Schule und was dann? Der richtige Weg in den Beruf. IHK Kassel - Marburg 2019- 2020

69 Ausbildungsberufe Gewerbliche Berufe kleineren Werkstätten, in denen ebenfalls Kfz-Mechatroniker in großer Zahl ausge- bildet und beschäftigt werden. Mit der Modernisierung haben sich die Inhalte des ersten Ausbildungsjahres kaum verän- dert, da dieses Jahr gemeinsam mit allen fahrzeugtechnischen Berufen gestaltet und unterrichtet wird. Neben Anpassungen an den neuesten Stand der Technik mit Blick auf Reparatur- und Diagnosemethoden sind insbesondere zwei Schwerpunkte neu ergänzt worden, in denen man die Ausbil- dung künftig vertiefen kann: System- und Hochvolttechnik sowie Karosserietechnik. Besonders wichtig ist die Spezialisierung System- und Hochvolttechnik derzeit für die industrielle Fertigung von Elektrofahr- zeugen. Doch irgendwann kommt jedes Fahrzeug einmal in die Kfz-Werkstatt. Deshalb werden künftig angehende Kfz- Mechatroniker über alle fünf Schwerpunk- te hinweg grundlegend mit der Arbeit an Hochvoltsystemen bzw. neuen Antriebsar- ten im Kraftfahrzeug vertraut gemacht. Der zweite Schwerpunkt Karosserietechnik soll künftig den Ausbildungsberuf Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik im Handwerksbereich ersetzen. Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Industriemechaniker/-in Industriemechaniker/-innen sind in der Produktion und Instandhaltung tätig, wo sie dafür sorgen, dass Maschinen und Fertigungsanlagen stets betriebsbereit sind. Sie richten diese ein und prüfen ihre Funktionen. Hierfür gehen sie nach geeigneten Prüfverfahren vor, ermitteln Störungsursachen, bestellen passende Ersatzteile oder fertigen sie selbst an und führen Reparaturen aus. Nach Abschluss von Montage- und Prüfarbeiten weisen sie die Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein. Wenn sie in der Fertigung von Maschinen und feinwerk- technischen Geräten arbeiten, stellen Industriemechaniker/-innen vor allem Bauteile aus Metall und Kunststoff her. gestreckte Abschlussprüfung absolvieren. Für die Auszubildenden verteilt sich damit die „Prüfungslast“ auf zwei Zeitpunkte ihrer Ausbildung. Ausbilder schätzen an der gestreckten Abschlussprüfung auch die hohe Motivation ihrer Auszubildenden, von Beginn an die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten zu erlernen und diese schon nach ca. der Hälfte der Ausbildungszeit nachweisen zu können. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Industrieelektriker/-in Seit Sommer 2009 wird dieser Beruf im dualen System angeboten. Er beinhaltet die Grundlagen der Elektroberufe und wird dann in die Fachrichtung Betriebstechnik und Geräte & Systeme spezialisiert. Industrieelektriker/-innen der Fachrichtung Betriebstechnik sind für die Installation, In- betriebnahme, Führung und Wartung elekt- rischer Systeme und Anlagen zuständig. Industrieelektriker/-innen der Fachrichtung Geräte und Systeme sind für die Herstel- lung und Inbetriebnahme elektronischer Komponenten, Geräte und Systeme nach Kundenanforderungen zuständig. Ausbildungsdauer: 2 Jahre und kann in den weiterführenden Elektroberufen fortgesetzt werden. Kfz-Mechatroniker/-in Die Entwicklung im Automobilbau verläuft äußerst rasant: Der Anteil der Elektronik nimmt weiterhin zu, alternative Antriebs­ arten sind hochaktuell und die Bauweise und verwendeten Materialien wandeln sich. Gute Gründe also, den erst vor zehn Jahren geschaffenen und vor sechs Jahren bereits angepassten Beruf des Kfz-Mechatronikers nochmals zu moder- nisieren. Besondere Herausforderung ist es dabei immer, den Anforderungen an die Tätigkeit in einem Industrieunternehmen, das Kraftfahrzeuge herstellt, genauso gerecht zu werden wie den oft eher höchste Zeit war, mit der Fachkraft für Me- talltechnik ein modernes, gut strukturiertes und anschlussfähiges Ausbildungsprofil einzuführen – ein Mehrwert für Betriebe und Auszubildende. Der zweijährige Ausbildungsberuf ermög- licht einerseits eine breite Grundbildung in der Metalltechnik und andererseits im zweiten Ausbildungsjahr eine Speziali- sierung in einer von vier Fachrichtungen, die sich auch in den noch umfangreiche- ren Metallberufen wiederfinden kann: Montagetechnik, Zerspanungstechnik, Konstruktionstechnik sowie Umform- und Drahttechnik. Die Anforderungen der Inhal- te der Fachkraft für Metalltechnik wurden im Vergleich zu den Lernzielen der ersten beiden Jahre der drei- und dreieinhalbjäh- rigen Ausbildung etwas reduziert. Dennoch wurde das Profil so gestaltet, dass eine volle zeitliche Anrechnung möglich ist, sollte jemand seine Ausbildung nach der Abschlussprüfung fortsetzen wollen. Ausbildungsdauer: 2 Jahre Fertigungsmechaniker/-in Der Beruf des Fertigungsmechanikers wurde modernisiert. Zuletzt litt das Be- rufsbild an einem scharfen Profil, um sich von den anderen Metallberufen deutlicher abzugrenzen. Dabei ist der Fertigungs­ mechaniker der klassische Montageberuf. Dies wurde nun noch stärker herausgear- beitet. Die komplexen Anforderungen an heutige Fachkräfte wurden in dem neuen Berufsbild festgelegt. Fertigkeiten, wie das „Herstellen oder auch das Bearbeiten von Bauteilen“, gehören ebenso dazu wie die „Qualitätssicherung“ oder auch die „Zu- sammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen“. Auf die Zusammenarbeit ist ein Fertigungsmechaniker maßgeblich angewiesen – genauso, wie sich andere auf ihn verlassen können müssen. Die Fertigungsmechaniker, wie auch die neuen Stanz- und Umformmechaniker, müssen nach neuer Verordnung eine

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