Infobroschüre Markt- und Leinenweberstadt Laichingen

zur Flachsverarbeitung und Garngewinnung ist hier besonders auf- schlussreich die Einrichtung eines kleinbäuerlichen Weberhauses mit Hausrat und der unter der Stube liegenden „Dunk“. Sie war durch eine Falltür zu erreichen und nur spärlich beleuchtet, meist feucht, was gut für die Leine, jedoch weniger gut für die Gesundheit des Webers war. Die Weberverse und -gedichte des 1853 in Laichingen gebore- nen Weberdichters Daniel Man- gold dürfen im Museum nicht fehlen. Er beschreibt in seinen Werken die Genügsamkeit, Ord- nungsliebe, sowie Fleiß und Mü- ßiggang der Weber der Schwäbi- schen Alb. Daniel Mangold war ein Weber, wie es viele in dem Weberstädtchen Laichingen gab. Er gehörte zu der Generation, die ihr Brot sich in einer dem Weberhandwerk längst ungüns- tig gewordenen Zeit mit unendlichem Fleiß und in großer Armut verdienen musste. 1935 starb Daniel Mangold mit 82 Jahren. Die meisten seiner Verse hat er zum eigenen Trost geschrieben. Erst in späterer Zeit fand er Anerkennung und ein ergreifendes Lächeln kam über sein Gesicht, wenn er sich in so manchen Äußerungen gerühmt fühlen durfte. Sein Gedicht „Am Webstuhl“ ist voller Melodie und verhaltener Le- bensfreude, die sich in Arbeit ausdrückt: Fliege Schifflein, rastlos fliege Deine vorgeschriebne Bahn Eil mit Weile, aber eile So kommst Du am Ziele an. Blatt erklinge in der Lade Sing ein Lied zu jedem Schlag Von der Flüchtigkeit des Lebens Und wie rasch es enden mag. Geht ihr Schäfte auf und nieder Wie die Wogen in der See Ach so wechseln frohe Stunden Mir noch oft ein trübes Weh! Halt! Die Spul ist abgelaufen Und es steht der Webstuhl still. Endet friedlich nur mein Leben End es, wie und wann Gott will. 9 Daniel Mangold Wäschekrone © Wäschekrone Stickautomaten der Firma Wäschekrone © Wäschekrone Webautomat mit automatischem Spulenwechsler Greiferwebstuhl

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