Informationsbroschüre der Gemeinde Kammeltal

Die Landschaft des Kammeltals wurde durch die Ströme der Eiszeit geformt und ist geprägt von der „Kammel“ (auch „Kammlach“ genannt), die teilweise einen für sie typischen mäanderförmigen Flusslauf in süd-nördlicher Richtung auf- weist und bei Offingen in die Mindel mündet. Das Flüsschen ist in einem bis zu 2 km breiten Flachtal eingebettet, das durch sanfte, bewaldete Höhenzüge zu den Tälern der Min- del und Günz hin begrenzt wird. Die Talsohle liegt etwa 460 m über dem Meeresspiegel und besteht zum größten Teil aus fruchtbarem Boden, der für Ackerbau gut geeignet ist. Die ältesten Spuren menschlicher Ansiedlung im Kammeltal reichen bis in die „Hallstattzeit“ zurück und deuten auf eine Urbesiedelung durch die Kelten in der Zeit von 750 bis 450 vor Christus hin. Zeugen dieser Epoche sind viele noch erhal- tene Hügelgräber bei Ettenbeuren und Wettenhausen sowie eine gut erkennbare keltische Viereckschanze im „Lärchen- feld“ bei Egenhofen. Im Zeitraum um Christi Geburt besetz- ten die Römer das Land und bestimmten jahrhundertelang die Geschichte und Kultur. Zahlreiche römische Bodenfunde und Gebäudereste bestätigen dies eindrucksvoll. Zwischen Augusta (Augsburg) und Guntia (Günzburg) verlief einst eine alte Römerstraße, die das Kammeltal durchquerte. Nach dem Rückzug der römischen Besatzungen strömten im 4. und 5. Jahrhundert die Alemannen (Vorfahren der Schwa- ben) in den Donauraum. Dieser westgermanisch-suebische Volksstamm schuf in der mittelalterlichen Epoche der „Land- nahme“ die ersten geschlossenen Siedlungen im Kammeltal. Im 7. und 8. Jahrhundert wurden die Alemannen nach und nach von den Franken unterworfen und gleichzeitig christia- nisiert. Ein ausländischer Kaiser und Feldherr soll das Kammeltal ein- mal das Schönste genannt haben, dem er auf all seinen Feld- zügen je begegnet sei. Den besinnlichen Betrachter erinnert es an die Worte des schwäbischen Heimatdichters Hyazinth Wäckerle: „Grad recht isch des Ländle, it z´ mager, it z´ fett. So liable, so g´mächle, mit oim Wort, halt nett.“ Ettenbeuren mit Reifertsweiler Das Dorf Ettenbeuren liegt in reizvoller Landschaft im Herzen des Landkreises Günzburg mit seinem „Schwäbischen Ba- rockwinkel“, wie dieser Bereich des bayerischen Regierungs- bezirkes Schwaben wegen seines Reichtums an barocken Kunstwerken liebevoll genannt wird. Durch seine Lage an der Kreuzung zweier Staatsstraßen hat der Ort vor allem verkehrsmäßig eine gewisse Bedeutung. Aufgrund seiner Zentralität wurde Ettenbeuren als Verwal- tungssitz auserkoren. Die nachweisliche Entstehung von Ettenbeuren geht ins 10. Jahrhundert zurück. Aus einer alten schriftlichen Auf- 4 Die Geschichte unserer Gemeinde und ihrer Ortsteile Ettenbeuren

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