Informationsbroschüre der Gemeinde Kissing

» Im Altort Die alte Pfarrkirche St. Stephan wurde auf ro- manischem Unterbau nach Zerstörung im 13./14. Jahrhundert als Wehrkirche im gotischen Stil wiederaufgebaut und unter den Jesuiten im 18. Jahrhundert barockisiert. Zur ansprechenden Innenausstattung zählt ein aus Sandstein gehauener Taufstein mit eingemeißelten Evange- listensymbolen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, der zu den be- deutendsten in Bayern zählt. Das kleine Peterskirch- lein und sein engeres Umfeld werden von der Forschung als der wohl älteste Ortsteil von Kissing – noch deutlich vor dem 10. Jahrhundert – angese- hen. Die romanischen Bauformen wurden goti- siert und im 18. Jahrhun- dert unter den Jesuitenmit dem barocken Gewand überzogen. Das Decken- fresko wird dem Umkreis vonMatthäus Günther –Akademiedirektor inAugsburg – zugerech- net. In der Säkularisation erwarb die politische Gemeinde die Kirche und rettete sie vor dem Abbruch. Der finanzielle Grundstock für denBauder Burgstall- kapelle (Kapelle zur Schmerzhaften Mutter- gottes) beruht auf einer Stiftung. Der am südlichen Ortsrand auf dem ehema- ligen Burgansitz der Edel- freien Herrn von Kissing auf Veranlassung der Je- suiten errichtete bedeu- tende Barockbau wurde 1685 geweiht und war bis in das 19. Jahrhundert Ziel zahlreicherWallfahrer und Bittender. Der reich mit Fresken, Skulpturen, Stuckwerk und einem kunstvollen schmiedeeisernen Gitter ausgeschmückte Kirchenraum lädt auch heute noch zur inneren Einkehr ein. Zwei Besonderheiten in der Kapelle „Zu den sieben Zufluchten“ an der Bahnhofstraße sind von Interesse: Zum einen die bildliche Darstellung der „Sieben Zufluchten“, deren Verehrung im 17. Jahrhundert aufkam, und zum anderen eine ans Kreuz geschlagene, gekrönte, bärtige,mit einemRock und nur einem Schuh gewandete männlich-weibliche Figur. Umdieses Kruzifix rankt sich die Legende von der Heiligen Jungfer Kümmernis , auch Wilgefortas genannt: Einst bat eine fromme Königstochter Gott, ihr einen Bart wachsen zu lassen, damit die unerwünschten heidnischen Freier abgeschreckt würden. Der ergrimmte Vater ließ sie ans Kreuz schlagen. Einem armen Geiger, der ihr ein Trostlied spielte,warf sie zum Dank einen ihrer goldenen Pantoffel zu. » In der „Siedlung“ Die zunehmende Sied- lungstätigkeit auf dem Lechfeld verlangte nach einem kirchlichen Mittel- punkt in der entstehenden Siedlung. Mit der Planung waren die Architekten Schneider/Augsburg und Elbl/Kissing betraut. Am 24.April 1955 war Grund- steinlegung und am 30. Mai 1957 wurde die Pfarr- kirche St. Bernhard fei- erlich eingeweiht. Im Jahr 1981 wurde das Dr.-Josef-Zimmermann- Haus (katholisches Gemeindezentrum) errichtet. Nach Gottesdienststatio- nen in der St. Peterskirche, später im Jugendraum der katholischen St. Bernhard- Kirche konnte im Jahr 1963 die nach den Plänen von Architekt Lichtblau im At- riumstil erbaute Emmaus- kirche als erste evangeli- sche Kirche in Kissing feierlich eingeweiht werden. Die Anlage wurde 2000 um einen großen Gemeindesaal mit Nebenräumen erweitert. 10 » KIRCHEN UND KAPELLEN

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