Schule und was dann? Der richtige Weg in den Beruf. IHK Kassel - Marburg 2019- 2020

68 Ausbildungsberufe Automatenfachmann/-frau Seit Anfang 2008 war eine Ausbildung mit zwei ganz jungen Berufen auch in der Automatenwirtschaft möglich: Sowohl die zweijährige Fachkraft für Automaten- service als auch der darauf aufbauende, dreijährige Automatenfachmann standen hierfür bereit. Fachkräfte in diesen Berufen stellen betriebsfertige Automaten auf und nehmen sie in Betrieb. Zum Tätig- keitsfeld gehören neben der Ermittlung des Warenbedarfs, der Befüllung oder Entleerung auch die Funktionsprüfung von Automaten sowie die Behebung ggf. auftretender Störungen. Die Berufe haben in gewisser Weise „Hybridcharakter“: Sie verbinden technische Fertigkeiten und kaufmännisches Know-how mitein- ander. Ausgebildet werden sie z. B. bei Fachgroßhändlern, Aufstellunternehmen, Herstellern von Waren-, Getränke-, Verpflegungs- oder Unterhaltungsautoma- ten sowie bei Automatenbetreibern (z. B. bei Geldinstituten, Verkehrsunternehmen oder Parkhausbetrieben). Da sich die beiden Berufe jedoch im völligen Neuland bewegten und vergleichsweise viele Branchen ansprechen sollten, wurden sie „auf Probe“ erlassen. Zum 1. August 2015 hat eine Neuordnung der branchen- spezifischen Ausbildungsberufe „Fach- kraft für Automatenservice (m/w)“ und „Automatenfachmann/-frau“ stattgefun- den. Seit 2015 ist nur noch die dreijährige Ausbildung zum Automatenfachmann beziehungsweise zur Automatenfachfrau möglich. Hierfür stehen zwei Fachrichtun- gen zur Verfügung – „Automatenmechatro- nik“ sowie „Automatendienstleistung“. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Bauzeichner/-in Entspricht die Ausbildung zum Bauzeichner noch den aktuellen Anforderungen oder braucht sie eine „Schlankheitskur“? Dieser Frage gehen zurzeit Experten aus der betrieblichen Praxis nach. So ist z. B. der Prüfungsaufwand recht hoch – nicht alles, was gelernt wird, muss schließlich auch allumfassend abgeprüft werden. Auch die überbetriebliche Ausbildung scheint wenig zeitgemäß: Im Moment sollen Auszu- bildende noch einzelne Abschnitte ihrer Ausbildung in einem zentral organisierten Bildungszentrum absolvieren. In solch einem geschützten Raum lernen zu dürfen, klingt zwar erst einmal positiv, aber reale Arbeitsprozesse sind als Kernstück einer betrieblichen Ausbildung für eine ange- hende Fachkraft unverzichtbar. Last but not least soll auch die Frage geklärt werden, wie stark der Beruf ausdifferenziert wer- den muss. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Elektroniker/-in für Informations- und Systemtechnik Für Ausbildungsverträge, die vom 1. Au­ gust 2013 an geschlossen wurden, gilt anstelle der Berufsbezeichnung „System­ informatiker“ die Bezeichnung „Elektroni- ker für Informations- und Systemtechnik“. Die Inhalte der Ausbildung blieben von dieser Änderung unberührt. Ziel der Umbenennung des Ausbildungsberufs war es, deutlich zu machen, dass es sich bei diesem Beruf nicht um einen IT-Experten, sondern um einen Elektroniker in der Grup- pe der industriellen Elektroberufe handelt. Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Fachkraft für Metalltechnik Ausgebildete Drahtzieher arbeiteten weniger im politischen Hintergrund als vielmehr ganz offiziell in der Metallver- und -bearbeitung. Die Berufsbezeichnung des Drahtziehers ist ein Auslaufmodell und nicht mehr aktuell. Gemeinsam mit zehn weiteren Berufen wurde der Drahtzieher Ende Juli 2013 aufgehoben und zum 1. August 2013 in den neuen, zweijährigen Ausbildungsberuf „Fachkraft für Metalltechnik“ überführt. Sowohl die Vertragszahlen der sogenannten elf „Altberufe“ (Teilezurichter, Drahtzieher, Fräser, Metallschleifer, Kabeljungwerker, Federmacher, Gerätezusammensetzer, Drahtwarenmacher, Schleifer, Maschi- nenzusammensetzer, Revolverdreher) als auch die wiederholten Forderungen von Unternehmen zeigen, dass es seit Langem einen Bedarf für einen zweijäh- rigen Ausbildungsberuf im Metallbereich gab. Die spärlichen Rechtsgrundlagen für die Altberufe zeigen aber auch, dass es AUSBILDUNGSBERUFE IM GEWERBLICHEN BEREICH GEWERBLICHE BERUFE © runzelkorn - Fotolia

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