Schul- und Bildungsangebote in der Landeshauptstadt Kiel 2022

58 9 | WI SSENSWERTES IM SCHULBERE ICH sportlich ausgerichtet ist. Dem Profilfach werden weitere Fächer an die Seite gestellt, die sich ebenfalls an dem jeweiligen Profil orientieren. Jeder Schüler und jede Schülerin wählt aus dem Angebot der Schule ein Profil aus. Jede Schule soll mindestens zwei Profile anbieten. In der Regel wird dies ein sprachliches und ein naturwissenschaftliches Profil sein. 9.8 Triale Berufsausbildung Für Auszubildende aus ganz Schleswig-Holstein, die den Beruf der Industriekauffrau bzw. des Industriekaufmanns erlernen wollen, hält die Fachhochschule Kiel mit ihrem neuen trialen Modell ab sofort ein attraktives Angebot bereit. Zugangsvoraussetzung sind Abitur oder Fachhochschulreife. Der Bildungsgang schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer zu Kiel und mit einem Bachelor of Arts- Diplom der Fachhochschule ab. Damit winken den Absolvent*innen zwei anerkannte Abschlüsse, ohne dass die Qualität der Berufsausbil- dung und des Fachhochschulstudiums beeinträchtigt wird. Der neu strukturierte Ausbildungsgang wird gleichzeitig als duale Aus- bildung in entsprechenden der Industrie- und Handelskammer zu Kiel angeschlossenen Ausbildungsbetrieben, in dem Regionalen Berufs­ bildungszentrumWirtschaft sowie als Studium an der Fachhochschule Kiel im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre absolviert. Durch diese enge Kooperation der drei Partner sollen Synergieeffekte entstehen, die eine Verkürzung der Gesamtausbildungszeit von sieben Jahren auf bis zu vier Jahre ermöglichen. Abschluss zu geben, wurde das bisher freiwillige 10. Schuljahr (einer ehem. Hauptschule) durch die flexible Übergangsphase (FlexPhase) ersetzt. Sie ist zugeschnitten auf die Schüler*innen, die eine längere Lernzeit benötigen. Mehrere Regelschulen können in Zusammenarbeit mit einem Förderzentrum eine FlexPhase bilden, die mit Jahrgangs- stufe 8 beginnt und drei Jahre dauern kann. Diese FlexPhase ist geprägt durch verstärkte Praktika und Berufsorientierung. Zusätzlich bieten die beruflichen Schulen die sog. Berufseingangs- klassen bzw. Einstiegsqualifizierung. Sie richten sich vorrangig an die minderjährigen Schüler*innen, die die Schule nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht ohne Anschlussperspektive verlassen. Vorran- giges Ziel dieser Berufseingangsklassen ist es, mögliche berufsvor­ bereitende bzw. berufsqualifizierende Alternativen zu klären. Neben dem Berufsschulunterricht (ein Tag/Woche) werden die Jugendlichen individuell betreut und beraten. 9.7 Die Profiloberstufe In der Profiloberstufe werden die Schüler*innen grundsätzlich in festen Lerngruppen unterrichtet. Außerdem gibt es einige Fächer, insbesondere Fremdsprachen, die auch in Kursen angeboten wer- den. Die Kernfächer Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache werden verpflichtend für alle Schüler*innen vierstündig unterrichtet. Darüber hinaus stellt die Schule in sogenannten Profilen jeweils eine bestimmte Fächerkombination zusammen, die naturwissenschaftlich, sprachlich, gesellschaftswissenschaftlich, Informatik-bezogen oder © drubig-photo - stock.adobe.com

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