Informationsbroschüre der Gemeinde Kammeltal

zeichnung geht hervor, dass der Ort unter dem ursprüngli- chen Namen „Uttonsbüron“ (= Häuser des Utto) als Tochter- siedlung von Kleinbeuren im Jahr 955 gegründet wurde. Dies geschah unter der Herrschaft der Karolinger, einem fränkischen Adelsgeschlecht aus dem Mosel-Maas-Raum. Auch das nördlich benachbarte Kloster Wettenhausen ent- stand zu dieser Zeit. Das Kloster Wettenhausen beeinflusste wesentlich die Entwicklung und Geschichte Ettenbeurens und der umliegenden Orte. Die sogenannte „Schirmvogtei Uttensbüron“ gehörte zu- nächst zum damaligen „Herzogtum Bayern“, was noch erhal- tene Schenkungsurkunden von Kaiser Friedrich II. von Schwa- ben und Kaiser Friedrich Barbarossa belegen. Lange Zeit hat- ten die „Ritter von Roth“ die Herrschaft über die meisten Orte des Kammeltals. Sie bewohnten eine Burg in der Nähe von Ettenbeuren am heutigen „Schlossberg“, welche vermut- lich 1324 während der Belagerung der damals österreichi- schen „Markgrafschaft Burgau“ unter König Ludwig IV. von Bayern zerstört wurde. Der westlich von Ettenbeuren gelegene kleine Ort Reiferts- weiler wurde 1352 unter dem Namen „Rempretzweiler“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Errichtung der katholischen Pfarrkirche Ettenbeuren geht in das Spätmittelalter zur Zeit der Gotik zurück. Sie trägt den Namen „Sankt Mariä Himmelfahrt“, wurde am westlichen Ortsrand am Ufer der Kammel erbaut und mit einem Friedhof umgeben. Die Kirche stand stets in enger Beziehung mit dem Wettenhausener Chorherrenstift. Chor und Turm wurden in den Jahren 1672 bis 1684 erneuert, 1764 bis 1766 erfolgte die Verlängerung des Langhauses unter Einflussnahme des Stiftsbaumeisters Josef Dossenberger. 1806 kam Ettenbeuren urkundlich zum damaligen „König- reich Bayern“ und später zusammen mit den anderen Orten des Kammeltals unter die Herrschaft der „Freiherren von Are- tin“, die auf Schloss Neuburg ihren Sitz hatten. Sehenswürdigkeiten: • Katholische Pfarrkirche „St. Mariä Himmelfahrt“ • Pfarrhof Ettenbeuren • Kerkerkapelle • Mittelalterlicher Burgstall auf dem Schloßberg Quelle: MV Ettenbeuren Wettenhausen Wettenhausen, ein Schatzkästlein im bayerischen Schwaben, liegt lieblich eingebettet im unteren Tale der Kammel. Hier verlief einst die Alte Römerstraße von Augusta (Augsburg) nach Guntia (Günzburg). Lange vor den Römern hatten je- doch schon die Kelten vom Lande an der Kammel Besitz er- griffen. Davon zeugen die Grabhügel am Kalvarienberg und die Keltenschanze im Heidengehau. Im 3. und 4. Jahrhundert strömten die Alemannen in das Land und siedelten sich zwischen Mindel und Kammel an. Einer von ihnen, namens „Wetticho“, soll die ersten Häuser in dem später nach ihm benannten Wettenhausen errichtet haben. Geteilt sind die Meinungen über die Gründung des Klosters Wettenhausen. Der Sage nach soll 982 die Gräfin Gertrud von Roggenstein, (eine Burg am heutigen Kalvarienberg) ih- ren Söhnen Konrad und Werner die benötigten Grundstücke Gemeinde Kammeltal 5

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