Informationsbroschüre Gemeinde Kammerstein

9 Nach dem 2. Weltkrieg siedelten sich zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene in der Gemeinde Kammerstein an. Ein Siedlungsschwerpunkt war damals Haag. Eine wesentliche Veränderung des Gemeindegebiets erfuhr die Gemeinde Kammerstein durch die im Jahre 1971 eingeleitete Gebietsreform in Bayern. So schlossen sich die Orte Neppersreuth, Günzersreuth und Poppenreuth 1972 der Gemeinde Kammerstein an. Nach einer Vielzahl von Bürgerversammlungen und Abstimmungen beschloss die Regierung von Mittelfranken 1978, die Gemeinde Kammerstein aus der bisherigen Gemeinde Barthelmesaurach, der Gemeinde Volkersgau und der Altgemeinde Kammerstein zusammenzuschließen. Die Gemeinde Kammerstein organisierte sich verwaltungsmäßig zusammen mit der Gemeinde Rohr in der Verwaltungsgemeinschaft Schwabachtal mit dem Verwaltungssitz in der kreisfreien Stadt Schwabach. Aufgrund des Antrags der Gemeinde Kammerstein beschloss der Bayerische Landtag, die Verwaltungsgemeinschaft Schwabachtal zum 1. Januar 1998 aufzulösen. Das neue Rathaus der Gemeinde befindet sich seither im ehemaligen Wildmeisterhaus in Kammerstein. bestandteil „-reuth“ hinweist. Neppersreuth am Fuß des Heidenbergs schließt unmittelbar an die Bebauung von Kammerstein an. Weitere Orte sind Poppenreuth im Südwesten, Günzersreuth und Albersreuth im Westen sowie Waikersreuth und Putzenreuth im Norden des Kammersteiner Landes. Nördlich der Autobahn A 6 liegt die Altgemeinde Volkersgau. Die Gemeinde Volkersgau entstand 1960 nach der Eingliederung des Ortes Unterreichenbach nach Schwabach. In karolingischer Zeit zählte das Gebiet zur Königsmark um Schwabach. Die meisten Güter besaß das Kloster Heilsbronn. Im Ortsteil Oberreichenbach wurden im 13. Jahrhundert sieben Höfe vom heutigen Schwabacher Stadtteil Unterreichenbach aus gegründet. Im quellenreichen Gebiet trägt die Luitpold-Quelle den Namen des bayerischen Prinzregenten, die Friedrich- und die Alexander-Quellen die Namen der Ansbacher Markgrafen. Die Quellen speisten den „Schönen Brunnen“ auf dem Schwabacher Marktplatz und ab 1869 die erste zentrale Wasserversorgung der Stadt Schwabach. Die Friedrichsquelle ist seit Neuestem vom Freistaat Bayern als Baudenkmal anerkannt. Das Wappen von Kammerstein Der Gemeinderat von Kammerstein beschloss am 21. Februar 1968 die Einführung eines neuen Gemeindewappens. Auf den Antrag der Gemeinde erteilte das Bayerische Staatsministerium des Innern mit Entschließung vom 29. Mai 1968 die Zustimmung zur Annahme des Wappens nach dem von Karl Hannakam stammenden Entwurf. Die Wappenbeschreibung lautet: „Gespalten; vorne in Gold ein rotbewehrter schwarzer halber Adler am Spalt, hinten in Silber übereinander drei sechsspeichige rote Räder.“ Die Wappenbegründung lautet: „Kammerstein liegt in einem ehemaligen Reichsgutbezirk; die dortige Burg wurde von Reichsministerialen, den Herren von Kammerstein, im Auftrage des Kaisers verwaltet. Nach einer wechselvollen Geschichte gingen Burg und Ort im Spätmittelalter an die fränkischen Zollern über. Das Gemeindewappen gedenkt der Ortsgeschichte, indem es das Symbol des alten Reiches (halber Adler im goldenen Feld) mit dem Wappenbild der Herren von Kammerstein (drei Räder, die übereinander angeordnet sind) verbindet. Die Farben Schwarz und Weiß dokumentieren die Zugehörigkeit zum zollerischen Fürstentum.“ Das Staatsministerium erteilte ferner seine Zustimmung zur Führung einer Fahne durch die Gemeinde Kammerstein. Sie zeigt zwei Streifen in der Farbenfolge Schwarz-Weiß; sie kann auch mit dem Gemeindewappen geführt werden.

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