Ausbildung Kassel-Marburg

65 Ausbildungsberufe Gewerbliche Berufe in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Diese grundlegende Unterscheidung ist wichtig, weil die Produkte mit unterschiedlichen Verarbeitungsverfahren hergestellt werden – ganz nach dem Wunsch des Kunden. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt allerdings in der Bedienung von Geräten, Maschinen und Anlagen, mit denen polymere Werkstoffe – eben diese Duroplaste, Thermoplaste oder Elastomere – verarbeitet werden. Diese Anlagen müssen in Betrieb genommen und bedient werden. Treten Störungen oder Fehler auf, so muss der Auszubildende wissen, was zu tun ist. Dabei spielt eine ganze Menge hochkomplexer Steuerungs- und Regeltechnik mit: Messwerte wie Temperatur, Druck, Zeit, Durchflussmengen oder Massen müssen erfasst und verarbeitet werden. Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen müssen aufgebaut, geprüft und überwacht werden. Schlussendlich überwachen und ersetzen Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik auch Betriebsmittel wie mechanische, hydraulische, pneumatische und elektrische Bauteile. Viel Arbeit, bis das Quietscheentchen in der Badewanne schwimmen kann. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Werkfeuerwehrmann/-frau Seit dem 1. August 2009 gilt die neue Ausbildungsverordnung zum dreijährigen Ausbildungsberuf „Werkfeuerwehrmann/ -frau“. Werkfeuerwehrleute dienen der Gefahrenabwehr und dem vorbeugenden Brandschutz, arbeiten in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, beispielsweise in chemischen Betrieben, an Häfen und Flughäfen, in Kraftwerken, in der Metall- und Elektroindustrie, bei Automobilherstellern oder in Gießereien. Ausbildungsdauer: 3 Jahre dungsvorschriften so konzipiert, dass der Betrieb zweimal einen Teil der dreijährigen Ausbildungszeit modular gestalten kann. In einem Umfang von acht bzw. zehn Wochen kann der Ausbildungsbetrieb die Inhalte flexibel seinen Bedürfnissen anpassen. Damit sind die ehemaligen Verpackungsmittelmechaniker fit für die Zukunft. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik Ob Kunststofffenster, Quietscheentchen oder der Flügel eines Windrades: All diese Produkte sind aus sogenannten „polymeren Werkstoffen“ – der Fachbegriff für Kunststoffe und Kautschuk – gefertigt. Und alle stammen folgerichtig aus den Händen von Verfahrensmechanikern für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Wo in anderen Branchen fünf oder gar mehr Ausbildungsberufe die Auswahl erschweren, ermöglicht der neue Beruf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik jungen Menschen eine ausgesprochen breit angelegte Basisqualifikation, die mit darauf aufbauenden Fachrichtungen eine Spezialisierung in den unterschiedlichsten Bereichen ermöglicht. Seit 2012 stehen nun insgesamt sieben Fachrichtungen zur Verfügung: Bauteile, Compound- und Masterbatchherstellung, Faserverbundtechnologie, Formteile, Halbzeuge, Kunststofffenster sowie Mehrschichtkautschukteile. Allen gemein ist zunächst ein umfassendes Wissen über den strukturellen Aufbau der Polymere auf Molekularebene – jener faszinierenden Bausteine, aus denen jeder Kunststoff besteht. Auszubildende müssen wissen, wie sich die einzelnen Werkstoffe unterscheiden. Ein Duroplast härtet beispielsweise nach der Verarbeitung aus und behält anschließend seine Form. Thermoplaste hingegen können immer wieder in einem bestimmten, vorher definierten Temperaturbereich verformt werden, während Elastomere bei Zug und Druck ihre Form verändern, danach aber wieder verlagert. Technische Systemplaner setzen die Vorgaben der Ingenieure nicht nur in CAD-Zeichnungen um, sondern sind bereits an der Produktionsabwicklung beteiligt. Der Technische Produktionsdesigner beinhaltet die beiden Fachrichtungen „Gestaltung, Entwicklung und Konstruktion und Dokumentation“. Fachkräfte arbeiten in Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen von Unternehmen des Maschinenund Anlagenbaus, des Fahrzeugbaus, bei Herstellern von Möbeln und Elektrogeräten sowie vielen anderen Branchen. Der Technische Systemplaner umfasst die drei Fachrichtungen „Versorgungs- und Ausrüstungstechnik“, „Elektrotechnische Systeme“ sowie „Stahl- und Metallbautechnik“. Technische Systemplaner arbeiten in Konstruktions- und Planungsbüros von Betrieben der Gebäudetechnik, der Elektroindustrie und des Stahl- und Metallbaus. Ausbildungsdauer 3,5 Jahre Packmitteltechnologe/-technologin Ob Briefumschlag oder Versandtasche, ob Haft- oder Selbstklebeetikett, ob Packstoff oder Packmittel – jeder, der eine Ware verschicken oder verpacken muss, benötigt eine geeignete Hülle. Hier kommen die Packmitteltechnologen ins Spiel. Sie sind die Fachleute, wenn Packmittel entwickelt und hergestellt werden müssen. Dazu planen sie Produktionsabläufe, wählen geeignete Materialien und Fertigungswege aus, um anschließend die Produktionsanlagen zur Herstellung von Packmitteln zu bedienen. Ganz wichtig: Der Fertigungsprozess muss laufend kontrolliert und bei Bedarf optimiert werden. Dabei spielen sowohl firmeninterne Qualitätsstandards als auch gesetzliche Hygienevorschriften eine wichtige Rolle. Die Packmitteltechnologen sind aber auch gefragt, wenn die Produktionsanlagen gewartet oder instand gesetzt werden müssen. Diese können – wie auch die hergestellten Produkte – sehr unterschiedlich sein. Daher wurden die Ausbil-

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