Elternratgeber zum Schulbeginn 2020

11 Auch Buskinder müssen üben Vielleicht wohnen Sie auf dem Land oder in einemWohngebiet, von wo aus Ihr Kind die Schule nur mit dem Bus oder der Stra- ßenbahn erreichen kann. Dann überlegen Sie sich sicher schon lange vorher, ob es sich in dieser besonderen Lage zurechtfinden wird. Um Ihr Kind zu einem souveränen Buskind zu machen, sollten Sie – ebenso wie beim Schulweg – schon sehr früh mit der Vorbereitung beginnen. Schon von klein auf sollte sich Ihr Kind an dieseWeise der Fortbewegung gewöhnen. In der letzten Kindergartenphase können Eltern dann gezielt auf die zukünfti- gen Schulbusfahrten hinarbeiten. Dabei müssen Sie sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass Dinge, die für Erwachsene selbst- verständlich sind, für die zukünftigen Buskinder neu sind. ƒ ƒ Verhalten an der Haltestelle: Üben Sie immer an den Halte- stellen, an denen Ihr Kind ein- und aussteigen wird: Zurück- treten, wenn der Bus ankommt, erst einsteigen, wenn der Bus anhält und die Türen geöffnet sind. Die Fahrkarte sollte Ihr Kind immer an der gleichen Stelle verwahren, sodass im Falle einer Kontrolle nicht gesucht werden muss. ƒ ƒ Das Einsteigen und die Fahrt: Trainieren Sie mit Ihrem Kind, den Handlauf zu benutzen, die Fahrkarte vorzuzeigen, den Schulranzen abzunehmen und vor die Füße auf den Boden zu stellen und möglichst bis zur gewünschten Haltestelle sitzen zu bleiben. Was, wenn es keine Sitzplätze mehr gibt? Über- legen Sie und üben Sie mit Ihrem Kind, wo es sich festhalten kann, wenn es im Bus stehen muss. ƒ ƒ Das Aussteigen: Erst aufstehen, wenn der Bus anhält, und aus- steigen, wenn die Türen ganz geöffnet sind. Nie vor oder hin- ter dem haltenden Fahrzeug die Fahrbahn betreten, sondern warten, bis der Bus wegfährt. Sie sollten Ihrem Kind die ganze Situation mit all ihren Gefahren plastisch aufzeigen und ihm auch erklären, welche Unfälle in dieser Situation schon pas- siert sind. Wenn Sie dieses Programm rechtzeitig bewältigen, werden Sie und Ihr Kind dem ersten Schultag etwas sicherer und entspannter entgegenblicken. Mit dem Fahrrad in die Schule Sie sollten Ihr Kind erst nach der Fahrradausbildung in der vierten Klassemit demFahrrad in die Schule schicken. Die Verkehrswacht weist immer wieder darauf hin, dass Kinder bis zu diesem Alter nur bedingtmit demFahrrad imStraßenverkehr zurechtkommen. Bei der Fahrradausbildung werden die Kinder durch den örtlichen Verkehrspolizisten geschult. Daran schließt sich eine Prüfung an. Dazu kommen die Polizisten eigens in die Schule. Natürlich sollte das Fahrradfahren von klein auf gelernt werden: Dazu ist aber die Freizeit besser geeignet. TIPP Treiben Sie Ihr Kind nicht zur Eile. Gerade gehetzte Kinder sind im Straßenverkehr erheblich gefährdet. Je häufiger Sie mit Ihrem Kind den Schulweg üben, desto sicherer wird es. vorbereiten, steht bei Grundschulkindern die Unterstützung der Lesefertigkeiten im Vordergrund. Zu empfehlen sind dabei unter anderem die folgenden Bücher: ƒ ƒ Grundschul-Wörterbuch: Dieses Buch unterstützt Ihr Kind beim Hausaufgabenmachen. Es soll ab der zweiten oder dritten Klasse helfen, schwierige Wörter schnell und einfach nachzuschlagen, um so sicherer in der Rechtschreibung zu werden. ƒ ƒ Kinderlexikon „Von Anton bis Zylinder“: Mit mehr als 1400 alphabetisch geordneten Stichwörtern und über 1000 far- bigen Abbildungen werden Begriffe aus Geschichte, Natur- wissenschaft, Technik, Politik, Kultur und Sport kindgerecht erklärt. TIPP Bedenken Sie, dass das Lesen eine der wichtigsten Vorausset- zungen für erfolgreiches Lernen ist und dass es Ihr Kind auch in der Persönlichkeitsbildung unterstützt. Kinder brauchen dazu die Unterstützung ihrer Eltern, die sie an das Lesen heranführen. Geben Sie Ihrem Kind viele Anregungen zum Lesen und natür- lich ausreichend Lesematerial. Dazu gibt es auch spannende Kinder- und Jugendzeitschriften, die viele interessante Themen altersgerecht vermitteln. Der künftige Schulweg Manche Eltern werden den ersten Schulwochen in Bezug auf mögliche Gefahrenquellen mit gemischten Gefühlen entge- genblicken. Besonders der Straßenverkehr birgt viele kritische Punkte. Aber auch dieser Situation kann man einiges an Pro- blematik nehmen, wenn Sie sich zusammen mit Ihrem Kind vorbereiten. Wichtig dabei ist, nicht bis zur letzten Minute damit zu warten. Als sehr hilfreich hat sich erwiesen, wenn Eltern, zum Beispiel mithilfe eines Stadtplans, die ungefährlichste Schulwegstrecke austüfteln. Natürlich gehören zu denmöglichenGefahrenquellen auch Ampeln, Baustellen, Überwege, Ausfahrten und anderes. Es ist wichtig, den Weg mit dem Schulanfänger genau zu bespre- chen und ihn praktisch zu üben, sodass sich das Kind orientieren kann und einigermaßen sicher wird. Der zukünftige Schulweg kann schon in der letzten Kindergartenzeit in das täglicheWege- pensumeingebaut werden. Somüssen Sie sich und Ihr Kind nicht unter Druck setzen, alles baldmöglichst zu beherrschen. TIPP An den ersten Schultagen sollten Sie Ihr Kind noch zur Schule begleiten. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind denWeg gut allein bewältigt, können Sie sich nach anderen Erstklässlern in Ih- rer Nachbarschaft umschauen. Die Kinder können den Schulweg gemeinsam gehen. Auch diese Gruppe sollten Sie noch einmal begleiten und auf problematische Stellen hinweisen. Wenn Sie Ihr Kind über einen längeren Zeitraum begleiten, können auch die Eltern Begleitgemeinschaften bilden.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=