Schule und was dann? Der richtige Weg in den Beruf. IHK Kassel - Marburg 2021 - 2022

65 Ausbildungsberufe Gewerbliche Berufe der Auszubildende wissen, was zu tun ist. Dabei spielt eine ganze Menge hochkom- plexer Steuerungs- und Regeltechnik mit: Messwerte wie Temperatur, Druck, Zeit, Durchflussmengen oder Massen müssen erfasst und verarbeitet werden. Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen müssen aufgebaut, geprüft und überwacht werden. Schlussendlich überwachen und ersetzen Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik auch Betriebsmittel wie mechanische, hydraulische, pneumatische und elektrische Bauteile. Viel Arbeit, bis das Quietscheentchen in der Badewanne schwimmen kann. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Werkfeuerwehrmann/-frau Seit dem 1. August 2009 gilt die neue Ausbildungsverordnung zum dreijährigen Ausbildungsberuf „Werkfeuerwehrmann/ -frau“. Werkfeuerwehrleute dienen der Gefahrenabwehr und dem vorbeugenden Brandschutz, arbeiten in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, beispiels- weise in chemischen Betrieben, an Häfen und Flughäfen, in Kraftwerken, in der Metall- und Elektroindustrie, bei Automo- bilherstellern oder in Gießereien. Ausbildungsdauer: 3 Jahre unterschiedlichsten Bereichen ermög- licht. Seit 2012 stehen nun insgesamt sieben Fachrichtungen zur Verfügung: Bauteile, Compound- und Masterbatch- herstellung, Faserverbundtechnologie, Formteile, Halbzeuge, Kunststofffenster sowie Mehrschichtkautschukteile. Allen gemein ist zunächst ein umfassendes Wissen über den strukturellen Aufbau der Polymere auf Molekularebene – jener faszinierenden Bausteine, aus denen jeder Kunststoff besteht. Auszubildende müssen wissen, wie sich die einzelnen Werkstoffe unterscheiden. Ein Duroplast härtet beispielsweise nach der Verarbeitung aus und behält anschließend seine Form. Ther- moplaste hingegen können immer wieder in einem bestimmten, vorher definierten Temperaturbereich verformt werden, während Elastomere bei Zug und Druck ihre Form verändern, danach aber wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Diese grundlegende Unterscheidung ist wichtig, weil die Produkte mit unterschied- lichen Verarbeitungsverfahren hergestellt werden – ganz nach dem Wunsch des Kunden. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt allerdings in der Bedienung von Geräten, Maschinen und Anlagen, mit denen poly- mere Werkstoffe – eben diese Duroplaste, Thermoplaste oder Elastomere – verar- beitet werden. Diese Anlagen müssen in Betrieb genommen und bedient werden. Treten Störungen oder Fehler auf, so muss verschicken oder verpacken muss, benötigt eine geeignete Hülle. Hier kommen die Packmitteltechnologen ins Spiel. Sie sind die Fachleute, wenn Packmittel entwickelt und hergestellt werden müssen. Dazu pla- nen sie Produktionsabläufe, wählen geeig- nete Materialien und Fertigungswege aus, um anschließend die Produktionsanlagen zur Herstellung von Packmitteln zu bedie- nen. Ganz wichtig: Der Fertigungsprozess muss laufend kontrolliert und bei Bedarf optimiert werden. Dabei spielen sowohl firmeninterne Qualitätsstandards als auch gesetzliche Hygienevorschriften eine wichtige Rolle. Die Packmitteltechnologen sind aber auch gefragt, wenn die Produkti- onsanlagen gewartet oder instand gesetzt werden müssen. Diese können – wie auch die hergestellten Produkte – sehr unter- schiedlich sein. Daher wurden die Ausbil- dungsvorschriften so konzipiert, dass der Betrieb zweimal einen Teil der dreijährigen Ausbildungszeit modular gestalten kann. In einem Umfang von acht bzw. zehn Wochen kann der Ausbildungsbetrieb die Inhalte flexibel seinen Bedürfnissen anpassen. Damit sind die ehemaligen Verpackungs- mittelmechaniker fit für die Zukunft. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik Ob Kunststofffenster, Quietscheentchen oder der Flügel eines Windrades: All diese Produkte sind aus sogenannten „polyme- ren Werkstoffen“ – der Fachbegriff für Kunststoffe und Kautschuk – gefertigt. Und alle stammen folgerichtig aus den Händen von Verfahrensmechanikern für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Wo in anderen Branchen fünf oder gar mehr Ausbildungsberufe die Auswahl erschweren, ermöglicht der neue Beruf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik jungen Menschen eine ausgesprochen breit angelegte Basis- qualifikation, die mit darauf aufbauenden Fachrichtungen eine Spezialisierung in den © Peter38 – Fotolia

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