige Stichpunkte: h hGute Beleuchtung (schattenarm und blendfrei, auch im Keller, Nebenräumen, Garten, Außenbereich), Nachtlicht, Bewegungsmelder, Nachttischlampe h hAusreichend Haltegriffe, auch an der Eingangstür h hBei Stufen – günstig beidseitige Handläufe und Markierung der Stufen h hFußmatte möglichst bodengleich oder Entfernen von Fußmatten, Läufern, Teppichen, die eine Stolpergefahr darstellen h hTürschwellen beseitigen (oder markieren), auch an Balkon / Terrassentür h hRutschfester Bodenbelag (auf Steinstufen Gummistreifen, auf Holztreppen Teppichmatten) Die Einrichtung eines Hausnotrufes kann, besonders bei alleinlebenden Menschen, das Sicherheitsgefühl erhöhen und im Notfall für schnelle Hilfe sorgen. Weitere umfangreiche Informationen zur Sicherheit im Internet unter: https://das-sichere-haus.de. Im Internet gibt es Übungen und Broschüren zur Sturz- prävention zum Herunterladen, Broschüren dazu gibt es auch in der Wohnberatung. © Kzenon / AdobeStock

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